Moschus-Malve – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Malven (Malva) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Sie ist in Eurasien und Nordafrika verbreitet. Es gibt, je nach Autorenauflassung, etwa 15 bis 30 Malva-Arten. Auf dieser Seite wird, als ein bei uns zu findender Vertreter, die „Moschus-Malve“ beschrieben. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Moschus-Malve“
Botanischer Name: Malva moschata
Deutscher Name: Moschus-Malve
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
Gattung: Malven (Malva)
Art: Moschus-Malve
Weitere Synonyme/Volksnamen: Abelmoschus, Indische Hibiscus-Malve, Bisam-Malve;
Hauptblütezeit: Juni bis ende September;
Blütenfarbe: rosaviolett (mit etwas dunkleren „Nerven“);
Blütenform/Anzahl: radiärsymmetrisch Blüten mit fünf Blütenblättern;
Frucht-/Samenreife: Herbst;
Vorkommen: Die Moschus-Malve ist in Europa verbreitet.
Verbreitungsschwerpunkt: Sie besiedelt nährstoffreiche, nicht zu trockene, aber auch nicht zu feuchte Böden in Stauden- und ausdauernden Unkrautfluren, sowie Frischwiesen, die nicht vor der Blütephase gemäht werden. Sie wächst bevorzugt bei viel direktem Licht. Sie verträgt weder Salz noch Schwermetalle.
Wuchshöhe: ca. 20 bis 60 cm (Einzelexemplare bis 80 cm);
Typisch: Außerhalb des fünfblättrigen Kelchs noch 3 lineal lanzettliche Blätter; Früchte/Samen auf der Rückseite dicht behaart;
Sammelgut/essbare Teile: Blätter, Blüten, Samen/Früchte, Wurzeln;
Energiereiche Teile: Samen/Früchte, Wurzeln;
Inhaltsstoffe: 5 bis 12 % Schleimstoffe, Kalium, Flavonoide, Kaffeesäure, Clorogensäure;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr: mit anderen Malvengewächsen, besonders jedoch mit der Rosen-Malve;
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Bestimmung & Sammeln | Küche & Rezepte | Medizin & Heilung
Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Die Moschus-Malve ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 60 Zentimetern.
Blätter: Die oberen Laubblätter sind bis zum Grund in fünf bis sieben Abschnitte geteilt, diese wiederum in weitere Abschnitte. Die einzelnen Abschnitte sind schmal, und die Ränder verlaufen näherungsweise parallel. Die unteren Laubblätter sind nur grob bis zur Hälfte handförmig geteilt.
Blüten: Die seitenständigen Blütenstände enthalten eine bis drei Blüten. Die angeblich nach Moschus duftenden, zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die fünf weißen bis weißrosafarbenen Kronblätter sind meist 2 bis 2,5 Zentimeter lang.
Samen/Früchte: Die Früchte haben die, für Malven typische, Käselaibform. Daher auch der Trivialname „Käsepappel“, der auch bei anderen Malven bekannt ist und genutzt wird.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Verwendet werden meist Blätter und Blüten. Wirksame Bestandteile der Blätter sind in erster Linie Schleimstoffe (5–12 %). Diese setzen sich aus Zuckermolekülen wie Galactose, Glucose und Glucuronsäure zusammen. In geringerer Menge enthalten sie auch Flavonoide in Form von Sulfaten. Die Blüten weisen einen annähernd gleich hohen Schleimstoffgehalt in ähnlicher Zusammensetzung wie die Blätter auf. Zusätzlich enthalten sie Anthocyane, wie beispielsweise Malvin.
Die Schleimstoffe der Droge legen sich als schützender Film über Schleimhäute und entfalten so eine beruhigende Wirkung. In der Pflanzenheilkunde werden Extrakte der Pflanze bei Entzündungen des Mund- und Rachenraums sowie des Magen-Darm-Bereichs eingesetzt. Auch im Zusammenhang mit Erkältungen und trockenem Reizhusten finden die Extrakte Anwendung. Die Aufnahme anderer Arzneistoffe kann durch Malvenpräparate herabgesetzt werden. Deshalb sollte zwischen der Einnahme malvenhaltiger Drogen und anderer Arzneimittel mindestens eine Stunde Abstand liegen.
