Japanischer Staudenknöterich – Bestimmen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Flügelknöteriche (Fallopia) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Die 7 bis 18 Arten sind in den gemäßigten bis subtropischen Zonen der Nordhalbkugel weit verbreitet. Auf dieser Seite wird, als ein Vertreter, der „Japanische Staudenknöterich“ beschrieben. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Japanischer Staudenknöterich“
Botanischer Name: Fallopia japonica
Deutscher Name: Japanischer Staudenknöterich
Familie: Knöterichgewächse (Polygonaceae)
Gattung: Flügelknöteriche (Fallopia)
Art: Japanischer Staudenknöterich
Weitere Synonyme/Volksnamen: Kamtschatka-Knöterich, Japanknöterich, Japanischer Flügelknöterich;
Hauptblütezeit: Juli bis September;
Blütenfarbe: weiß;
Blütenform/Anzahl: Strahlig (= polysymmetrische) mit fünf Blütenblättern, ährenähnliche Blütenstände;
Frucht-/Samenreife: xxx;
Vorkommen: Der Japanische Staudenknöterich ist in China, Korea und Japan heimisch. Heute findet man den Japanischen Staudenknöterich in Mitteleuropa sowohl in Gärten, wegen seines schnellen und hohen Wuchses als Sichtschutz genutzt, als auch im Freiland wild wuchernd.
Verbreitungsschwerpunkt: Eingebürgert an sonnigen Gebüschsäumen, an Fluss- und Bachufern, an nährstoffreichen Kies- und Schotterböden.
Wuchshöhe: ca. 100 cm bis 200 cm (oft sogar bis 300 cm)
Typisch: Gruppen von hohlen, bis über 2 cm dicken, verzweigten Stängeln. Ährenähnliche Blütenstände.
Sammelgut/essbare Teile: Sprosse, Wurzeln, (auf Verträglichkeit prüfen!);
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Emodin, Resveratrol und Phytoöstrogen.
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr: Der Japanische Staudenknöterich kann leicht mit dem nicht ganz so häufigen Sachalin-Staudenknöterich (Fallopia sachalinensis) und einer Kreuzung der beiden Arten, dem Böhmischen Staudenknöterich (Fallopia x bohemica) verwechselt werden. Diese Pflanzen sehen sich sehr ähnlich und haben auch vergleichbare Eigenschaften. Die Unterschiede finden sich weiter unten in einer Zusammenfassung!
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Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild/Eigenschaften: Der Japanische Staudenknöterich ist eine sehr schnellwüchsige (wuchernde), sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze. Als Überdauerungsorgane bildet er Rhizome, durch die oft dichte, ausgedehnte Bestände entstehen. Im Frühling treibt er aus seinen Rhizomen („Wurzelstöcken“, Erdkriechsprossen), oft nesterweise an „Rhizomköpfen“, neue Stängel („Rameten“), die unter günstigen Bedingungen innerhalb weniger Wochen eine Wuchshöhe von 3 bis 4 Metern erreichen, wobei die Pflanze einen Zuwachs von 10 bis 30 cm pro Tag erreichen kann. Die anfangs aufrechten, bald aber schräg bis waagerecht überhängenden Stängel sind hohl. Weil zum Hochsommer hin die Wipfel der ungemähten Triebe sich in die Waagerechte neigen und die Laubblätter horizontal ausbreiten, wird der Boden unter solch dichten Beständen dermaßen beschattet, dass selbst Graswuchs abstirbt.
Im Spätjahr zieht die Pflanze ein und die Laubblätter werden gelb, beim ersten Frost sterben alle oberirdischen Teile der Pflanze ab. Die sich weit verzweigenden, bald und von Jahr zu Jahr stärker verholzenden Rhizome überleben den Winter problemlos. Sie reichen, weitgehend horizontal kriechend, oft bis zu 2 m tief in den Boden.
Blatt/Blätter: Die wechselständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel sowie Blattspreite gegliedert und 5 bis 20 Zentimeter lang. Die einfache mit einer Länge von bis zu 12 cm (selten bis 18 cm) und einer Breite von bis zu 8 cm (selten bis 13 cm) breit-eiförmige, beinahe ledrige Blattspreite besitzt einen rechtwinklig gestutzten Spreitengrund sowie eine schmale Spitze („Träufelspitze“). Die kurzen Haare auf den Blattadern der Blattunterseite sind ohne Lupe kaum zu sehen.
