Gewöhnliches Tellerkraut – Bestimmen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Das Gewöhnliche Tellerkraut (Claytonia perfoliata), ist eine Pflanzenart aus der Gattung Tellerkräuter (Claytonia) innerhalb der Familie der Quellkrautgewächse (Montiaceae). Insgesamt existieren, je nach Autorenauffassung, etwa 26 verschiedene Arten von Tellerkräutern. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Gewöhnliches Tellerkraut“
Botanischer Name: Claytonia perfoliata
Deutscher Name: Gewöhnliches Tellerkraut
Familie: Quellkrautgewächse (Montiaceae)
Gattung: Tellerkräuter (Claytonia)
Art: Gewöhnliches Tellerkraut
Weitere Synonyme/Volksnamen: Kuba-Spinat, Winterportulak, Postelein, Winterpostelein;
Hauptblütezeit: April bis Juni;
Blütenfarbe: weiß;
Vorkommen: Die Heimat des Gewöhnlichen Tellerkrauts ist in den Berg- und Küstenregionen im Westen Nordamerikas, und zwar vom südlichen Alaska und zentralen British Columbia bis nach Mittelamerika. Am häufigsten kommt es in Kalifornien im Sacramento Valley und nördlichen San Joaquin Valley vor. Heute ist es auch in Mittel- und Westeuropa weit verbreitet, auf der Südhalbkugel wurde es in Australien und Neuseeland eingebürgert, weitere adventive Vorkommen befinden sich im südlichen Argentinien.
In Mitteleuropa ist das Gewöhnliche Tellerkraut vor allem im nordwestlichen Tiefland verbreitet.
Verbreitungsschwerpunkt: Es gedeiht auf Äckern und kurzlebigen Unkrautfluren und erscheint nach dem ersten heftigen Frühlingsregen.
Wuchshöhe: ca. 7 bis 20 cm;
Typisch: Blütenstängel mit zwei teller- oder schüsselförmig verwachsenen Blättern.
Sammelgut/essbare Teile: Blätter, Stängel, Blüten, Wurzeln;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Die Blätter enthalten Vitamin C, Magnesium, Kalzium und Eisen, aber wenig von dem unerwünschten Nitrat, das bei anderen Salatpflanzen oft ein Problem ist.
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr: xxx
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Bestimmung & Sammeln | Küche & Rezepte | Medizin & Heilung
Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Das Gewöhnliche Tellerkraut ist eine fleischige einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 30 Zentimetern erreicht.
Blätter: Das Gewöhnliche Tellerkraut bildet eine grundständige Blattrosette. Die ersten Grundblätter sind rhombisch-eiförmig, lang gestielt und fleischig. Spätere Blätter wachsen unterhalb des Blütenstands paarweise zu Blättern zusammen, die so aussehen, als würde ein einziges kreisrundes Blatt vom Stängel durchstoßen werden. Diese Hochblätter besitzen einen Durchmesser von bis zu 30 Millimetern.
Blüten: Oberhalb dieser Hochblätter erscheinen von Februar bis Mai oder Juni die Blüten in Gruppen von 5 bis 40. Die relativ kleinen Blüten sind zwittrig. Die weißen oder rosafarbenen Kronblätter sind 2 bis 4 Millimeter lang.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Belege gibt es auch über die Verwendung als Nahrungsmittel und Heilkraut durch Indianer. So sollen die Shoshonen die Pflanze in Breiumschlägen gegen rheumatische Schmerzen verwendet haben. Die Nlaka’pamux benutzten sie bei Augenschmerzen und die Mahuna tranken den Saft bei Appetitlosigkeit. Über die Verwendung als Nahrungsmittel gibt es Nachweise bei mehreren anderen Indianerstämmen.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Wurzeln: Die feinen Wurzeln kann man als Gemüse kochen.
Blätter, Triebspitzen und Blütenstängel: Die Ernte wird schon in einem frühen Stadium des Wachstums vorgenommen. Wenn die zarten Blätter nicht zu tief abgeschnitten werden, sind mehrere Ernten in der Saison von November bis April möglich. Zur Lagerung legt man die fleischigen Blätter des Gewöhnlichen Tellerkrauts locker in eine mit einem feuchten Tuch abgedeckte Schüssel. So bleiben die Blätter im Kühlschrank bei 2 bis 4 °C maximal sechs bis acht Tage haltbar. Die Triebspitzen, die schönen, runden Blätter und langen, zarten Stängel ergeben einen besonders feinen Salat. Gekocht ergeben Stängel und Blätter einen zarten Spinat. Je älter die Pflanze ist, umso eher empfiehlt es sich diese gekocht zu verwenden.
Blüten: Von April bis Juli kann man die Blüten als essbare Dekoration auf viele Gerichte oder Salate geben.
Samen: xxx
Geschmack: Der Geschmack erinnert an eine Mischung aus Feldsalat (Vogelsalat) und Portulak. Die Wurzel hat einen süßlichen, maronenartigen Geschmack.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Kultivierung: Die Samen des Kubaspinats keimen erst bei einer Temperatur unter 12 °C und werden darum in der Zeit von September bis März ausgesät (daher Winterportulak). Der im Handel angebotene Kubaspinat stammt fast ausschließlich aus Gewächshäusern. Die Ernte wird schon in einem frühen Stadium des Wachstums vorgenommen.
Die Artbezeichnung perfoliata (= mit durchwachsenen Blättern) und der deutsche Trivialname Tellerkraut beziehen sich auf die Hochblätter, die den Stängel flächig umschließen. Kubaspinat heißt die Pflanze, weil Siedler sie von Nordwestamerika in die Karibik mitbrachten, von wo sie über Australien im Jahr 1749 nach Westeuropa kam.
Von den etwa 26 Arten des Tellerkrautes sind etwa 25 in Nordamerika, einschließlich Mexiko beheimatet und wenige Arten reichen bis Guatemala in Zentralamerika. Einige Arten reichen vom nördlichen Nordamerika bis ins nördliche Russland. Nur Claytonia joanneana ist nur im Altai in Sibirien und der Mongolei beheimatet. In Europa und Neuseeland sind wenige Arten Neophyten.
Videobeitrag zu „Gewöhnliches Tellerkraut“
👉 Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du eine Menge Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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