Taubenkropf-Leimkraut – Bestimmen, sammeln und verwenden
Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Leimkräuter (Silene) bilden eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Einige Arten der Gattung sind als Lichtnelken oder Taubenkropf bekannt. Je nach Autorenauffassung gibt es 600 bis 700 Arten. Auf dieser Seite wird, als ein bei uns häufig zu findender Vertreter, das „Taubenkropf-Leimkraut“ beschrieben. Obwohl diese Wiesenpflanze zur Gattung der Leimkräutern zählt, ist sie nicht klebrig. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Taubenkropf-Leimkraut“
Botanischer Name: Silene vulgaris
Deutscher Name: Taubenkropf-Leimkraut
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Gattung: Leimkräuter (Silene)
Art: Taubenkropf-Leimkraut
Weitere Synonyme/Volksnamen: Gewöhnliches Leimkraut, Aufgeblasenes Leimkraut, Klatschnelke, Blasen-Leimkraut, Knirrkohl;
Hauptblütezeit: Mai bis September;
Blütenfarbe: weiß – hellrosa;
Vorkommen: Das Taubenkropf-Leimkraut ist in den gemäßigten Breiten Europas und Westasiens verbreitet. Es gedeiht bis in mittleren Höhenlagen, vereinzelt aber auch bis über 2000 Metern. Außerhalb Eurasiens kommt sie auch in Nordafrika natürlich vor. In Nordamerika und Australien ist sie durch menschliche Aktivitäten ein Neophyt.
Verbreitungsschwerpunkt: Das Taubenkropf-Leimkraut kommt auf eher trockenen, mageren Wiesen und anderen sonnigen Standorten vor. Das Taubenkropf-Leimkraut gedeiht am besten auf trockenen, wechselfeuchten, nicht sauren und stickstoffarmen, kalkhaltigen Böden. Oft findet man es auch auf Steinschutthalden, in Steinbrüchen, Wegrändern, Böschungen, Bahnschotter und eben auf trockenen Wiesen. Auf bewirtschafteten Flächen tritt es selten auf.
Wuchshöhe: ca. 20 cm bis 50 cm;
Typisch: Blüten mit aufgeblasenem, 12-15 mm langem, netznervigem, kahlem Kelch, Blätter gegenständig, blaugrün und kahl.
Sammelgut/essbare Teile: Blätter;
Energiereiche Teile: xxx
Hauptsammelzeit: xxx
Inhaltsstoffe: Schleimstoffe, Saponine, Zucker, Vitamin C;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr: xxx
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Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Taubenkropf-Leimkraut ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 50 Zentimetern erreicht. Die Wurzeln können bis in eine Tiefe von 1 Meter eindringen. Jedes Pflanzenexemplar besitzt einige wenige oder nur einen einzelnen aufrechten Stängel. Es gibt jedoch auch (ältere) Ausnahmeexemplare die schon fast Buschig wirken.
Blätter: Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind glatt, bläulich grün und eiförmig bis lanzettlich. Die Grundblätter sind bis zu 4 Zentimeter lang und 1,2 Zentimeter breit, während die Stängelblätter eine Größe von 7 × 2,5 Zentimetern erreichen. Die Blütenstände sprießen zusammen mit zwei gegenständigen Blättern aus einem Knoten am Stängel.
Blüte: Der endständige, gabelige Blütenstand enthält mehrere aufrechten bis leicht nickende Blüten. Auffälligerweise blicken alle Blüten eines Wuchsortes meist in eine Richtung.
Die Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die Kelchblätter bilden eine charakteristische weiße oder hellrosafarbene, stark vernetzte 20-nervige Kelchröhre. Die Kelchröhre ist 1 bis 2 Zentimeter lang und nicht zylindrisch wie bei anderen Leimkräutern, sondern aufgeblasen, was der Art den Namen Taubenkropf einbrachte. Die fünf etwa zu einem Drittel eingeschnittenen Kronblätter haben bei offener Blüte einen Durchmesser von etwa 1,5 Zentimetern. Sie erscheinen wachsartig und sind feinpulvrig beschichtet. Die Blüten können weiblich, männlich oder zwittrig sein. Jede weiblich veranlagte Blüte trägt am Fruchtknoten drei lange Griffel. Die zehn Staubblätter und die Griffel ragen aus der Blüte heraus. Die Blütezeit reicht von Mai bis Mitte September.