Blütenstand und Blüte: Der Japanische Staudenknöterich ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Im August beginnt der Japanische Staudenknöterich mit der Ausbildung der Blütenstände. Die funktionell eingeschlechtigen Blüten enthalten fünf weißliche Blütenhüllblätter und entweder drei gefranste Narben oder acht Staubblätter.
Früchte/Samen: In den Regionen, in denen der Japanische Staudenknöterich ein Neophyt ist, spielt die generative Vermehrung über Samen kaum eine Rolle. Vielmehr dominiert die klonale, vegetative Vermehrung. Unter der Bodenoberfläche, in mehreren Schichten übereinander, bildet diese Pflanze horizontale Rhizome („Kriechsprosse“) aus. Der Japanknöterich kann dadurch sehr schnell ausgedehnte und sehr dichte Bestände bilden.
Unterschiede/Merkmale ähnlicher Arten
Unter dem Begriff „Staudenknöteriche“ werden bei uns der häufig vorkommende Japanische Staudenknöterich (Japan-Knöterich, Fallopia japonica), der nicht ganz so häufigen Sachalin-Staudenknöterich (Fallopia sachalinensis) und eine Kreuzung der beiden Arten, der Böhmische Staudenknöterich (Fallopia x bohemica) zusammengefasst. Hier findest du die Unterschiede bzw. spezifischen Merkmal aufgelistet.
Merkmal | Jap. Knöterich | Bastard-Knöterich | Sachalin-Knöterich |
---|---|---|---|
Stängelhöhe | ca. 2,5 m | ca. 3 m | ca. 4 m |
Befleckung des Stängels | dicht, klar abgegrenzt, rotbraun | verwaschen, rotbraun | keine |
Blattgröße | 19 cm × 12 cm | 26 cm × 18 cm | 41 cm × 25 cm |
Blattform | breit, gerader Blattgrund | Zwischenausprägung | lang, herzförmiger Blattgrund |
Blattstruktur | ledrig | papierartig | weich |
Behaarung der Blattunterseite | keine | mit kurzen Haaren, kaum sichtbar | sichtbar |
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
In Japan wird aus der Wurzel eine Tinktur hergestellt, die Blutdruck und Cholesterin senken soll. Die Pflanze enthält unter anderem Resveratrol welches ein hochwirksames Antioxidationsmittel ist. Es hat durch seine entzündungshemmende Wirkung eine besondere Funktion im Immunsystem.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
👉 Hinweis: Es gibt (wenige) Berichte über vorkommende Unverträglichkeit. Zur Sicherheit mit kleinen Mengen beginnen.
Wurzeln: Von August bis September können weiche Wurzelabschnitte geschält als Kochgemüse zubereitet werden.
Triebspitzen: Die jungen Sprosse können ähnlich dem ebenso sauren Rhabarber zu Torten, Kompott, Konfitüren und anderen Süßspeisen verarbeitet und zubereitet werden. Wenn sie sehr jung sind, können sie wie Spargel oder als Pfannengemüse zubereitet werden.
Blütenstängel: xxx
Blüten: xxx
Samen: xxx
Geschmack: Der Grundgeschmack der Pflanze ist säuerlich und süß, rhabarberähnlich, aber milder.
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Verarbeitete Teile (z.B.: Kompott) können den Smoothie bereichern.
👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Der Japanknöterich kann dadurch sehr schnell ausgedehnte und sehr dichte Bestände bilden. So besiedeln sie beispielsweise, mit Gartenabfällen oder Baustellenaushub verbracht, rasch einen neuen Lebensraum. Teile von Wurzelstöcken werden auch vom Hochwasser mitgerissen. Entlang sonniger Bachufer gedeiht diese Staude prächtig. Auch die unteren Stängelabschnitte können sich bewurzeln, wenn sie überflutet oder von Erde bedeckt sind.
Diese Bestände bestehen meist entweder aus rein weiblichen oder rein männlichen Exemplaren, die über ihre gleichgeschlechtlichen Blüten keine Früchte bilden können. Eine Bestäubung über größere Entfernung ist nur durch Fliegen möglich.
Die Stängel eignen sich für den Flötenbau, sowohl für Längs- und Querflöten als auch Panflöten.
Videobeitrag zu „Japanischer Staudenknöterich“
Noch mehr Informationen und Bestimmungsvideos zum Japanischen Staudenknöterich (Flügelknöterich) findest du im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Durch kurze Videos kannst du den gesamten Lebenszyklus dieser Wildpflanze verfolgen. Außerdem kannst du viele weitere heimische (essbare) Wildkräuter, Bäume und Sträucher in ihrem Werden und Vergehen kennen und bestimmen lernen.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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