Rainfarn – Erkennen und Sammeln
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze. Diese Pflanze ist GIFTIG und NICHT für die menschliche Ernährung geeignet
Der Rainfarn (Tanacetum vulgare) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Der Rainfarn zählt zu den Kompasspflanzen, die ihre Blätter im vollen Sonnenlicht genau senkrecht nach Süden richten. Rainfarn ist als giftig einzustufen, kann jedoch in kleinsten Mengen als Gewürz genutzt werden. Giftig! (in kleinsten Mengen essbar/nutzbar)
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Rainfarn“
Botanischer Name: Tanacetum vulgare
Deutscher Name: Rainfarn
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Gattung: Tanacetum
Art: Rainfarn
Weitere Synonyme/Volksnamen: Wurmkraut, und eine Reihe weiterer regional sehr unterschiedlicher volkstümlicher Namen;
Hauptblütezeit: Juli bis September;
Blütenfarbe: gelb;
Blütenform/Anzahl: strahlenlose Körbchenblüten in doldenrispigen Gesamtblütenständen;
Frucht-/Samenreife: xxx
Vorkommen: Der Rainfarn hat eine eurasische Verbreitung. Er ist mittlerweile ein Neophyt in den gemäßigten Gebieten der übrigen Erdteile. Es gibt einige Sorten für die Verwendung als Zierpflanze.
Verbreitungsschwerpunkt: Der Rainfarn wächst häufig und gesellig in staudenreichen Unkrautfluren, an Wegen, Schuttplätzen, Dämmen, gern an Brandstellen, auch an Ufern (Stromtalpflanze), auf sommerwarmen, nicht zu trockenen, nährstoffreichen, schwach basisch bis basischen, humosen Böden.
Wuchshöhe: ca. 60 cm bis 130 cm;
Typisch: Scheindolde mit etwa 1 cm breiten Körbchen, Zungenblüten fehlend oder undeutlich, Stängel straff aufrecht, Blattabschnitte schmal lanzettlich, gezähnt;
Sammelgut/essbare Teile: Achtung, als „giftig“ eingestuft, jedoch können Blätter wie Blüten in KLEINSTMENGEN gewürzartig verwendet werden.
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: ätherisches Öl mit viel Thujon, Bitterstoffe, Gerbstoffe, ein Glykosid, Vitamine; (Thujon kann in großen Mengen Übelkeit erzeugen und in übergroßen Mengen auch gefährlich giftig wirken!)
Nötige Ver-/Bearbeitung: xxx
Verwechslungsgefahr: xxx!
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Bestimmung & Sammeln | Küche & Rezepte | Medizin & Heilung
Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild/Aufbau: Der Rainfarn ist eine stark wuchernde, ausdauernde krautige Pflanze. Er erreicht eine Höhe von 60 bis 130 cm. Er bildet ein Rhizom. Die ganze Pflanze enthält stark riechende ätherische Öle (Campher, Borneol, Thujon) und Bitterstoffe, die die Einstellung zum Rainfarn zur Geschmackssache machen: Manche Menschen mögen dessen Geruch, andere fühlen sich davon abgestoßen.
Blätter: Die wechselständigen, dunkelgrünen, länglichen, gefiederten Laubblätter duften stark. Die unteren Laubblätter sind gestielt, die oberen sitzend.
Blüte: Rainfarn trägt von Juni bis September in doldenrispigen Gesamtblütenständen leuchtendgelbe, körbchenförmige Teilblütenstände. Insgesamt sehen die Blütenkörbchen wie Gülden Knöpfle oder Westenknöpfe aus (so lauten volkstümliche Namen); Kinder verwenden sie als Spielgeld. Die glatten Hüllblätter sind 4 mm lang und 2 mm breit. Es sind keine Spreublätter vorhanden. Die Blütenkörbchen weisen einen Durchmesser von 1 cm, eine Höhe von 5 bis 6 mm auf und enthalten etwa 100 zwittrige Röhrenblüten. Die gelben Röhrenblüten sind bis zu 2,3 mm lang. Zungenblüten fehlen. Alle Blüten sind zwittrig. Blütezeit ist von Juni bis September.
Bestäubung/Bestäuber: Wegen der nur 1 mm langen Kronröhre ist der Nektar allen Besuchern leicht zugänglich; deshalb werden die Blüten reichlich von Insekten aller Art besucht. Jedoch wird vor allem Pollen angeboten.
Früchte/Samen: Die glatten, fünfrippigen, etwa 1 mm langen Achänen besitzen meist keinen Pappus oder höchstens einen krönchenförmigen Saum. Fruchtreife ist von August bis Oktober.
