Waldmeister – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Der Waldmeister (Galium odoratum), auch Wohlriechendes Labkraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der über 600 Arten umfassenden Gattung der Labkräuter. Waldmeister ist als wenig bis kaum giftig eingestuft (und es gibt Verwendungstradition).
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Waldmeister“
Botanischer Name: Galium odoratum
Deutscher Name: Waldmeister
Familie: Rötegewächse (Rubiaceae)
Gattung: Labkräuter (Galium)
Art: Waldmeister
Weitere Synonyme/Volksnamen: Asperula odorata L., Duftlabkraut, Gliederkraut, Glidkraut, Halskräutlein, Herzfreund, Leberkraut, Maiblume, Maikraut, Meister, Mösch, Teekraut, Waldmännlein, Waldtee, Wohlriechendes Labkraut, und eine Reihe weiterer regional sehr unterschiedlicher volkstümlicher Namen;
Hauptblütezeit: Mai bis Juni;
Blütenfarbe: weiß;
Blütenform/Anzahl: radiärsymmetrische Blüten mit vier Blütenblättern in endständigen, Scheindolden;
Frucht-/Samenreife: zwischen Juni und September;
Vorkommen: Der Waldmeister kommt von Nord-, Mittel- und Osteuropa bis in den asiatischen Teil der Türkei, Kaukasus und Kasachstan, sowie in Westsibirien, Altai, nordwestlichen Afrika, China, Japan und Korea vor. Er gedeiht meist in Höhenlagen von bis zu 1400 Meter in gemäßigten und kühlen Zonen. Der Waldmeister ist in Nordamerika ein Neophyt.
Verbreitungsschwerpunkt: In Mitteleuropa wächst der Waldmeister am häufigsten in schattigen Rotbuchenwäldern (die Art ist namensgebend für den Waldmeister-Buchenwald), kommt aber auch in Eichen-Hainbuchenwäldern vor. Waldmeister bevorzugt frische, lockere, nährstoff- und basenreiche Böden und zeigt Lehmböden an.
Wuchshöhe: ca. 5 cm bis 50 cm;
Typisch: aufrechte, unverzweigte Stängel mit Quirlen aus je 6-8 grasgrünen Blättern, lockere Scheindolde oberhalb des letzten Quirls;
Sammelgut/essbare Teile: Blätter, Blüten;
Energiereiche Teile: xxx
Hauptsammelzeit: April bis Juni;
Inhaltsstoffe: In welkem und trockenem Zustand setzen die Pflanzen Cumarin frei, das den charakteristischen Waldmeistergeruch verursacht. Der Cumarin-Gehalt beträgt im Schnitt rund 1 % der Trockenmasse.Weitere Inhaltsstoffe sind Gerb- und Bitterstoffes, Asperulosid und weitere Glykoside, Flavonoide.
Nötige Ver-/Bearbeitung: Erst beim anwelcken/trocknen entsteht das typische/gewünsche Aroma.
Verwechslungsgefahr: mit anderen Labkräutern.
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Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Waldmeister wächst als überwinternd grüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 5 bis 50 cm. Dieser Hemikryptophyt bildet unterirdisch kriechende, dünne, mehr oder weniger lange Rhizome als Überdauerungsorgane, mit denen sich der Waldmeister auch vegetativ vermehren kann. Ihre aufrechten, unverzweigten, vierkantigen Stängel sind glatt und kahl, außer an den Knoten (Nodien), die kurz steif behaart sind.
Blätter: Die zu sechst bis acht in Quirlen am Stängel stehenden Blätter sind sitzend bis zu einem Millimeter lang gestielt. Die einfache, einadrige Blattspreite ist länglich-lanzettlich oder schmal-elliptisch mit einer Länge von meist 15 bis 50 (6 bis 65) mm, einer Breite von meist 4,5 bis 15 (3 bis 17) mm und einem Länge/Breite-Verhältnis von etwa 4:1. Die Spreite verschmälert sich am Grund spitz bis keilförmig, die Spitze ist zugespitzt oder stumpf mit abrupter Stachelspitze. Der flache Blattrand ist rau. Die Blattflächen sind weitgehend kahl; es können vorwärtsgerichtete Mikrohaare auf der Oberseite und an der Mittelrippe der Unterseite vorhanden sein. Die Blätter werden beim Trocknen papierartig.
