Stink-Storchschnabel / Ruprechtskraut – Erkennen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Storchschnäbel oder Geranien sind mit (je nach Autor) 380 bis 430 Arten die artenreichste Gattung der Pflanzenfamilie der Storchschnabelgewächse (Geraniaceae). Sie sind auf allen Kontinenten verbreitet. Auf dieser Seite wird, als ein bei uns wild wachsender Vertreter, der „Stink-Storchschnabel“ beschrieben. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Ruprechtskraut“
Botanischer Name: Geranium robertianum
Deutscher Name: Stink-Storchschnable / Ruprechtskraut
Familie: Storchschnabelgewächse (Geraniaceae)
Gattung: Storchschnäbel (Geranium)
Art: Ruprechtskraut
Weitere Synonyme/Volksnamen: Stinkender Storchschnabel, Stinkstorchschnabel, Ruprechtskraut;
Hauptblütezeit: Mai bis Oktober;
Blütenfarbe: rosa bis purpurn;
Vorkommen: Das Ruprechtskraut ist eine häufig vorkommende Storchschnabelart in Europa, Asien und Nordafrika. Ruprechtskraut wurde auch in andere Klimazonen als Gartenpflanze importiert. So findet man es beispielsweise rund um San Francisco, Kalifornien.
Verbreitungsschwerpunkt: Hauptlebensraum sind schattige, stickstoffreiche Standorte. Zu finden ist der Stink-Storchschnabel in Schluchten, Auen, auf Mauern und Felsen, in Wäldern und Hecken sowie steinigen Plätzen und Ödflächen.
Wuchshöhe: ca. 20 cm bis 40 cm (Einzelexemplare bis 50 cm);
Typisch: Blätter mit 3-7 gestielten Abschnitten, starker, unverkennbarer Geruch;
Sammelgut/essbare Teile: Blüten;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide, ätherisches Öl;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr: mit anderen Storchschnäbeln;
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Bestimmung & Sammeln | Küche & Rezepte | Medizin & Heilung
Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Es ist eine ein- oder zweijährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 50 cm erreicht. Sie wächst stark verzweigt, ist behaart bis glatt und strömt aufgrund ätherischen Öls einen starken unangenehmen Duft aus.
Blätter: Die drei- bis fünfteiligen handförmigen Laubblätter sind 3 bis 4 cm lang und 3 bis 7,5 cm breit. Die Blattstiele sind 1,8 bis 44 cm lang.
Blüte: Die paarweise stehenden, kleinen Blüten sind zwittrig, radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die fünf Kelchblätter sind 5 bis 7 mm lang. Die fünf rosafarbenen Kronblätter sind doppelt so lang wie die Kelchblätter. Die fünf Nektarien sind ringförmig verwachsen. Die violetten Staubbeutel sind 0,4 bis 0,6 mm lang. Die Narben sind rosafarben. Die Blütezeit reicht von April bis in den Herbst hinein. Die Blüten sind meist vormännlich und werden vor allem durch Bienen bestäubt.
Früchte/Samen: Die Früchte sind 5-fächrige Kapseln bzw. Spaltfrüchte. Die Spaltfrucht ist 1,9 bis 2,3 cm lang. Zur Reife lösen sich die einsamigen, nussartigen Fruchtklappen durch Austrocknung plötzlich von der Mittelsäule ab und werden als Ganzes bis zu 6 m weit fortgeschleudert (Austrocknungsstreuer). Durch Haarstränge an der Frucht ist auch Klettverbreitung möglich
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Ruprechtskraut wurde in der traditionellen Volksheilkunde als Heilmittel bei Zahnschmerzen, Prellungen, Fieber, Gicht, Nieren- oder Lungenleiden, Herpes und Nasenbluten verwendet. Der Aufguss von der Pflanze wurde als Stärkungsmittel eingesetzt und galt auch als wirksam gegen Durchfall. Auf Wunden aufgelegt sagt man ihm antiseptische Wirkung nach. Aufgrund des eigenartigen Geruchs der zerriebenen Blätter wird es auch als mückenabwehrende Pflanze angesehen.
Der Stinkende-Storchschnabel findet auch Verwendung als Wirkstoff in homöopathischen Arzneimitteln. Die zugeschriebenen Wirkungen, besonders gegen Harnwegsinfekte und Durchfall, sind wissenschaftlich jedoch nicht bestätigt.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: xxx
Blütenstängel: xxx
Blüten: Die Blüten und Knospen werden als gewürzartige Beigabe für Salate und Gemüse genutzt.
Samen: xxx
Geschmack: xxx
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: da nur die Blüten (und die als Dekoration) nutzbar sind kann man wohl sagen: für Grüne-Smoothies UNTAUGLICH 😉;
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Die Namensgebung „Ruprechtskraut“ soll auf den heiligen Ruprecht verweisen, den ersten Bischof und Landesheiligen von Salzburg. Er soll die Verwendung des Heilkrauts gelehrt haben. Ebenfalls möglich ist ein Zusammenhang mit dem althochdeutschen Ausdruck rōtpreht (rötlich), der auf die Färbung der Pflanze Bezug nimmt.
Von allen Storchschnabel-Arten wurde wahrscheinlich das Ruprechtskraut als erstes in den Gärten kultiviert. Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass sie häufiger als andere Storchschnabelarten für medizinische Zwecke verwendet wurde. Aufzeichnungen über die „Herba Roberti“ gab es bereits im 13. Jahrhundert.
Heute ist das Ruprechtskraut im Garten eher selten, da es attraktivere Storchschnabelarten gibt. Da es jedoch auch von selbst im Garten auftaucht, wird es immer wieder als Zierpflanze geduldet.
Videobeitrag zu „Ruprechtskraut“
Auf dem Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du noch mehr Bestimmungsvideos für das Ruprechtskraut. Mit Hilfe von kurzen Videos kannst du diese Wildpflanze über ihren gesamten Lebenszyklus kennen lernen. Im YouTube-Kanal findest du außerdem Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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