Gemeine Schafgarbe – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Schafgarben (Achillea) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). In der Gattung Achillea gibt es, je nach Autorenauffassung, etwa 115 bis 200 Arten. Auf dieser Seite wird, als ein bei uns sehr häufig zu findender Vertreter, die „Gemeine Schafgarbe“ (Achillea millefolium) beschrieben. Von ihr gibt es auch Unterarten. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Gemeine Schafgarbe“
Botanischer Name: Achillea millefolium
Deutscher Name: Gemeine Schafgarbe
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Gattung: Schafgarben (Achillea)
Art: Gemeine Schafgarbe
Weitere Synonyme/Volksnamen: Gewöhnliche Schafgarbe, Schafgabe, Achilleskraut, Blutstillkraut, Gänsezungen, Grützblume, Kachel, Zangeblume, Feldgarbenkraut, Grundheil, und eine Reihe weiterer regional sehr unterschiedlicher volkstümlicher Namen;
Hauptblütezeit: Juni bis Oktober;
Blütenfarbe: weiß (selten auch hellrosa);
Blütenform/Anzahl: kleinen Blütenköpfe mit fünf zungenförmigen Blüten in trugdoldenartigen Blütenständen;
Frucht-/Samenreife: xxx
Vorkommen: Die Gemeine Schafgarbe ist in den gemäßigten Bereichen Europas, Amerikas und Asiens weit verbreitet. In Höhenlagen ist sie bis 2.500 Meter zu finden, in den heißen Mittelmeergebieten jedoch recht selten.
Verbreitungsschwerpunkt: Die Schafgarbe gedeiht auf Äckern, (trockenen) Wiesen, Weiden, auf Geröllhalden und an Weg- und Straßenrändern. Die Pflanze ist genügsam und mag keine Staunässe, sie liebt einen sonnigen Standplatz, kombiniert mit einem stickstoffhaltigen Boden.
Wuchshöhe: ca. 20 cm bis 100 cm;
Typisch: dichte Scheindolde mit zahlreichen, 4 bis 10 mm großen Blütenkörbchen, Blätter mit sehr vielen kleinen Zipfeln, Stängel aufrecht und sehr zäh;
Sammelgut/essbare Teile: Blätter, Blüten;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Proazulen, Ätherische Öle, Gerbstoffe, Flavonoide, Chamazulen, Kampfer, Achillein und andere Bitterstoffe sowie verschiedene Mineralien (vor allem Kalium).
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr: mit Artgenossen und Gattungsmitgliedern;
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Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Die Schafgarbe kann, je nach Standort oder Art/Unterart, bis zu 100 cm hoch werden (Einzelexemlarge auch höher). Sie duftet aromatisch kampferartig, insbesondere beim Zerreiben.
Blätter: Die Pflanze hat längliche, stark gefiederte, fein zerteilte Blätter (2-4 fach fiederteilig, bis auf den Mittelnerv). Diese Blätter sind 2-3 cm breit und in lanzettlich zugespitzte, 0,5 bis 1 mm breite Endabschnitte zerteilt. Im Laufe des Sommers entwickelt sich aus einer flachen, an das erdreich anliegenden Rosette ein aufrechter, harter, kräftiger, innen markiger Stängel, an dem sich dann fedrig aussehende Blüten entwickeln.
Blüte: Die Blütenstängel sind wollig behaart. Vom Frühsommer bis Spätherbst erscheinen die vielen kleinen weiß gefärbten Blütenköpfe in trugdoldenartigen Blütenständen vereinigt. Die Blüten sind in der Regel weiß oder rosa gefärbt und bis 6 mm groß. Am Rande der Blütenköpfchen finden sich oft 5 zungenförmige Blüten, kürzer als die Hülle. Innen sind die Röhrenblüten gelb-weiß. Die Hüllblätter sind braun berandet. Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch Insekten. Die Blütezeit reicht von Mai bis Oktober.
Früchte/Samen: Die Fruchtknoten reifen zu länglichen, seitlich kurz geflügelten, bis 2 mm langen, silbergrauen bis gelblichen Früchten. Jede Frucht enthält bräunliche und längliche Samen.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Als Arzneidroge werden oberirdische Teile der Gemeinen Schafgarbe wie Stängel, Blätter und die Blüten genutzt. Sie können als Aufguss oder als Frischpflanzenpresssaft verarbeitet werden. Zubereitungen aus Schafgarbenkraut wirken gallenflussanregend (choleretisch), antibakteriell, zusammenziehend (adstringierend) und krampflösend (spasmolytisch).
Innerlich wird Schafgarbenkraut vorwiegend bei Appetitlosigkeit und dyspeptischen Beschwerden verwendet (Völlegefühl, krampfartigen Erscheinungen im Magen-Darm-Trakt, Blähungen). Weitere Anwendungsgebiete sind schmerzhafte Krampfzustände psychovegetativen Ursprungs im kleinen Becken der Frau, hierzu werden aus dem Schafgarbenkraut Sitzbäder bereitet.
Volksheilkundlich wird Schafgarbenkraut zur Anregung der Gallensaftproduktion eingesetzt sowie bei Blasen- und Nierenerkrankungen und Menstruationsbeschwerden. Äußerlich werden Schafgarbenauszüge aufgrund ihrer antibakteriellen und adstringierenden Wirkung bei Entzündungen, Wunden, Hämorrhoiden und zur Minderung übermäßiger Schweißbildung verwendet, eine Wirksamkeit ist nicht belegt. Gesichert gilt die hepatoprotektive Eigenschaft von Achillea millefolium und deren Extrakten.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: Noch zarte frische Grundblätter (vor Stieltrieb – etwa März bis April), die weichen Blätter unterhalb des Blütenstandes (bis in den September), sowie die Blütenknospen (etwa Mai bis Juni) eigenen sich als würzige Zutat für Gemüsegerichte und Salate. Sowohl junge als auch ältere Blätter eigenen sich als Gewürz und für die Teebereitung.
Blütenstängel: xxx
Blüten: Mit den Blüten lässt sich Zucker aromatisieren, ein (Getränke)Sirup herstellen (Blüten mit Wasser und Zucker aufkochen), oder ein süßer Aufstrich gewinnen (Sirup durch weiteres reduzieren eindicken). Die Blüten eigenen sich frische wie getrocknet auch zur Teebereitung oder als Beigabe zu Teemischungen.
Samen: xxx
Geschmack: herb-scharf, muskatnussartig;
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: passt in geringe Mengen gut in den Smoothie (erfrischend wie etwa Pfefferminze);
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Der Gattungsname Achillea geht auf Achilles, den sagenhaften Helden des trojanischen Krieges zurück, der die Pflanze als Droge entdeckt und zur Wundheilung verwendet haben soll (Ilias, 11. Gesang, Vers 822ff.), während der Artname millefolium (= Tausendblatt) auf die fein zerteilte Blattspreite anspielt.
In früheren Zeiten wurde Schafgarbe zum Gelbfärben von Wolle verwendet. Dazu verwendete man getrocknete Blätter, Stängel und Blüten. Die Wolle musste vor dem Gelbfärben mit Alaun gebeizt werden.
Videobeitrag zu „Gemeine Schafgarbe“
👉 Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du eine Menge Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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