Schwarze Teufelskralle – Erkennen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Teufelskrallen (Phyteuma) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae). Der deutsche Trivialname Teufelskralle bezieht sich auf die Form der Einzelblüten. Es gibt, je nach Autorenauffassung, etwa 26 Arten und Naturhybriden. Auf dieser Seite wird als Vertreter die „Schwarze Teufelskralle“ beschrieben. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Schwarze Teufelskralle“
Botanischer Name: Phyteuma nigrum
Deutscher Name: Schwarze Teufelskralle
Familie: Glockenblumengewächse (Campanulaceae)
Gattung: Teufelskrallen (Phyteuma)
Art: Schwarze Teufelskralle
Weitere Synonyme/Volksnamen: Schwarze Rapunzel;
Hauptblütezeit: Mai bis Juli;
Blütenfarbe: schwarzblau;
Vorkommen: Die Schwarze Teufelskralle findet sich nur in Mitteleuropa in den Silikat-Mittelgebirgen. Sie ist im Gebiet der Böhmischen Masse zu finden. In Deutschland ist sie vor allem im mittleren Bereich (u. a. Eifel, Siebengebirge, Rothaargebirge) verbreitet. In Österreich ist die Schwarze Teufelskralle selten, während sie in der Schweiz nur adventiv auftritt.
Verbreitungsschwerpunkt: Sie wächst auf mäßig nährstoffreichen, kalkarmen Lehmböden an sonnigen bis halbschattigen Plätzen. Sie gedeiht auf frischen, bodensauren Fettwiesen und an Waldsäumen. Sie ist kalkmeidend und ein Lehmzeiger. Eher zerstreut wächst die Schwarze Teufelskralle auch auf Wiesen, Parks und lichten Laubwäldern.
Wuchshöhe: ca. 20 bis 70 cm;
Typisch: Ei-kegelförmige bis längliche Ähre mit in der Knospe gekrümmten Blüten.
Sammelgut/essbare Teile: Blätter, Blüten, Wurzeln; (Diese Art gilt nicht als gefährdet, aber schonbedürftig.)
Energiereiche Teile: Wurzeln;
Inhaltsstoffe: Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr: mit der Eirunden Teufelskralle;
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Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Die Schwarze Teufelskralle ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 70 Zentimetern erreicht.
Blätter: Die Laubblätter sind lanzettlich geformt und in etwa halb so breit wie lang. Die Grundblätter besitzen meist nur einen seicht herzförmigen Spreitengrund mit gekerbtem bis gesägtem Blattrand. Die unteren Stängelblätter sind eilanzettlich und am Grund verschmälert, die mittleren und die oberen weisen nur eine reduzierte Spreite auf.
Blüte: Der bei einem Durchmesser von 1,5 bis 3 Zentimetern relativ breite, ei- bis walzenförmigen, ährigen Blütenstand weist ein bis zwei Hochblätter auf. Die Hüllblätter sind linealisch bis lanzettlich.
Die zwittrige, fünfzählige Blüte ist vor dem Aufblühen deutlich gekrümmt. Die fünf Kronblätter sind schwarzviolett oder schwarzblau, selten weiß. Die Kronblätter sind zuerst zu einer Röhre verwachsen und platzt während des Aufblühens von unten nach oben auf. An der Spitze bleiben die Kronblätter jedoch länger verbunden und die Krone ist krallenförmig nach oben gebogen. Der Griffel endet in zwei Narbenästen. Bestäuber sind Bienenverwandte und Schwebfliegen. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Volksheilkundlich fast keine Erwähnung. Es gibt Berichte zu einem erfolgreichen Einsatz bei der Behandlung von Syphilis, insbesondere der davon hervorgerufenen Hautgeschwüre.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Wurzeln: Die Pflanze bildet eine große Wurzel aus. Diese kann man von September bis ins Frühjahr ernten (und bleibt auch bis dahin relativ weich). Gewaschen kann sie in Rohkostspeisen geraspelt werden, getrocknet kann aus ihr ein Tee bereitet werden. Besonders die Wurzelschale hat eine merkliche Schärfe, sie kann wie Meerrettich genutzt werden. Geschält und im Ofen wie Kartoffeln gebacken, lassen sich daraus Salate zubereiten. Sie können auch in Öl gebraten werden.
Blätter und Triebspitzen: Von April bis Mai könne die Blätter roh als Belag für Butterbrote oder als Salatbeigabe genutzt werden. Sie können auch als Zugabe für Pürees und Spinatgerichte genutzt werden.
Blütenstängel: xxx
Blüten: Die noch geschlossen Blüten (etwa von April bis Mai) kann man spargelähnlich anrichten. Man kann sie auch klein würfeln und zu einem mit Käse überbackenen Gemüseauflauf zubereiten. Sie können auch einfach als hübsche essbare Dekoration genutzt werden.
Samen: xxx
Geschmack: Die Pflanze schmeckt mild-würzig mit einer angenehmen Schärfe. Die Wurzel ist schärfer, wird beim Backen jedoch milder.
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: besonders die jungen (noch geschlossenen) Blüten passen auch in größerer Menge gut in den Smoothie, die Blätter am besten nur als Beigabe verwenden.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Die Blüten sind vormännlich. Die Kronblätter pressen die sich nach innen öffnenden Staubbeutel an die Griffelbürste, die den Pollen aufnimmt. Danach wächst der Griffel, bis seine Spitze die Kronröhre überragt. Danach öffnen sich die Narbenäste. Bestäuber sind Bienenverwandte und Schwebfliegen.
Diese Art gilt nicht als gefährdet, aber schonbedürftig.
Videobeitrag zu „Schwarze Teufelskralle“
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Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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