Bitteres Schaumkraut – Erkennen und Sammeln
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Das Bittere Schaumkraut (Cardamine amara), auch Falsche Brunnenkresse oder Bitterkresse genannt, wir häufig mit der Echten Brunnenkresse verwechselt. Eine Verwechslung ist aber unkritisch, da das Bittere Schaumkraut ungiftig ist (jedoch ist der Geschmack eher gewöhnungsbedürftig). Vom Bitteren Schaumkraut gibt es Unterarten. Essbar/essbare Teile.
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Bitteres Schaumkraut“
Botanischer Name: Cardamine amara
Deutscher Name: Bitteres Schaumkraut
Familie: Kreuzblütler (Brassicaceae)
Gattung: Schaumkräuter (Cardamine)
Art: Bitteres Schaumkraut
Weitere Synonyme/Volksnamen: Falsche Brunnenkresse, Bitterkresse, Grascheu, Kröss, Steinkresse, Steinkressich, Wolfskraut und weitere, nur Regional bekannte/gültige Volksnamen;
Hauptblütezeit: April bis Juni;
Blütenfarbe: weiß (selten auch rosafarben);
Blütenform/Anzahl: Kreuzblüte mit vier Blütenblättern;
Frucht-/Samenreife: Mai bis August;
Vorkommen: Das Bittere Schaumkraut ist im europäischen und westasiatischen Raum beheimatet und kommt in Mitteleuropa ziemlich häufig vor.
Verbreitungsschwerpunkt: Das Bittere Schaumkraut bevorzugt von kühlem Wasser durchsickerte nährstoffreiche, lehmig-tonige Böden. Man findet es daher vor allem in Quellfluren, Waldsümpfen, Gräben und Erlenbruchwäldern. Seltener kommt es in Feucht- und Nasswiesen vor, da es als Halblichtpflanze vorwiegend Standorte besiedelt, die zumindest teilweise beschattet sind.
Wuchshöhe: ca. 10 cm bis 60 cm;
Typisch: weiße, ca. 1 cm große Blüten mit violetten Staubbeuteln, der Stängel ist markgefüllt (im Gegensatz zur Brunnenkresse – ihr Stängel ist hohl);
Sammelgut/essbare Teile: Blätter, Blüten, Samen; (wenn einem der Geschmack nicht abschreckt)
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Vitamin C, Senföl, Bitterstoffe;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr: Das Bittere Schaumkraut wird leicht & häufig mit der Echten Brunnenkresse verwechselt. Im Gegensatz zur Brunnenkresse hat das Bittere Schaumkraut jedoch violette Staubbeutel, einen Mark gefüllten, nicht kriechenden Stängel sowie geöhrte Laubblätter. Verwandte Arten sind das Behaarte Schaumkraut (Cardamine hirsuta) oder auch die Winterkresse (Barbarea vulgaris).
Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild/Eigenschaften: Das Bittere Schaumkraut wächst als ausdauernde krautige Pflanze. Die niederliegenden Stängel treiben wurzelnde Ausläufer mit grundständigen Blättern, die keine Rosetten bilden. Im Frühjahr des zweiten oder Folgejahres bilden sich aufsteigende, gefurchte, stark beblätterte Stängel, die eine Wuchshöhe von 10 bis zu 60 Zentimetern erreichen. Der meist unverzweigte, kahle oder behaarte, kantige Stängel ist markgefüllt.
Blätter: Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind gestielt. Die Blattspreite ist unpaarig fiederteilig und besteht meist aus zwei bis vier, manchmal auch bis zu acht Fiederpaaren und einem einzelnen Fiederblatt am Ende, das etwas größer als die anderen ist.