Äußerlich werden Malvenblätter zur Wundbehandlung in Form von Breiumschlägen oder Bädern angewendet und lindern dabei auch Beschwerden durch Hämorrhoiden.
Die grünen, also noch unreifen, Samen stehen im Ruf auf die Libido einzuwirken. Die TCM ordnet die Malve dem Dickdarm, dem Magen und der Lunge zu.
Es gibt eine Laborstudie, die Hinweise auf Wirksamkeit der Pflanze gegen Magengeschwüre zeigt.
Gesicherte Wirksamkeit
- Schleimhautreizungen im Mund und Rachen (Halsschmerzen, Rachenentzündung/Pharyngitis, Mandelentzündung)
- trockener Reizhusten
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Wurzeln: Jungen, noch faserarme Wurzeln können (Spätsommer/Herbst) in Bratlingen, in Suppen oder Mischgemüsen genutzt werden. Dabei zeigen auch die Wurzeln eine an/eindickende Wirkung. Denkbar ist auch die Gewinnung von Mehlersatz aus den getrockneten Wurzeln. Der Wurzelsud ist auch als Eiweißersatz verwendbar.
Blätter und Triebspitzen: Die Laubblätter werden roh oder gegart gegessen und besitzen einen guten, milden Geschmack. Die Schleimstoffe enthaltenden Blätter sind ein guter Ersatz oder Ergänzung für andere Blattsalate; man kann sie vom Frühling bis zur Sommermitte und im Herbst ernten. In der Küche eignen sich junge Blätter auch gekocht als Gemüse oder zum Andicken von Suppen, da die Blätter beim Kochen eine schleimige Konsistenz bekommen. Sie finden jedoch auch Einsatz in Hackkrautmischungen und, ebenfalls als Beigabe, in Eiergerichten/Eierspeisen. In Streifen geschnitten Blätter können auch wie Kraut sauer (Milchsäuregärung) eingelegt werden.
Blütenstängel: xxx
Blüten: Die Blüten werden roh gegessen und sind in jedem Salat eine schöne Dekoration, dabei besitzen sie einen milden Geschmack und eine den Laubblättern ähnliche Textur. Aufgeblühte Blüten können auch kandiert werden. Dazu werden sie mit Staubzucker bestäubt und anschließend im Backofen getrocknet. Frisch geschnitten kann man sie Eierspeisen, Hackkrautmischungen, Salt- und Rohkostspeisen beigeben sowie in Kräuteröl oder Essig einlegen. Auch noch knospige Blüten eigenen sich als kurz gebratenes Gemüse, als eingelegtes Gemüse, für Mischgemüsegerichte sowie für Gemüsesuppen. Getrocknet sind sie eine farbige und farbabgebende Beigabe für Trockengewürze und Teemischungen.
Samen: Die Samen werden roh gegessen; besonders wenn sie voll ausgereift sind, besitzen sie einen angenehmen nussigen Geschmack, aber da sie sehr klein sind, ist die Ernte fummelig. Sie ähneln im Aussehen Käselaiben (Namensgebend Tivialname „Käsepappel“) und wurden in Notzeiten zu Mehl verarbeitet oder zu Kleinkinderbrei zerstoßen. Grüne, noch unreife, Samen/Früchte können im Spätsommer bzw. Herbst in Bratlingen, Suppen und Mischgemüsegerichten verarbeitet werden. Man kann diese auch als zart säuerliches Gemüse zubereiten oder einlegen und olivenartig verarbeiten.
Geschmack: Malven haben einen angenehmen, zarten und milden Geschmack. Reife Früchte/Samen schmecken nussig.
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die Pflanze ist mild/neutral und kann deshalb, ähnlich wie das Grün der fast immer verfügbaren Pflanzen Brennnessel, Labkraut und Vogelmiere, auch in großer Menge Einzug in den Smoothie halten. Auch die Blüten und Samen können den Smoothie bereichern.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Die Moschus-Malve ist in Deutschland nicht geschützt und unterliegt keinem internationalen Schutzabkommen.
Videobeitrag zu „Moschus-Malve“
Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du eine Menge Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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