Gemeiner/Kleiner Odermennig – Erkennen und Sammeln
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Der Gewöhnliche Odermennig (Agrimonia eupatoria) ist eine Pflanzenart in der der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Zur Gattung Agrimonia zählen, je nach Artenauffassung, etwa zehn bis 15 Arten. Der Gewöhnliche Odermennig ist in Eurasien weit verbreitet. Essbar/essbare Teile.
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Gewöhnlicher Odermennig“
Botanischer Name: Agrimonia eupatoria
Deutscher Name: Gemeiner Odermennig
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Gattung: Odermennige (Agrimonia)
Art: Gemeiner Odermennig
Weitere Synonyme/Volksnamen: Gemeiner Odermennig, Ackerkraut, Ackerblume, Kleiner Odermennig;
Hauptblütezeit: Juni bist September;
Blütenfarbe: gelb/goldgelb;
Blütenform/Anzahl: traubiger Blütenstand aus vielen Einzelblüten mit je fünf Blütenblättern;
Frucht-/Samenreife: xxx
Vorkommen: Der Kleine Odermennig ist in Europa und im nördlichen Asien mit Ausnahme der arktischen Zone weitverbreitet.
Verbreitungsschwerpunkt: Er wächst gerne auf besonnten Magerwiesen und Waldrändern von den Ebenen bis in die mittleren Gebirgslagen, bis in Höhenlagen von etwa 1600 Metern.
Wuchshöhe: ca. 30 cm bis 150 cm (Einzelexemplare gar bis 180 cm);
Typisch: lange, lockere, blattlose Blütentrauben, Stängel behaart aber nicht klebrig, Blätter unpaarig gefiedert;
Sammelgut/essbare Teile: Blätter, Blüten;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Bitterstoffe, Kieselsäure, Flavonoide, etwas ätherisches Öl;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkosttauglich);
Verwechslungsgefahr: Großer Odermennig (Agrimonia procera). Sein Blüten sind etwas größer, der Stängel ist drüsig behaart, dadurch klebrig und aromatisch riechend, die Blätter sind unterseits grün bis graugrün, nie filzig.
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Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild/Eigenschaften: Der Gewöhnliche Odermennig wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von meist 30 bis 150, selten bis zu 180 Zentimetern. Er hat tief im Boden verwurzelte Rhizome, denen die Stängel entspringen. Sowohl die Sprossachse als auch die Blätter sind behaart (Indument). Der Stängel ist im oberen Bereich sowohl mit kurzen, als auch langen Deckhaaren besetzt.
Blatt/Blätter: Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind unpaarig typisch unterbrochen gefiedert. An der Basis stehen die Blätter rosettenähnlich dicht beieinander. Der Abstand voneinander nimmt nach obenhin zu. Die sitzenden Fiederblättchen sind alternierend zu größeren und kleineren elliptisch-rhombischen Fiederblattpaaren angeordnet, wobei ihre Größe in Richtung Blattende zunimmt. Das relativ große Endblättchen ist gestielt. Auf der Unterseite sind sie grau-grün gefärbt, gewöhnlich dicht graufilzig. Im Filz versteckt befinden sich wenige sitzende Drüsenhaare. Der Blattrand zeigt sechs bis zwölf grob stumpfliche Zahnpaare. Die Laubblätter auf halber Stängelhöhe sind 10 bis 30 Zentimeter lang und besitzen 5 bis 9, selten bis zu 13 größere sowie 6 bis 10 kleinere Fiederblättchen.
Blüte/Blütenstand: Die kurzgestielten Blüten sind in einem langgestreckten, traubigen Blütenstand angeordnet. Die Blüte besitzt einen krugförmig gewölbten Blütenbecher, dessen oberer Rand mit mehreren Reihen weicher, hakenförmig gekrümmter Borsten besetzt ist. Die Länge der Borsten variiert zwischen 1 und 4 Millimetern. Die zwittrige Blüte ist radiärsymmetrisch und fünfzählig. Ein Außenkelch ist nicht vorhanden. Eingeleitet wird die Blüte von 5 Kelchblättern. Zu diesen stehen 5 gelbe, abgerundete Kronblätter in Lücke. Die Kronblätter sowie die fünf bis 20 Staubblätter entspringen dem Rand des Blütenbechers. Die zwei freien Fruchtblätter sind – typisch für den mittelständigen Fruchtknoten – in den Blütenbecher eingesenkt, jedoch nicht mit ihm verwachsen. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September.