Blüten: Zwei bis dreißig Blüten stehen in einem endständigen, anfangs kurzen, schirmtraubig eingeebneten zusammen, der sich später bis zur Fruchtreife zu einem lockeren, traubigen Blütenstand streckt. Die zwittrigen Blüten sind vierzählig mit doppelter Blütenhülle. Die vier anliegenden Kelchblätter sind eiförmig und grün. Die vier weißlichen bis seltener rosafarbenen Kronblätter sind 7 bis 12 Millimeter lang, und damit etwa dreimal so lang wie die Kelchblätter. Die Blüten enthalten sechs Staubblätter mit violetten Staubbeuteln (Unterscheidungsmerkmal zur ähnlichen Brunnenkresse). Die Blütezeit dauert von April bis Juli.
Früchte/Samen: An aufrecht vom Stängel abstehenden Fruchtstielen stehen stabförmig, gerade Schoten, die eine Länge von 2 bis 4 Zentimeter und einen Durchmesser von 1 bis 2 Millimeter aufweisen. Die Samen liegen in jedem Fach einreihig. Die Fruchtklappen öffnen sich kurz vor der Reife oder auch bei Berührung explosionsartig aufrollend und dabei werden die Samen herausgeschleudert.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Die Pflanze hat einen hohen Gehalt an Vitamin C, weshalb sie in früheren Zeiten als Heilmittel gegen Skorbut eingesetzt wurde. In der Pflanzenheilkunde wird das bittere Schaumkraut nur selten eingesetzt. Wenn dann quasi als Ersatz für verwandte Arten und dann vor allem gegen Frühjahrsmüdigkeit und Stoffwechselschwäche.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
👉 Hinweis: Gesucht für den Kücheneinsatz bzw. die esstechnische Verwendung wird in der Regel die Echte Brunnenkresse. Diese ist leicht mit dem an gleichen Standorten wachsenden Bitteren Schaumkraut zu verwechseln, das durch dessen violette Staubbeutel und die mit Mark gefüllten, nicht kriechenden Stängel sowie die nicht geöhrten Laubblätter unterscheidbar ist. Eine Verwechslung ist aber unkritisch, da das Bittere Schaumkraut ungiftig ist und ähnliche Eigenschaften wie die Brunnenkresse hat.
Vom Geschmack her ist das Bittere Schaumkraut jedoch sehr eigen und bitter. Ob man dieses tatsächlich verwenden mag, sollte geprüft werden.
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: Sie können im Grunde über rein, wo auch andere würzige Blätter verwendet werden. ABER, ihr Geschmack ist schon sehr dominierend. Aufpassen/auf Menge achten!
Blütenstängel: xxx
Blüten: Sie können (etwa von April bis Juni) als Beigabe zu Kräutertopfen (Quark), Kräuterbutter und Pesto genutzt werden. Die Blüten selbst eigenen sich als würzige essbare Dekoration.
Samen: Die scharfen Samen (etwa Mai bis August) eigenen sich (frisch) als Brotbelag oder getrocknet als „Pfefferersatz“.
Geschmack: sehr bitter und eigen;
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: xxx
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
An seinen Standorten kommt das Bittere Schaumkraut oft in größeren Beständen vor, die durch Ausläufer gebildet werden. Vermehrung durch Samen spielt eine weniger wichtige Rolle.
Der Gattungsname Cardamine leitet sich vom griechischen Wort κάςδαμων (kárdamon) für Kresse ab. Den Namenszusatz „amara“ verdankt das Bittere Schaumkraut dem Geschmack seiner Blätter und leitet sich vom lateinischen Wort amárus, -a, um für bitter ab.
Die Pflanze hat einen hohen Gehalt an Vitamin C, weshalb sie in früheren Zeiten als Heilmittel gegen Skorbut eingesetzt wurde.
Videobeitrag zu „Bitteres Schaumkraut“
👉 Tipp: Im Kanal von pflanzen-vielfalt.NET kannst du viele weitere heimische (essbare) Wildkräuter, Bäume und Sträucher in ihrem Werden und Vergehen kennen und bestimmen lernen.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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