Früchte/Samen: Die kugelige Kapselfrucht öffnet sich oben mit in der Regel sechs nach außen gebogenen Zähnen und entlässt die Samen. Die grauen Samen sind etwa 1,5 Millimeter groß und nierenförmig. Die Ausbreitung der Samen wird durch Selbst- und Windausbreitung bewirkt.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Als Heilpflanze ist das Taubenkropf-Leimkraut heute ohne Bedeutung. Es galt jedoch als anregend für den Stoffwechsel. In einer Untersuchung über lokale Ernährungsgewohnheiten im Mittelmeerraum wurde Auszügen aus den Blättern aber eine positive Wirkung bei Diabetes Typ 2 zugesprochen.
👉 HINWEIS: Die Heilwirkungen und Anwendungen von Wild- und Wiesenkräutern sind vor allem in der Phytotherapie und Homöopathie anerkannt. Auf meinen Seiten gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und ihre Eigenschaften. Wer sich tiefergehend mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen möchte, findet hier meine Fachbücher-Empfehlungen.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: Jungen Triebe kann man vor der Blüte pflücken und wie Gemüse verwenden oder roh zu einem Salat geben sowie als frisches Wildkraut für einen interessanten süßlichen Geschmack nach Lakritze und Erbsen in den letzten 5 Minuten Garzeit einem Gericht hinzufügen.
Blütenstängel: xxx
Blüten: xxx
Samen: xxx
Geschmack: Erbsenartiger, herber Grundgeschmack. Im Laufe des Jahres immer bitterer.
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die Pflanze ist merklich herb/bitter (Blattgewinnung ohnehin auch sehr aufwändig) und sollte deshalb nicht über das Würzmaß hinaus in den Smoothie. So eingesetzt kann sie jedoch, gepaart mit neutralem Grün (z.B.: mit den fast immer verfügbaren Grün von Brennnessel, Labkraut oder Vogelmiere), ein sehr interessantes Smoothie-Erlebnis bieten.
👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Taubenkropf-Leimkraut als tiefwurzelnde, anspruchslose Staude ist eine ideale Pflanze für Stein- und Wildgärten. Da sie den ganzen Sommer blüht, kann sie an geeigneter Stelle als Blickfang dienen. Sie gedeiht dabei am besten in trocknen, sonnigen, kalkhaltigen Bereichen. Dort benötigt die weitgehend winterharte Pflanze weder Dünger noch muss sie bewässert werden. Als langblühende Pflanze in Wildgärten ist sie eine wertvolle Futterquelle für Nachtfalter.
Obwohl die Blüten den ganzen Tag geöffnet sind, verströmen sie nur in den Nachtstunden einen kleeartigen Duft, um die Insekten anzulocken. An den Nektar, tief in ihrem Kelch, kommen nur langrüsselige Bienen und Nachtfalter. Hummeln umgehen diese Hürde, indem sie ein Loch in den Kelch beißen, um an den Nektar zu gelangen, dabei wird die Blüte aber nicht befruchtet.
Früher wurde aus den Wurzeln Seifenlauge gekocht.
Videobeitrag zu „Taubenkropf-Leimkraut“
Weitere Bestimmungsvideos für das Taubenkropf Leimkraut findest du auf dem YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Begleite dieses Wildkraut durch die Jahreszeiten und lerne es anhand der Blätter, Blüten und Früchte ganzjährig zu bestimmen. Auch viele weitere heimische (essbare) Wildpflanzen, Bäume und Sträucher werden für Bestimmung und Nutzung näher gebracht.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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