Bittersüßer Nachtschatten – Bestimmen
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze. Diese Pflanze ist GIFTIG und NICHT für die menschliche Ernährung geeignet
Der Bittersüße Nachtschatten (Solanum dulcamara) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Nachtschatten (Solanum) in der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Er ist giftig, er enthält das Saponin Solanin und andere Alkaloide. Die arzneilich genutzten Stängel werden Solani dulcamarae stipites genannt. Der Bittersüße Nachtschatten ist eine im Phänotyp (Erscheinungsbild) sehr variable Art. Giftig!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Bittersüße Nachtschatten“
Botanischer Name: Solanum dulcamara
Deutscher Name: Bittersüßer Nachtschatten
Familie: Nachtschattengewächse (Solanaceae)
Gattung: Nachtschatten (Solanum)
Art: Bittersüßer Nachtschatten
Weitere Synonyme/Volksnamen: Alpranke, Bittersüß, Hirschkraut, Heischkraut, Mäuseholz, Saurebe, Seidelbeere, wilde Stickwurz und Wasserranke;
Hauptblütezeit: Juni bis August;
Blütenfarbe: hellblau bis blauviolett (selten auch in weiß – dann mit dem „Schwarzen Nachtschatten“ verwechselbar).
Blütenform/Anzahl: Kelch mit fünf Zähnen;
Frucht-/Samenreife: xxx
Vorkommen: Der Bittersüße Nachtschatten ist in weiten Teilen Europas, Asiens und im nördlichen Nordamerika verbreitet. In Eurasien reicht das Verbreitungsgebiet von Spanien bis nach Sibirien und das nördliche Japan.
Verbreitungsschwerpunkt: Die Art wächst an einer Vielzahl von Standorten in gemäßigtem Klima, meist in der Nähe von Wasser und an offenen Standorten mit ausreichend Licht. Obwohl sie verholzend ist, wächst sie selten bis in die Kronenschicht hinein, vielmehr ist sie oftmals in Dickichten und zwischen anderer niedriger Vegetation zu finden.
Wuchshöhe: ca. 30 cm bis 200 cm;
Typisch: etwa 1 cm große Blüten, Blütenzipfel/Zähne oft zurückgeschlagen, Blütenstände kantig verzweigt;
Sammelgut/essbare Teile: NICHT für die menschliche Ernährung geeignet. Giftig!
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Alle Pflanzenteile enthalten giftige Steroidalkaloide und mit diesen verwandte Saponine. Verschiedene Alkaloide wurden in den Blättern und Beeren nachgewiesen. Hauptkomponenten sind Glycoside, manchmal finden sich auch freie Alkaloide.
Nötige Ver-/Bearbeitung: xxx
Verwechslungsgefahr: ev. mit dem Schwarzen Nachtschatten (dieser hat weiße Blüten und schwarze, rundere Früchte);
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Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Blätter: Die Blätter sind sehr variabel und können sogar an einem Stamm unterschiedlichste Formen und Größen annehmen. Sie können einfach oder bis zu dreifach fiederspaltig sein, werden 2,5 bis 7 Zentimeter lang und 1,2 bis 6 Zentimeter breit. Der Umriss kann elliptisch oder eiförmig bis herzförmig sein. Die oberen Blätter sind meist geöhrt, spießförmig oder mit ein bis zwei Fiederzipfeln ausgestattet. Die Oberseite ist unbehaart bis mäßig mit einreihigen oder verzweigten Trichomen von bis zu 1,5 Millimeter Länge entlang der Adern und auf der Blattfläche behaart. Die Unterseite ist spärlich bis dicht und meist stärker als die Oberseite behaart, die Form der Trichome gleicht denen der Oberseite. Von der Mittelachse entspringen sechs bis neun Paar Seitenadern.
Blüte: Die Blütenstände stehen endständig oder seitlich, jedoch nicht den Laubblättern gegenüberstehend. Sie sind 4 bis 15 Zentimeter (manchmal jedoch nur 1 Zentimeter) lang, vielfach verzweigt, unbehaart bis mäßig behaart und beinhalten bis zu 40 Blüten, von denen immer nur wenige gleichzeitig geöffnet sind.