Ausbreitung/Vermehrung: Die Früchte sind Wind- und Tierstreuer; auch Wasserhaftausbreitung ist möglich. Der Rainfarn ist auch ein Kriechwurzler, das heißt seine vegetative Vermehrung erfolgt reichlich durch unterirdische Ausläufer.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Rainfarn wurde früher bei Wurmerkrankungen (besonders bei Maden- und Spulwürmern) eingesetzt, allerdings rufen größere Mengen als 1 bis 3 Gramm Rainfarn Vergiftungserscheinungen hervor, so dass man heute im Falle von Wurmerkrankungen auf andere, wirkungsvollere und harmlosere Mittel zurückgreift.
Verbreitet war auch seine Verwendung gegen Ungeziefer. Eine Waschung sollte Flöhe und Kopfläuse vertreiben. Als Breiumschlag soll Rainfarn bei Quetschungen, Rheuma und Krampfadern helfen.
In der Tierheilkunde wird der Tee Kälbern und Kühen bei Durchfall verabreicht.
Eine neuere Studie zeigt, dass Extrakte aus dem Rainfarn in der Lage sind in vitro Herpesviren zu hemmen. Für den antiviralen Effekt scheinen unter anderem die darin enthaltenen Substanzen Isochlorogensäure und Axillarin verantwortlich zu sein.
ACHTUNG: Rainfarn ist giftig! Hände weg von medizinischen Selbstversuchen.
Besonders wegen der Sesquiterpenlactone ist die Verwendung der Pflanze in der Schwangerschaft STRIKT zu meiden!
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
👉 HINWEIS: Alle Pflanzenteile sollten nur sehr gering dosiert verwendet werden. Rainfarn ist KEINE Speisepflanze sonder ein (wenn überhaupt verwendet) reines Würzkraut!
Der Rainfarn kann auf der Haut Kontaktallergien hervorrufen. Auslöser sind Sesquiterpenlactone. Als Hauptwirkstoff kommt Parthenolid in Betracht, neben einer ganzen Reihe anderer Kontaktallergene.
Das ebenfalls im Rainfarn enthaltene ätherische Öl „Thujon“ kann in großen Mengen Übelkeit erzeugen und in übermäßigen Mengen auch gefährlich giftig wirken.
Besonders wegen der Sesquiterpenlactone ist die Verwendung der Pflanze in der Schwangerschaft STRIKT zu meiden!
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: Sie können (in kleinsten Mengen) als Aroma in Teemischungen, Gemüsesuppen sowie für Salatsaucen verwendet werden. Es wird beschrieben das die Blätter vor der Verarbeitung überbrüht werden und das Wasser anschließend weggegossen wird.
Blütenstängel: xxx
Blüten: Die Blüten (etwa Juli bis Ende September) können, ebenfalls überbrüht, wie die Blätter verendet und in kleinsten Mengen auch als Aroma für Süßspeisen und Gewürzschokolade sowie als Aroma für Limonaden genutzt werden.
Samen: xxx
Geschmack: xxx
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die Pflanze ist sehr mit Vorsicht zu genießen, und im Falle einer Schwangerschaft gänzlich zu verwerfen. Zwei drei Blütenköpfchen im Smoothie können schon Aroma spenden und sind wohl (besonders wenn nur selten genutzt) als unbedenklich (oder zumindest als „möglich“) anzusehen. Ob man diese Pflanze für den Grünen Smoothie (oder überhaupt) nutzt bleibt jedem selbst überlassen, notwendig ist es nicht, es gibt schließlich genug andere würzige Alternativen!
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Der Rainfarn wird auch als Färbepflanze verwendet. Die Blütenköpfe des Rainfarns ergeben zusammen mit dem Beizmittel Alaun einen dunkelgelben Farbton.
Der Rainfarn ist die Futterpflanze einer Reihe von Raupen, Käfer und Larven.
Die stark duftenden Blätter sowie die Blüten des Rainfarns, die insektenabweisende Wirkstoffe enthalten, wurden früher ausgestreut, um Ungeziefer fernzuhalten. Im kolonialen Nordamerika wurde Rainfarn in Särge gelegt und Leichentücher wurden mit Rainfarnextrakt getränkt. Rainfarn wurde auch angepflanzt, um den Kartoffelkäfer zu vertreiben. Nach einer Studie wurde dadurch der Kartoffelkäfer-Befall um 60-100 % reduziert. Getrockneter Rainfarn wird in der Imkerei als Rauchmittel verwendet.
Videobeitrag zu „Rainfarn“
Auf dem Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du noch mehr Bestimmungsvideos für den Rainfarn. Mit Hilfe von kurzen Videos kannst du diese Wildpflanze über ihren gesamten Lebenszyklus kennen lernen. Im YouTube-Kanal findest du außerdem Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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