Gewöhnliche Vogelmiere – Bestimmen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media) ist eine Pflanzenart der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Die Gewöhnliche Vogelmiere ist als Kosmopolit weltweit verbreitet. Ihre Anpassungsfähigkeit resultiert aus dem gewöhnlich polyploiden Chromosomensatz und zeigt sich auch im Formenreichtum der Sippe. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Gewöhnliche Vogelmiere“
Botanischer Name: Stellaria media
Deutscher Name: Gewöhnliche Vogelmiere
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Gattung: Sternmieren (Stellaria)
Art: Gewöhnliche Vogelmiere
Weitere Synonyme/Volksnamen: Vogel-Sternmiere, Hühnerdarm, Hühnerscherbe, Hustdarm;
Hauptblütezeit: kann das ganze Jahr über blühen.
Blütenfarbe: weiß;
Blütenform/Anzahl: wenigblütige, doldenartige Gesamtblüte, Blüten mit je fünf Blütenblätter;
Frucht-/Samenreife: eigentlich über die ganze Blühperiode;
Vorkommen: Die Vogelmiere ist weltweit verbreitet.
Verbreitungsschwerpunkt: Sie kommt häufig in lückigen Unkrautfluren, auf Äckern, in Gärten und Weinbergen, an Wegen, Schuttplätzen und an Ufern vor. Sie bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Böden, die auch im Schatten liegen können. Verbreitet ist sie von der Ebene bis ins Gebirge.
Wuchshöhe: ca. 3 bis 40 cm;
Typisch: Niederliegende oder aufsteigende, auf einer Längslinie behaarte Stängel.
Sammelgut/essbare Teile: oberirdische Teile;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Vitamine, Saponine, Flavonoide, Cumarine, Mineralien, Oxalsäure, Zink und ätherische Öle;
Nötige Ver-/Bearbeitung: Kann roh verwendet werden. Aufgrund des Saponingehalts sollten jedoch nicht zu große Mengen verspeist werden.
Verwechslungsgefahr: mit Unterarten und anderen Gattungsmitgliedern.
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Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild/Wuchsform: Die Gewöhnliche Vogelmiere ist eine einjährige krautige Pflanze. Ihre niederliegenden 3 bis 40 cm langen Stängel bilden oft kleinere Rasenteppiche aus. Der Querschnitt des einreihig behaarten Stängels ist rund. Die Laubblätter sind eiförmig und spitz. Die im unteren Stängelbereich wachsenden Blätter sind gewöhnlich kurz gestielt, die oberen Blätter sitzen dem Stängel direkt an.
Blüten: Die Blüten stehen in wenigblütigen, doldenartigen Blütenständen. Sie haben sowohl fünf Kelchblätter als auch fünf Kronblätter, besitzen also ein doppeltes Perianth. Die Kronblätter überragen die Kelchblätter kaum. Die fast bis zum Grund tief zweigeteilten weißen Kronblätter sind etwa 3 bis 5 mm lang und breit lanzettlich zugeschnitten. Manchmal fehlen sie auch ganz. Im Blütenzentrum stehen drei Griffel, die von etwa drei bis zehn Staubblättern mit violetten Staubbeuteln umgeben werden. Bei milder Witterung oder an geschützten Stellen bleibt die Blühfähigkeit der Pflanze das ganze Jahr über erhalten.
