Rossminze – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Rossminze (Mentha longifolia) genannt auch Waldminze, eine Art aus der Gattung der Minzen (Mentha). Sie gehört zu den größeren Vertretern der Minzen. Sie wird zwischen einem halben Meter und einem Meter hoch. Sie versprüht wie alle Minzen das typische, Minzaroma, das bei dieser Minze aber teils als unangenehm wahrgenommen wird. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Rossminze“
Botanischer Name: Mentha longifolia
Deutscher Name: Rossminze
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Gattung: Minzen (Mentha)
Art: Rossminze
Weitere Synonyme/Volksnamen: Waldminze; Ross-Minze, Roß-Minze;
Hauptblütezeit: Juli bis September;
Blütenfarbe: rosarot, in manchen Fällen auch weißlich oder malvenfarbig;
Blütenform/Anzahl: viele kleine Lippenblüten in Scheinähren zusammenstehend;
Frucht-/Samenreife: September/Oktober;
Vorkommen: Die Rossminze kommt von den gemäßigten Zonen Eurasiens bis ins südliche Afrika vor. In Mitteleuropa findet man sie besonders häufig in den Mittelgebirgen oder den tieferen Lagen der Alpen. In den Allgäuer Alpen steigt sie zwischen dem Probsthaus und dem Nebelhorn in Bayern bis zu 1970 m Meereshöhe auf.
Verbreitungsschwerpunkt: Sie benötigt nassen, stickstoffreichen Boden. Sie wächst deshalb gerne in der Nähe von Flüssen oder in nassen Bodensenken, gerne in der Nähe von Siedlungen oder landwirtschaftlich genutzten Flächen.
Wuchshöhe: ca. 50 cm bis 100 cm (bei guten Bedienungen/Standorten auch bis 130 cm);
Typisch: Am besten kann man die Rossminze an ihren länglich ovalen und kurz aber zottig behaarten, kreuz-gegenständigen, Blättern erkennen. In der Höhe des Blütenstandes verzweigt sich der Stängel rispig.
Sammelgut/essbare Teile: Blätter, Blüten;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Carvon, Flavonoide, Linalool, Mycren, Sabinen, Piperitonoxid und Limonen.
Nötige Ver-/Bearbeitung: xxx
Verwechslungsgefahr: mit anderen Minze-Arten. Die Abgrenzung der Arten ist generell schwierig, denn sie neigen dazu, natürliche Hybriden (Bastarde) zu bilden. Auch die Rossminze mischt sich gerne mit (z.B) der Grünen Minze.
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Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild/Eigenschaften: Es ist eine schnellwachsende, ausdauernde krautige Pflanze mit kräftigem Geschmack. Die Pflanzen erreichen normalerweise Wuchshöhen von etwa 50 Zentimetern, können aber unter günstigen Umständen deutlich größer werden, bis weit über 1 Meter. Durch ihre unterirdischen Wurzelausläufer kann sie unter günstigen Umständen Massenbestände bilden.
Blätter: Am besten kann man die Rossminze an ihren länglich ovalen und kurz aber zottig behaarten Blättern erkennen. Die Blätter werden zwischen 4 und 9 Zentimeter lang (dies ist für eine Minze recht lang und brachte ihr den Namen „longifolia“ ein, der so viel wie „langes Blatt“ bedeutet) und zwischen 1 und 2 Zentimeter breit. Genau wie der Stängel sind sie kurz und weich, weiß-, grau- oder grünzottig. Am Rande sind die Blätter mit nach vorne gerichteten Zähnen gezähnt. Die Blätter sitzen oder haben nur einen sehr kurzen Blattstiel.
Blüte: Die Blüten sind zygomorph und stehen in Infloreszenzen am Ende des Stängels zusammen. Der Stängel verzweigt sich am Ende und mündet so in mehrere Blütenstände. Die Blüten sind zartrosa gefärbt, manchmal mehr ins weiße und manchmal mehr ins rosa gehend. Die Blüten werden nur etwa 5 mm lang. Die Blütezeit ist von Juli bis September. Die Bestäubung übernehmen kurzrüsselige Insekten, wie Fliegen.
Früchte/Samen: Die Minze verbreitet sich über ihre Ausläufer (vegetative Vermehrung) aber auch durch die Verbreitung von Samen. Die Ausbreitung der Samen erfolgt über das Wasser (Hydrochorie). Die Samen von Mentha longifolia benötigen Licht um zu keimen.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Mentha longifolia wird seit jeher in der Volksmedizin eingesetzt. Ein Tee aus den Blättern lindert Husten und wird gegen Magen- Darm- Beschwerden sowie Kopfschmerzen eingesetzt. Für den Tee werden vor allem Blätter verwendet, die kurz vor der Blüte gesammelt wurden. Auch bei juckenden Insektenstichen kann ein äußerlicher Umschlag mit Rossminze den Juckreiz lindert und Kühlung verschaffen.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Die Rossminze ist ungiftig und essbar, ihr Geschmack gilt jedoch als unangenehm.
Sie enthält, im Vergleich zu den meisten anderen Minzen, kein Menthol, sondern andere Substanzen im ätherischen Öl. Ihr Aroma ist dadurch nur minzeähnlich und wird von manchen Nasen als unangenehm empfunden. (Der Geruch wird oft als Petroleum ähnlich beschrieben).
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: Wer die Rossminze „gut riechen kann“, kann (bevorzugt die jungen) Blätter ohne Einschränkung (frisch wie getrocknet) für Tees oder auch als Zugabe in Salate und Smoothies nutzen.
Blütenstängel: xxx
Blüten: Blüten können als essbare Deko oder als hübsches Beiwerk für Tees dienen.
Samen: xxx
Geschmack: xxx
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Wenn der Geschmack (ist bei dieser Minze sehr individuell) nicht als unangenehme empfunden wird, kann mit dem Grün ein toller Minze-Smoothie gemacht werden. (2-3 Triebspitzen – also 12-18 junge Blätter, ergeben schon eine merklich Note).
👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Durch ihre unterirdischen Wurzelausläufer kann sie unter günstigen Umständen Massenbestände bilden.
Videobeitrag zu „Rossminze“
Noch mehr Informationen und Bestimmungsvideos zur Rossminze/Waldminze findest du im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Durch kurze Videos kannst du den gesamten Lebenszyklus dieser Wildpflanze verfolgen. Außerdem kannst du viele weitere heimische (essbare) Wildkräuter, Bäume und Sträucher in ihrem Werden und Vergehen kennen und bestimmen lernen.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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