Breitblättriger Thymian – Bestimmen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Thymiane oder Quendel (Thymus) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae). Einige Arten und ihre Sorten sind Heil- und Gewürzpflanzen, am bekanntesten ist der Echte Thymian (Thymus vulgaris). Die Gattung Thymus wird in acht Sektionen gegliedert, die zum Teil in Untersektionen unterteilt sind und insgesamt 214 Arten enthalten. Auf dieser Seite wird, als auch ein wildwachsender Vertreter, der „Breitblättrige Thymian“ beschrieben. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Breitblättriger Thymian“
Botanischer Name: Thymus pulegioides
Deutscher Name: Breitblättriger Thymian
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Gattung: Thymiane (Thymus)
Art: Breitblättriger Thymian
Weitere Synonyme/Volksnamen: Wilder Thymian, Gemeiner Thymian, Gewöhnlicher Thymian, Quendel-Thymian, Arznei-Thymian, Feld-Thymian, Quendel;
Hauptblütezeit: Juni bis Oktober;
Blütenfarbe: purpurfarben bis rot;
Frucht-/Samenreife: August bis November;
Vorkommen: Der Gewöhnliche Thymian ist fast in ganz Europa verbreitet, der Schwerpunkt liegt aber im temperaten subozeanischen Bereich. In Südeuropa ist die Verbreitung auf Gebirge beschränkt.
Verbreitungsschwerpunkt: Der Breitblättrige Thymian gedeiht in Trockenrasen, Böschungen, in Kiesgruben oder an Felsen; ist stellenweise auch auf Ameisenhaufen zu finden. Er bevorzugt frische bis trockene, nährstoffarme, basenreiche, meist kalkarme, humose oder rohe Sand-, Stein- oder Lehmböden.
Wuchshöhe: ca. 5 cm bis 25 cm (Einzelexemplare gar bis 40 cm);
Typisch: Dichte, zylindrische Blütenköpfchen, meist weitere Quirle darunter, aromatischer Duft, Stängel am Grund verholzt.
Sammelgut/essbare Teile: Blätter, Blüten, Triebspitzen;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Bis 0,6 % ätherisches Öl (Hauptwirkstoffe: Thymol und Carvacrol), Flavonoide und Triterpene;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr: mit Unterarten/Gattungsmitgliedern; Sie alle können genutzt/verwendet werden!
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Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Der Gewöhnliche Thymian ist ein ausdauernder Halbstrauch, der Wuchshöhen zwischen 5 und 25 Zentimetern erreicht. Der Stängel ist nur am Grund schwach verholzt und scharf vierkantig mit rechteckigem Querschnitt. Er ist an zwei Seiten eingesenkt und erscheint daher gefurcht. Nur die vier Kanten sind behaart. Das Sprosssystem ist sympodial verzweigt mit kurz kriechender Sprossachse.
Blätter: Die Laubblätter sind dünn und meist gleich groß, behaart oder unbehaart. Die Blattnerven treten unterseits meist nicht deutlich hervor. Blätter duften aromatisch und färben sich oft dunkelrot.
Blüte: Der Blütenstand ist verlängert oder kopfig. Die Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die oberen Kelchzähne sind schmal dreieckig und behaart oder kahl. Die fünf purpurfarbenen bis roten Kronblätter sind verwachsen. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September. Der würzig schmeckende Nektar wird reichlich produziert und ist von Haaren der Kronröhre verdeckt und damit geschützt. Die stark duftenden Blüten werden von vielerlei Insekten besucht; es findet keine Selbstbestäubung statt.
Früchte/Samen: Es werden Klausenfrüchte gebildet. Die Klausenfrüchte besitzen ein Elaiosom, das der Ameisenverbreitung dient. Der Fruchtkelch ist durch einen Haarkranz verschlossen. Die Fruchtreife erstreckt sich von August bis November.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Als Heildroge dienen die blühenden getrockneten Zweige.
Wirkstoffe sind: 0,2-0,6 % ätherisches Öl unterschiedlicher Zusammensetzung, je nach Herkunft der Droge, meist mit einem hohen Gehalt an Carvacol, daneben mit Thymol, Linalool, Cineol, Caryophyllen und weiteren Monoterpenen und Sesquiterpenen, Hydroxyzimtsäurederivate wie Rosmarinsäure, Triterpene und Flavonoide.
Anwendungen: dem Breitblättrigen Thymian werden krampflösende und antimikrobielle Wirkungen zugesprochen; allerdings mit geringerer Wirksamkeit als beim Echten Thymian (Thymus vulgaris), da hier der Gehalt an ätherischen Ölen wesentlich geringer ist und deren Zusammensetzung abweicht.
Vor allem in der Volksmedizin nutzt man die Droge bei Katarrhen der Atemwege, innerlich und äußerlich als Badezusatz. Der Einsatz bei Magen-Darm-Störungen und Appetitlosigkeit erfolgt häufiger als beim Echten Thymian. Neben den ätherischen Ölen dürften hierbei die Gerbstoffe und der bittere Geschmack an der Wirkung beteiligt sein.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: Die noch zarten Blätter (Juni bis September) nutzt man als aromatische Beigabe für Suppen, Eierspeisen, Kräuterkäse und Kräuterbutter. Sie können auch direkt auf Butterbrote gestreut werden. Getrocknet können sie pur oder als Beigabe für Tee/Teemischungen sowie Kräutermischungen genutzt werden.
Blütenstängel: xxx
Blüten: xxx
Samen: xxx
Geschmack: Typischer aromatischer Geruch beim Zerreiben. Geschmack wie Küchen-Thymian. Blüten im Vergleich zu den Blätter weniger Aromatisch.
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die Pflanze ist merklich würzig und sollte deshalb nicht über das Würzmaß hinaus in den Smoothie. So eingesetzt kann sie jedoch, gepaart mit neutralem Grün (z.B.: mit den fast immer verfügbaren Grün von Brennnessel, Labkraut oder Vogelmiere), ein sehr interessantes Smoothie-Erlebnis bieten.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Der Breitblättrige Thymian ist ein Chamaephyt, Halbstrauch, d. h. nur seine untersten Stängelteile sind verholzt. Er zeigt folgende Trockenheitsanpassungen: Er hat kleine immergrüne Lederblätter mit eingesenkten Drüsen die ätherische Öle als Transpirationshemmer tragen; außerdem ist er ein Tiefwurzler, dessen Wurzel bis zu 1 Meter Tiefe erreichen kann. An sonnigen Orten bildet die Pflanze im Winter rote Schutzpigmente; im Sommer ist sie grün.
In der Küche unterstützt der Breitblättrige Thymian die Verdauung fetter Speisen, passt gut zu Geflügel, Schalentieren, Wild, Lamm, Fisch, Gemüse, Kräuteressig, Kräuteröl, Suppen, Saucen, Kartoffeln und Ragouts.
Videobeitrag zu „Breitblättriger Thymian“
Weitere Bestimmungsvideos für den Thymian/Quendel findest du auf dem YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Begleite dieses Wildkraut durch die Jahreszeiten und lerne es anhand der Blätter, Blüten und Früchte ganzjährig zu bestimmen. Auch viele weitere heimische (essbare) Wildpflanzen, Bäume und Sträucher werden für Bestimmung und Nutzung näher gebracht.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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