Früchte/Samen: Die fünf- oder sechsklappige Kapselfrucht ist etwa 3 bis 5 mm lang und hängt abwärts gekrümmt am Fruchtstiel. Die rötlich braunen Samen haben einen Durchmesser von 0,9 bis 1,3 mm und flache stumpfe Höcker. Die Früchte sind gedunsenen Kapseln, die als Selbstausstreuer ihre Samen ausstreuen. Ameisen breiten die papillösen Samen nach dem Ausstreuen weiter aus. Daneben findet auch eine Ausbreitung durch den Menschen statt, z. B. über Erde bei Gartenarbeiten und durch Anhaftung der Samen an Schuhen.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Der Vogelmiere werden schmerzlindernde Heilpflanzenqualitäten zugeschrieben. Neben den möglichen Heilwirkungen verfügt diese Pflanze auch über einen Wert als Nahrungs- beziehungsweise Genussmittel. Ihr Geschmack erinnert an jungen rohen Mais. Bereits 50 Gramm Vogelmierensalat entsprechen in etwa dem Vitamin-C-Bedarf eines Erwachsenen. Aufgrund des Saponingehalts sollten jedoch nicht zu große Mengen verspeist werden.
Als Inhaltsstoffe sind Vitamine, Saponine, Flavonoide, Cumarine, Mineralien, Oxalsäure, Zink und ätherische Öle bekannt. In der Naturheilkunde findet es vielfältige Anwendung. So wird ein Extrakt der frischen Pflanze zur Behandlung von Rheumatismus und Gelenkschmerzen verwendet. Als Tee ist es zur äußeren und inneren Anwendung im Gebrauch.
👉 HINWEIS: Die Heilwirkungen und Anwendungen von Wild- und Wiesenkräutern sind vor allem in der Phytotherapie und Homöopathie anerkannt. Auf meinen Seiten gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und ihre Eigenschaften. Wer sich tiefergehend mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen möchte, findet hier meine Fachbücher-Empfehlungen.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: Die Vogelmiere wäschst oft in sich verflochten und einzelne Pflanzen sind dadurch kaum zu unterscheiden. Dadurch erntet man in der Regel ganze Büscheln von vielen Pflanzen. Die Vogelmiere ist komplett verwendbar, samt ihren Stängeln, Blüten und Fruchtkugeln.
Sie kann direkt zu milden Salaten verarbeitet werden oder als spinatartiges Gemüse verkocht werden. Durch ihren milden Geschmack kann sie auch in großer Menge (oder auch alleine) verwendet werden. Aufgrund des Saponingehalts sollten jedoch nicht zu häufig große Mengen verspeist werden.
Blütenstängel: können einfach mitverwendet werden;
Blüten: können einfach mitverwendet werden;
Samen: Die Samen keimen sehr gut auf jeder frischen Erde und können somit für die Keimzucht genutzt werden.
Geschmack: Ihr Geschmack erinnert an jungen rohen Mais.
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: die Pflanze passt auch in großer Menge gut in den Smoothie ohne diesem ihren Geschmack aufzudrängen;
👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Die Haarlinie am Stängel, ein charakteristisches Erkennungsmerkmal, unterstützt die Pflanze bei der Wasserversorgung. Tautropfen laufen entlang dieser Linie zum nächstgelegenen Blattpaar, wo bei Bedarf etwas Wasser aufgenommen wird. Das Restwasser wird über die Haarlinie nach unten weitergeleitet.
Sie ist sehr ausbreitungs- und vermehrungsfreudig und überzieht frisch bearbeitete Böden schnell mit einem Rasen. Eine Pflanze kann bis zu 15.000 Samen bilden, pro Jahr können darüber hinaus zwei bis drei Generationen wachsen. Selbst im Winter können neue Pflanzen aus den gekeimten Samen entstehen. Das Kraut und die Samen werden gern von Vögeln gefressen, worauf auch der deutsche Trivialname Bezug nimmt.
Videobeitrag zu „Gewöhnliche Vogelmiere“
Der YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET bietet noch mehr Bestimmungsvideos für die Gewöhnliche Vogelmiere. Im Kanal findest du außerdem viele Videos die die Bestimmung von Wildkräutern, Pflanzen, Bäumen und Sträuchern ermöglichen/erleichtern. Weiteres ermöglichen die Videos Pflanzen bzw. ihr Aussehen im Verlauf ihrer Lebenszyklen kennen und bestimmen zu lernen.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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