Früchte/Samen: Die verkehrtkegelförmigen Sammelnussfrüchte sind fast bis zum Grund tief und eng gefurcht. Die oberen Stacheln sind hakig, die untersten aufrecht bis gerade abstehend.Die Klettfrüchte bleiben am Fell vorbeistreifender Tiere hängen und werden, da es sich aufgrund der Größe der Pflanze überwiegend um Rinder, Schafe und Damwild sowie Wildschweine handelt, über eine große Strecke verbreitet.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Die wirksamen Inhaltsstoffe sind in den blühenden Sprossspitzen sowie in den Blättern enthalten. Die wichtigen Inhaltsstoffe sind Gerbstoffe des Catechintyps sowie Corilagin (Gallotannin), Bitterstoffe, Ätherische Öle, Flavonoide (v. a. Quercetin und Apigenin), Triterpene, Pflanzensäuren sowie Kieselsäuren. Als Droge dienen die während der Blüte gesammelten und getrockneten Sprosse (Agrimoniae herba).
Auf Grund ihres Gerbstoffgehalts hat die Droge eine milde adstringierende und entzündungshemmende Wirkung. Innerlich wird die Pflanze eingesetzt zur Therapie von Durchfallerkrankungen, zur Behandlung von Entzündungen im Mund- und Rachenbereich, sowie allgemein bei Magen-, Darm- und Galleleiden.
Äußerlich kommen bei Entzündungen der Haut Umschläge zum Einsatz. Volkstümlich wird die Pflanze auch noch zur Therapie von Bettnässen, Nieren- und Blasenentzündungen sowie bei Diabetes eingesetzt, ohne dass die Wirksamkeit für diese Anwendungen bisher wissenschaftlich bewiesen werden konnte. Homöopathische Zubereitungen verwendet man bei Bronchitis.
Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat eine Monographie zum Odermennigkraut veröffentlicht. Darin werden traditionellen Indikationen für verschiedene Zubereitungen bestätigt, zum Beispiel leichter Durchfall, Entzündungen im Mund- und Rachenraum und auf der Haut sowie oberflächliche Wunden.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: Ganz junge Blätter im Frühjahr eignen sich als Salatbeigabe. Später im Jahr werden sie zu bitter für einen Verzehr. Getrocknete Blätter (ebenfalls jung, also etwa im Mai geerntet) werden zusammen mit getrockneten Brombeer- und Melissenblättern als Tee genutzt. Die Blätter sind des Weiteren geeignet als Würze für Wildkräutersalz, Kräuteröl und als Aroma für Wein, Spirituosen oder Bier.
Blütenstängel: xxx
Blüten: Auch die Blüten können von Juni bis September als Aroma genutzt werden.
Samen: xxx
Geschmack: xxx
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: xxx
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Der Odermennig als Färberpflanze: Mit den unterirdischen Pflanzenteilen oder der ganzen Pflanze des Gemeinen Odermennigs wird auf mit Alaun vorgebeizter Wolle ein gelber Farbton erzielt. Die Licht- und Waschechtheit dieses Farbtons auf Wolle und Baumwolle werden als mittelmäßig bezeichnet. Je später im Herbst die Pflanze geerntet wird, desto dunkler wird die erzielte Gelbfärbung.
Blütenökologisch besitzt der Gewöhnliche Odermennig einfach gestaltete Scheibenblumen, die mit ihrem reichlichen Pollenangebot Schwebfliegen, Fliegen und Westliche Honigbienen zur Bestäubung anlocken.
Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat eine Monographie zum Odermennigkraut veröffentlicht. Darin werden traditionellen Indikationen für verschiedene Zubereitungen bestätigt, zum Beispiel leichter Durchfall, Entzündungen im Mund- und Rachenraum und auf der Haut sowie oberflächliche Wunden.
Einige Volksnamen sind: Leberklee, Klettenkraut, Brustwurz, Schafklette, Magenkraut, Königskraut, Lebenskraut, Steinkraut, Kirchturm, Milzblüh. Die im Volksmund verwendete Bezeichnung Kirchturm verdankt der Gemeine Odermennig seinem langen Pflanzenstiel. Die Bezeichnungen Leberklee oder Milzblüh werden im südlichen deutschen Sprachraum verwendet und geben die dortigen Heilanwendungen für Leber, Galle oder Milz wieder.
Videobeitrag zu „Gewöhnlicher Odermennig“
Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du eine Menge Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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