Salbei – Wiesensalbei - essbar

Salbei - Wiesensalbei (Salvia pratensis)
Salbei - Wiesensalbei

Wiesensalbei – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden

Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit

Salbei (Salvia) ist eine Pflanzengattung in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Der Name (lateinisch salvare heilen) bezieht sich auf den für Küche und Medizin wichtigen Küchen- oder Heilsalbei (Salvia officinalis). Viele Arten werden seit dem Altertum als Heilpflanzen genutzt. Die Sorten einiger Arten werden als Zierpflanzen verwendet. Auf dieser Seite wird als Vertreter der „Wiesensalbei“ beschrieben. Essbar/essbare Teile!

Wildpflanzen-Steckbrief „Wiesensalbei“

Botanischer Name: Salvia pratensis
Deutscher Name: Wiesensalbei
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Gattung: Salbei (Salvia)
Art: Wiesensalbei
Weitere Synonyme/Volksnamen: xxx

Hauptblütezeit: Mai bis August;
Blütenfarbe: dunkelblau oder violettblau (selten auch weiß);

Vorkommen: Der Wiesensalbei kommt in Europa, in Kleinasien (selten), im Kaukasus und eingeschleppt in Nordamerika vor. Seine ursprüngliche Heimat in Europa ist das Mittelmeergebiet, mittlerweile reicht das geschlossene Verbreitungsgebiet in Europa bis ca. 50° nördlicher Breite, weiter nördlich gibt es zumeist nur vereinzelte und unbeständige Vorkommen bis Mittelschweden.
Verbreitungsschwerpunkt: Der Wiesensalbei liebt kalkhaltige, nährstoffreiche Böden in trockener, sonniger Lage. Es wächst auf Magerrasen, Halbtrockenrasen, Fettwiesen, Wegen, Böschungen und Dämmen.

Wuchshöhe: ca. 30 cm bis 60 cm;
Typisch: Blüten-Quirle mit bis zu 20 1,5 cm bis 2 cm langen Einzelblüten (Oberlippen breit sichelförmig), Blätter runzelig, Rand stumpf gezähnt;

Sammelgut/essbare Teile: Stängel, Blätter und Triebspitzen, Blüten;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Flavonoide, östrogenartige Stoffe, Bitterstoffe; (Hinweis: Der Wiesensalbei hat ein ähnliches Wirkungsprofil wie der Gartensalbei, jedoch ist seine Wirkung deutlich schwächer.)
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);

Verwechslungsgefahr: mit anderen Salbei-Arten;

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Bilder & Fotos „Wiesensalbei“

Wildpflanzen & Wildkräuter bestimmen mit Fotos (©) von pflanzen-vielfalt.NET. Die folgenden Bilder/Fotos zeigen dir die Pflanze im Jahres- bzw. Lebensverlauf und ermöglichen eine Bestimmung über den gesamten Zeitraum.

Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze

Erscheinungsbild: Der zur Familie der Lippenblütler zählende Wiesensalbei ist eine ausdauernd krautige Pflanze, die in der Regel Wuchshöhen zwischen 30 und 60 cm erreicht. Die aufrechten Stängel sind vierkantig und haben grundständige Blätter.

Blätter: Hauptsächlich als Grundrosette, am Stängel gegenständig, gestielt. Blattspreite eiförmig-länglich, am Grund herzförmig, an der Oberfläche faltig, Rand doppelt knotig-gesägt. Deckblätter des Blütenstands klein.

Blüte/Blüten: Die Blütezeit des Wiesensalbei reicht von Ende Mai bis in den August hinein. . Dann zeigen sich eine endständige, klebrige Quirle aus locker am Stängel verteilten, 1,5 Zentimeter großen Lippenblüten. Die Blüten kommen in blau-violetten, rosafarbenen oder (selten) weißen Farben vor und bilden auffällige Kleckse in Blumenwiesen. Die Blütenkrone ist sichelförmig gebogen.

Die Blüten sind vormännliche „Eigentliche Lippenblumen“. Die Unterlippe dient als Sitz für die Bestäuber, die helmförmige Oberlippe verbirgt die 2 Staubblätter und den Griffel. Durch starkes Wachstum des Konnektivs, also des Staubbeutelzwischenstücks, sind die Staubbeutelhälften weit auseinandergerückt. Eines der beiden Konnektive ist zur „Platte“ umgewandelt und wirkt als Hebel. Wenn Insekten auf die den Schlund versperrende Platte drücken, wird der Hebelmechanismus ausgelöst, und der verlängerte Staubbeutelarm schlägt auf den Rücken des Insekts, wodurch der Pollen übertragen wird.

Neben den zwittrigen kommen auch kleinere weibliche Blüten vor. Der Nektar ist nur langrüsseligen Insekten zugänglich; der Hebelmechanismus kann nur von Hummeln, seltener von anderen Bienen, betätigt werden. Durch die Bestäuber kann der Hebelmechanismus auch wiederholt ausgelöst werden. Es wird dabei aber jeweils nur eine Teilmenge des Pollens abgegeben; es ist eine Portionierung von ca. 12 Pollenportionen möglich. Neben der Bestäubung durch Insekten ist auch die Selbstbestäubung bedeutsam.

