Schmalblättriges Weidenröschen – Bestimmen, sammeln und verwenden
Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Weidenröschen (Epilobium) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae). Die je nach Autor bis zu 190 Arten sind in den gemäßigten Zonen vor allem Nordamerikas und Eurasiens (Holarktis) verbreitet. Auf dieser Seite wird, als ein bei uns häufig zu findender Vertreter, das „Schmalblättrige Weidenröschen“ beschrieben. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Schmalblättriges Weidenröschen“
Botanischer Name: Epilobium angustifolium
Deutscher Name: Schmalblättriges Weidenröschen
Familie: Onagraceae (Nachtkerzengewächse)
Gattung: Weidenröschen (Epilobium)
Art: Schmalblättriges Weidenröschen
Weitere Synonyme/Volksnamen: Antinskraut, Feuerkraut, Frauenhaar, Waldröschen, Waldweidenröschen
Hauptblütezeit: Juli bis August;
Blütenfarbe: Rosa / Purpur;
Vorkommen: Die je nach Autor bis zu 190 Arten sind in den gemäßigten Zonen vor allem Nordamerikas und Eurasiens (Holarktis) verbreitet.
Verbreitungsschwerpunkt: Als Standort bevorzugt dieser Rohbodenpionier Kahlschläge, Ufer, Böschungen, Fels- und Blockschutt, Trümmergrundstücke sowie Ruderalstellen im Allgemeinen. Insbesondere nach Waldschlägen oder Waldbränden kann sie sich auf der entstandenen Lichtung sehr schnell ausbreiten.
Wuchshöhe: bis 150 cm;
Typisch: Stängel sind kahl oder nur schwach behaart und bis in die Spitze dunkel-purpurn gefärbt
Sammelgut/essbare Teile: Blüten, Blätter, Wurzeln;
Energiereiche Teile: Wurzeln;
Hauptsammelzeit: Juni bis August;
Inhaltsstoffe: Flavonoide (unter anderem Myricetin und Quercetin), Tannine und Beta-Sitosterin.
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr: xxx
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Bestimmung & Sammeln | Küche & Rezepte | Medizin & Heilung
Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Das Schmalblättrige Weidenröschen wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von meist 50 bis 120, selten bis zu 200 Zentimetern. Sie bildet ein weit kriechendes Rhizom als Überdauerungsorgan. Die aufrechten, im Querschnitt runden bis stumpfkantigen und meist unverzweigten Stängel sind kahl oder nur schwach behaart und bis in die Spitze dunkel-purpurn gefärbt.
Blätter: Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind kurz gestielt. Die einfache Blattspreite ist schmal lanzettlich mit einer Länge von etwa 5 bis 20 Zentimeter und einer Breite von 1 bis 2,5 Zentimeter. Die blaugrün gefärbte Blattunterseite weist deutlich hervortretende Blattnerven auf. Der schwach schwielige, gezähnte Blattrand ist nach unten gebogen.
Blüte: Die zahlreichen Blüten sind in einem langen, endständigen, traubigen Blütenstand angeordnet. Im Gegensatz zu den meist radiärsymmetrischen Blüten vieler Weidenröschen-Arten, sind die Blüten des Schmalblättrigen Weidenröschens zygomorph. Die rosa- bis purpurfarbenen Blüten sind etwa 2 bis 3 Zentimeter breit. Die vier Kelchblätter sind linealisch. Die vier heller gefärbten Kronblätter sind breit abgerundet bis leicht ausgerandet und kurz benagelt. Der am Grund meist etwas behaarte Griffel endet in einer vierteiligen Narbe. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis August. Bestäuber sind vor allem Hautflügler. Die zahlreichen Blüten dienen als gute Bienenweide.
Früchte/Samen: Die Kapselfrucht ist schlank, lang, fachspaltig und rot überlaufen. Beim Aufspringen rollen die Klappen etwas zurück. Die winzigen Samen sind langlebig. Die Samen besitzen einen langen Haarschopf und können somit als typische Schirmchenflieger mit einer Sinkgeschwindigkeit von 20 Zentimeter pro Sekunde Flugweiten von mindestens 10 Kilometer erreichen. Pro Pflanze werden hunderttausende Samen produziert, wodurch sehr schnell neue Flächen wie etwa Kahlschläge besiedelt werden können.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Das Weidenröschen wirkt entzündungshemmend und kann auch bei einer gutartigen Vergrößerung der Prostatadrüse (Problem beim Wasserlassen) Hilfe leisten. Außerdem kann ein aus dem Röschen hergestellter Tee bei Magen- und Darmentzündungen Linderung brigen.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Blätter und Triebspitzen: Die Blüten und Blütenknospen können roh gegessen oder zur Dekoration über Salate und warme Speisen gestreut werden. Die Blütenknospen eignen sich gegart auch als Gemüse.
Blütenstängel: Junge noch elastische Stängel kann man schälen oder roh essen oder als eine Art Spargelgemüse zubereiten.
Wurzeln: Im Frühjahr kann man die Wurzeln ernten und roh essen. Sie lassen sich aber auch als Kochgemüse oder getrocknet zu Mehl verarbeiten. Das Mehl nutzt man zum Eindicken von Saucen oder zum Stecken von Getreidemehl. Kaffeeersatz aus gerösteten Wurzelstücken möglich.
Samen: xxx
Geschmack: Die Wurzeln haben einen süßen und leicht scharfen Geschmack. Oberirdische Teile schmecken im zarten Zustand etwas wie Feldsalat mit einer Note Löwenzahn.
👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Alle anderen Mitteleuropäischen Weidenröschenarten sind in gleicher Weise nutzbar.
Früher (und teilweise auch heute noch) wurden aus den Samen des Schmalblättrigen Weidenröschens Kerzendochte geflochten.
Die nordamerikanischen Haida aus British Columbia und Alaska verarbeiteten die äußeren Fasern der Stängel zur Herstellung von Schnüren, aus welchen sie wiederum Fischernetze knüpften. Andere Indianer verwendeten die langen Samenhaare, um sie zusammen mit Ziegenwolle zu Decken und Umhängen zu weben.
Videobeitrag zu „Schmalblättriges Weidenröschen“
Weitere Bestimmungsvideos für das Schmalblättrige Weidenröschen findest du auf dem YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Begleite dieses Wildkraut durch die Jahreszeiten und lerne es anhand der Blätter, Blüten und Früchte ganzjährig zu bestimmen. Auch viele weitere heimische (essbare) Wildpflanzen, Bäume und Sträucher werden für Bestimmung und Nutzung näher gebracht.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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