Ziest – Wald-Ziest - essbar

Ziest - Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
Ziest - Wald-Ziest

Wald Ziest – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden

Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit

Zieste (Stachys) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die etwa 300 Arten sind fast weltweit verbreitet. Auf dieser Seite wird, als ein bei uns zu findender Vertreter, der „Wald-Ziest“ beschrieben. Essbar/essbare Teile!

Wildpflanzen-Steckbrief „Wald-Ziest“

Botanischer Name: Stachys sylvatica
Deutscher Name: Wald-Ziest
Familie: Lippenblütengewächse (Lamiaceae)
Gattung: Zieste (Stachys)
Art: Wald-Ziest
Weitere Synonyme/Volksnamen: Waldziest, Waldnessel;

Hauptblütezeit: Juni bis September;
Blütenfarbe: Dunkelrot / Weinrot (gibt auch Violette bis Rosa Varianten);

Vorkommen: Der Waldziest wächst im gesamten europäischen Raum. Im Mittelmeerraum sind die Pflanzen jedoch nur sehr selten zu finden.
Verbreitungsschwerpunkt: Der Wald-Ziest wächst am liebsten auf nährstoffreichen und feuchten Stellen in Wäldern, vor allem in Laubmischwäldern auf Mull. Man kann ihn aber auch an Waldrändern oder abseits vom Wald in Gebüschen oder an schattigen Straßenrändern finden.

Wuchshöhe: ca. 30 cm bis 100 cm (Einzelexemplare bis 120 cm);
Typisch: Dunkle braunrote Blüten mit gemusterter Unterlippe, Blätter brennesselähnlich, Stängel abstehend behaart;

Sammelgut/essbare Teile: Blätter, Wurzeln;
Energiereiche Teile: Wurzeln;
Hauptsammelzeit: Blätter April, Juni; Wurzeln September bis Frühjahr;
Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Bitterstoffe und Gerbstoffe;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);

Verwechslungsgefahr: Die Blätter mit denen der Taubnesseln & Brennesseln sowie mit dem Gattungskollegen „Sumpf-Ziest„;

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Bilder & Fotos „Wald-Ziest“

Wildpflanzen & Wildkräuter bestimmen mit Fotos (©) von pflanzen-vielfalt.NET. Die folgenden Bilder/Fotos zeigen dir die Pflanze im Jahres- bzw. Lebensverlauf und ermöglichen eine Bestimmung über den gesamten Zeitraum.

Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze

Erscheinungsbild: Beim Wald-Ziest handelt sich um eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 30 und 120 cm erreicht. Die Blüte duftet im Flor angenehm fliederartig, ansonsten riechen alle Teile der Pflanze unangenehm, wenn man sie zerreibt. Der verzweigte Stängel ist aufrecht oder leicht gebogen und an den vier Kanten drüsig behaart.

Blätter: Die gegenständigen Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert, abstehend behaart und von hellem, kräftigen Grün. Der dünne Blattstiel ist 3 bis 6,5 cm lang. Die breite und unten tief herzförmige Blattspreite ist 8 bis 12 cm lang und 5 bis 9,5 cm breit. Die Blattränder sind gezähnt.

Blüte: Die Blüten stehen in 10 bis 20 cm ährigen Blütenständen, jeweils zu meist sechst (viert bis zehnt) in Scheinquirlen zusammengefasst zwischen laubblattähnlichen Hochblättern, die nach oben hin immer kleiner werden. Es sind höchstens winzige Deckblätter vorhanden. Die Blütenstiele sind etwa 1 mm lang. Die Blüten sind meist dunkelrot oder weinrot, jedenfalls fast immer deutlich dunkler als beim ähnlichen Sumpf-Ziest. Allerdings kommen auch violette oder rosa Farbvarianten vor. Auf der Unterlippe befindet sich meist eine markante weiße Zeichnung. Die Blütezeit reicht von Juni bis September.

Früchte/Samen: Die Klausenfrüchte sind Tier- und Windstreuer. Die Fruchtreife beginnt ab August und reicht bis zum Wintereinbruch.

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Heilwirkung & medizinische Nutzung

Wald-Ziest wirkt krampflösend, reguliert die Menstruation, sedativ (beruhigend)

👉 HINWEIS: Die Heilwirkungen und Anwendungen von Wild- und Wiesenkräutern sind vor allem in der Phytotherapie und Homöopathie anerkannt. Auf meinen Seiten gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und ihre Eigenschaften. Wer sich tiefergehend mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen möchte, findet hier meine Fachbücher-Empfehlungen.

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Essbarkeit & Verwendung in der Küche

Blätter und Triebspitzen: Der Wald-Ziest bietet von April bis Juni junge, feinflauschige Blätter, die gehackt in Kräutermischungen, Kräuterkäse, Salate und Salatsaucen passen.

Blütenstängel: Die Stängelbasis am Ansatz zur Wurzel wird im April geschält und zu einem würzigen Pfannengemüse bereitet.

Wurzeln: Von September bis ins Frühjahr kann man die Wurzeln ernten und als ein feinwürziges Gemüse kochen oder backen. Getrocknet und gemahlen kann sie als einer Art Gemüsemehl für Breie und Brote genutzt werden.

Samen: xxx

Geschmack: Der Grundgeschmack der aromatisch duftenden Pflanze erinnert an Steinpilze.

Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die Pflanze ist merklich würzig/aromatisch und sollte deshalb nicht über das Würzmaß hinaus in den Smoothie. So eingesetzt kann sie jedoch, gepaart mit neutralem Grün (z.B.: mit den fast immer verfügbaren Grün von Brennnessel, Labkraut oder Vogelmiere), ein sehr interessantes Smoothie-Erlebnis bieten.

👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.

Wenn du dich mehr für das Thema Survival-/Notnahrung interessierst, kann ich dir die Bücher und Kurse von Johannes „Joe“ Vogel empfehlen. Er ist ein Experte für das Leben in der Wildnis und zeigt dir, wie du dich vollständig aus der Natur ernähren kannst.

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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze

Namensgebung: Der Gattungsname Stachys stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Ähre“ und deutet damit auf die Form des Blütenstandes hin.

Zur Gattung Ziest gehören ca. 300 Arten.

Videobeitrag zu „Wald-Ziest“

Wald-Ziest (Stachys sylvatica)

Auf dem Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du noch mehr Bestimmungsvideos für den Wald-Ziest. Mit Hilfe von kurzen Videos kannst du diese Wildpflanze über ihren gesamten Lebenszyklus kennen lernen. Im YouTube-Kanal findest du außerdem Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.

Quellen und weitere Informationen

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