Früchte/Samen: Die Früchte sind Spaltfrüchte, die in 4 Klausen zerfallen. Sie wirken als Tier- und Windstreuer, dazu auch als Klebhafter und Regenballist wegen der waagerecht abstehenden Kelche. Fruchtreife ist von Juli bis August.

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Heilwirkung & medizinische Nutzung

Der Wiesensalbei hat ein ähnliches Wirkungsprofil wie der Gartensalbei, jedoch ist seine Wirkung deutlich schwächer. Dennoch kann er ebenso verwendet werden.

Salvia-Arten werden vielseitig genutzt. Durch den hohen Anteil ätherischer Öle in diversen Salbeiarten gibt es unterschiedliche Verwendungen. Heilend wirken neben den ätherischen Ölen auch die Gerbstoffe. Der Gattungsname Salvia stammt vom lateinischen Wort salvare für heilen und deutet auf die Heilkraft hin.

Der Echte Salbei (Salvia officinalis) war bereits im Altertum bekannt und wurde im Mittelalter von Mönchen über die Alpen gebracht. Dieser wird vielseitig genutzt, einerseits als Küchengewürz und andererseits in der Heilkunde.

Traditionell ist die bakterien-, entzündungshemmende sowie adstringierende, d. h. zusammenziehende Wirkung des Echten Salbeis bekannt. Bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes werden handelsübliche wässrige oder alkoholische Auszüge zum Gurgeln eingesetzt. Salbeitee kann ebenfalls zum Gurgeln benutzt oder getrunken werden. Ihm wird eine schweißhemmende Wirkung zugesprochen. Die Inhaltsstoffe des Salbeis sollen außerdem sekretionsfördernd wirken und die Funktion des Nervensystems unterstützen.

Salbei wirkt etwa bei Halsschmerzen als Kräutertee oder gegen übermäßiges Schwitzen. Neben der schweißhemmenden besitzt der Salbeitee auch eine verdauungsfördernde Wirkung. Beispielhaft erwähnt sei die Linderung von Magen- und Darmschmerzen nach einer Antibiotika-Therapie. Enthaltene trizyklische Diterpene wie Carnosol und Carnosolsäure besitzen eine antioxidative, antimikrobielle sowie chemoprotektive Wirkung gegen Karzinogene.

Der Salbei gehört zu den Pflanzenarten, die man nicht über längere Zeit in hoher Dosis einnehmen sollte. Beim Stillen sollte man keinen Salbeitee oder sonstige Produkte zu sich nehmen, da sonst der Milchfluss versiegen kann, außer man möchte abstillen.

👉 HINWEIS: Die Heilwirkungen und Anwendungen von Wild- und Wiesenkräutern sind vor allem in der Phytotherapie und Homöopathie anerkannt. Auf meinen Seiten gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und ihre Eigenschaften. Wer sich tiefergehend mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen möchte, findet hier meine Fachbücher-Empfehlungen.

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Essbarkeit & Verwendung in der Küche

Wurzeln: xxx

Blätter und Triebspitzen: Die Blätter benutzt man von April bis Juni als Aroma für Würzöle. Sie können roh als Atemerfrischung gegessen werden. Sie werden auch für die Aromatisierung von Kräuterlikör, Kräuterwein und Schnaps genutzt. Gerne werden sie auch für (Heil)Tee benutzt. Zarte Blätter und Triebspitzen können auch als Zutat für Salate, Saucen, Suppen, Backgemüse und Eintopf genutzt werden.

Blütenstängel: Der bis Juni sehr saftig Stängel ergibt ausgepresst einen köstlichen süßen Saft.

Blüten: Die Blüten können als essbare Dekoration für verschiedenste Speisen genutzt werden. Ausgekocht ergibt ihr Sud eine schön gefärbte Sirupgrundlage.

Samen: xxx

Geschmack: Beim Zerreiben sehr aromatischer Duft. Die Pflanze selbst hat einen fruchtig-frischen und zart süßlichen Geschmack.

Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: auch wenn die Pflanze weniger würzig ist wie der Echte Salbei (Küchensalbei) sollte man es mit der Menge des Blattgrün nicht übertreiben. Als Beigabe eingesetzt bietet die Pflanze ein erfrischendes Smoothie-Erlebnis.

👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.

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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze

Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Hummeln über den typischen Salbei-Mechanismus: Die Hummel steckt ihren Rüssel in die Blüte und durch eine Öse am unteren Hebelarm, um Nektar zu sammeln, dabei löst sie den Hebelmechanismus (auch Schlagbaummechanismus genannt) aus, der den Blütenstaub am haarigen Körper der Hummel abstreift. Der Pollen wird dann von der Hummel zu anderen Blüten weiter getragen.

Wenn man die Blattoberseite über die Zähne und das Zahnfleisch reibt, sind sie optimal gereinigt; wobei die Sorten mit purpurfarbenen Laubblättern bessere Ergebnisse bringen, da diese Blätter zäher sind.

Videobeitrag zu „Wiesensalbei“

Wiesensalbei (Salvia pratensis)

Weitere Bestimmungsvideos für den Wiesen-Salbei findest du auf dem YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Begleite dieses Wildkraut durch die Jahreszeiten und lerne es anhand der Blätter, Blüten und Früchte ganzjährig zu bestimmen. Auch viele weitere heimische (essbare) Wildpflanzen, Bäume und Sträucher werden für Bestimmung und Nutzung näher gebracht.

Quellen und weitere Informationen

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