Die Knospen sind gewunden, die Krone steht schon lange vor der Blütezeit über die Kelchröhre hinaus. Die Blüten selbst sind fünfzählig, alle Blüten eines Blütenstandes sind zwittrig. Die Krone misst 1,5 bis 2 Zentimeter im Durchmesser und ist tief (bis zu 3/4 der Strecke bis zur Basis) sternförmig gespalten. Sie ist purpurn, violett oder weiß gefärbt, an der Basis jedes Kronlappens finden sich grüne und leuchtend weiße Punkte.
Früchte/Samen: Die Frucht ist eine kugelförmige bis elliptische Beere. Sie wird 0,6 bis 1,1 Zentimeter lang und 0,6 bis 1,5 Zentimeter breit. Zur Reife ist sie leuchtend rot gefärbt, das Perikarp ist dünn und glänzend. Die Blütenstiele haben sich an der Frucht auf bis zu 1,3 Zentimeter verlängert und messen 1 bis 1,5 Millimeter im Durchmesser. Sie sind abstehend und nicht auffällig holzig. Jede Frucht enthält mehr als 30 Samen.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Die giftige Droge selbst wird heute weniger verwendet; zur Anwendung kommen vielmehr Fertigpräparate mit standardisierten Extrakten (Solani dulcamarae stipites) aus den Stängeln. Die Verwendung dieser Extrakte zur äußeren Anwendung ist nach Kommission E akzeptiert zur Unterstützung bei chronischen Ekzemen.
Als gesichert gelten heute immunsuppressive, cortisonähnliche, entzündungshemmende und juckreizmindernde Wirkungen der Präparate. Dementsprechend werden sie zur unterstützenden Therapie bei chronischen Hautleiden eingesetzt wie bei Ekzemen oder Neurodermitis.
Gegenanzeigen sind Schwangerschaft und Stillzeit. Nach Ansicht der europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) sollte sich die Anwendung auf Erwachsene beschränken, nicht länger als zwei Wochen dauern und nicht oral vorgenommen werden.
In der Volksheilkunde wurde die Pflanze auch als Blutreinigungstee, bei Übelkeit, Rheuma, chronischer Bronchitis und bei Asthma eingesetzt.
Homöopathische Zubereitungen verabreicht man bei fieberhaften Infekten, Erkrankungen der Atmungsorgane, des Magen-Darm-Kanals der Harnwege, der Gelenke und der Haut.
ACHTUNG: Der Bittersüße Nachtschatten ist giftig! Hände weg von medizinischen Selbstversuchen.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
NICHT für die menschliche Ernährung geeignet. Giftig!
Alle Pflanzenteile enthalten giftige Steroidalkaloide und mit diesen verwandte Saponine. Verschiedene Alkaloide wurden in den Blättern und Beeren nachgewiesen.
In den grünen und gelb werdenden Beeren ist der Glyco-Alkaloidanteil am höchsten, niedriger in den Blättern und Stängeln und am niedrigsten, bis fast fehlend, in vollreifen Früchten. Für Kinder können 30 bis 40 (oder weniger) unreife Beeren tödlich sein.
Vergiftungssymptome: Brechdurchfall, Kopfschmerz, Pupillenerweiterung, Pulsbeschleunigung.
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: xxx
Blütenstängel: xxx
Blüten: xxx
Samen: xxx
Geschmack: anfangs bitter, dann süßlich schmeckend;
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: xxx
👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Der Bittersüße Nachtschatten ist eine im Phänotyp sehr variable Art, so dass teilweise eigenständige Arten oder unterschiedliche Varietäten beschrieben worden sind. Die Variation betrifft vor allem die Größe und Aufteilung der Laubblätter, Behaarung und Farbe der Blüten, seltener auch eine Abhängigkeit vom Standort. Da eine wirkliche Abhängigkeit von geographischen Standort und Habitat nicht nachgewiesen werden kann, werden diese Arten und Varietäten auch nicht mehr unterschieden.
Videobeitrag zu „Bittersüße Nachtschatten“
Der YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET bietet noch mehr Bestimmungsvideos für den Bittersüße Nachtschatten. Im Kanal findest du außerdem viele Videos die die Bestimmung von Wildkräutern, Pflanzen, Bäumen und Sträuchern ermöglichen/erleichtern. Weiteres ermöglichen die Videos Pflanzen bzw. ihr Aussehen im Verlauf ihrer Lebenszyklen kennen und bestimmen zu lernen.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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