Blüte: Die Blütezeit reicht je nach Standort von April bis Mai oder Juni. Einige bis viele Blüten stehen in einem endständigen, zymösen Blütenstand zusammen. Es können laubblattähnliche Tragblätter vorhanden sein. Die Blütenstiele weisen eine Länge von 1 bis 4 Millimeter auf.
Die kleinen, zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und vierzählig. Der Kelch ist nur rudimentär ausgebildet. Die vier weißen oder bläulich-weißen, kahlen, 4,5 bis 6,5 mm langen und 3 bis 7 mm breiten Kronblätter sind auf etwa der Hälfte ihrer Länge mehr oder weniger breit trichterförmig verwachsen.
Früchte/Samen: Die trockene Spaltfrucht zerfällt in zwei einsamige Teilfrüchte. Die 2 bis 3 mm langen, eiförmigen bis fast kugeligen Teilfrüchte sind mit 1 bis 1,2 mm langen, hakigen Borsten besetzt. Mit den Borsten klammern sich die Teilfrüchte als Klettfrüchte an Fell, Gefieder oder auch Kleidungsstücken fest und können so weit ausgebreitet werden. Die Früchte reifen zwischen Juni und September.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Die Droge, das vor der Blüte gesammelte und getrocknete Kraut, heißt herba Asperulae odoratae oder Galii odoratae herba.
Waldmeister wirkt gefäßerweiternd, entzündungshemmend und krampflösend.
In der Volksmedizin wird Waldmeister auch als Frühjahrskur für das „müde Herz“, als Mittel gegen Migräne oder Menstruationsbeschwerden, Schwermut oder Wassersucht verwendet.
ACHTUNG: Waldmeister ist als wenig bis kaum giftig eingestuft. Hauptwirkstoffe des Waldmeisters sind die zu 0,28 % im frischen Kraut enthaltenen Cumaringlykoside. Beim Welken wird daraus Cumarin freigesetzt, das Benommenheit und Kopfschmerzen sowie bei häufigem Verzehr Leberschäden hervorrufen kann.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: Von April bis Juni können die frischen, grünen Blätter der Walsmeisters gesammelt werden. Man pflückt dir obersten Blattetagen von noch nicht blühenden Pflanzen und lässt diese ca. 2 Tage anwelken. Erst da entsteht das typische und gewollte Aroma. Das Kraut kann dann für Kräuter/Waldmeisterbowle genutzt, oder zu Tee weiterverarbeitet werden. Auch als Aroma für Spirituosen oder Süßspeisen aus Milch wird das Kraut genutzt.
Blütenstängel: xxx
Blüten: Von Mai bis Juni legt man die Blüten in Wein ein und erhält so schmackhafte Kräuterweine.
Samen: xxx
Geschmack: Die Pflanze schmeckt und riecht unverwechselbar nach Waldmeister.
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: kleine Mengen des angetrockneten Kraut können dem Smoothie ein typischen Waldmeister-Aroma verleihen. Sparsam verwenden!
ACHTUNG: Waldmeister ist als wenig bis kaum giftig eingestuft. Hauptwirkstoffe des Waldmeisters sind die zu 0,28 % im frischen Kraut enthaltenen Cumaringlykoside. Beim Welken wird daraus Cumarin freigesetzt, das Benommenheit und Kopfschmerzen sowie bei häufigem Verzehr Leberschäden hervorrufen kann.
👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Waldmeister soll als Mittel gegen dämonische Kräfte verwendet worden sein. In Posen wurde Kühen, die nicht fressen wollten, Waldmeister mit etwas Salz gegeben. Hexen ließen sich angeblich durch eine Mischung von Waldmeister, Johanniskraut und Härtz Bilgen vertreiben.
Videobeitrag zu „Waldmeister“
Noch mehr Informationen und Bestimmungsvideos für den Waldmeister findest du im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Durch kurze (kommentierte) Videos kannst du den gesamten Lebenszyklus dieser Wildpflanze verfolgen. Außerdem kannst du viele weitere heimische (essbare) Wildkräuter, Bäume und Sträucher in ihrem Werden und Vergehen kennen und bestimmen lernen.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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