Lampionblume – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Blasenkirschen (Physalis), auch Judenkirschen genannt, sind eine Gattung aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Die meisten der, je nach Autorenauffassung, etwa 75 bis 90 Arten sind auf dem amerikanischen Kontinent beheimatet, während in Europa nur die Lampionblume (Physalis alkekengi) vorkommt. Eben diese wird auf dieser Seite beschrieben. Essbar/essbare Teile! (jedoch Angaben über Essbarkeit widersprüchlich – auch als „leicht giftig“ beschrieben!)
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Lampionblume“
Botanischer Name: Physalis alkekengi
Deutscher Name: Lampionblume
Familie: Nachtschattengewächse (Solanaceae)
Gattung: Blasenkirschen (Physalis)
Art: Lampionblume
Weitere Synonyme/Volksnamen: Wilde Blasenkirsche, Blasenkirsche, Gemeine Schlutte, Judenkirsche;
Hauptblütezeit: Juni bis August;
Blütenfarbe: weiß/grünlich weiß;
Vorkommen: Das Ursprungsgebiet der Lampionblume ist nicht mehr sicher zu ermitteln. Wahrscheinlich stammt sie aus dem submediterran-eurasiatischen Klimaraum, ist also in Südosteuropa und Westasien beheimatet. Möglicherweise stammt sie aber auch aus China. Die Art wurde auch in andere Teile der Welt eingeschleppt, zum Beispiel in den Nordosten der USA.
Verbreitungsschwerpunkt: Die Lampionblume gilt als anspruchslos, sie bevorzugt jedoch lockeren, leicht kalkhaltigen Boden. Sie ist außerhalb von Gärten selten in trockenen Gebüschen, warmen Auwäldern, steinigen Halden und Weinbergen zu finden. Einmal gepflanzt, führen die unterirdischen Rhizome zu einer schnellen Ausbreitung.
Wuchshöhe: bis ca. 40 cm bis 80 cm;
Typisch: Rote „Fruchtballone“ die kirschartige Beeren enthalten.
Sammelgut/essbare Teile: Früchte; Achtung: Über die Essbarkeit der Beeren gibt es unterschiedliche Auffassungen. Nach mehreren Autoren soll die reife Frucht essbar sein, andere stufen sie als „giftverdächtig“ ein.
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Vitamin C, Zitronensäure, Apfelsäure, Carotinoide, Zucker, Spuren von Alkaloiden.
Nötige Ver-/Bearbeitung: Früchte können roh verwendet werden.
Verwechslungsgefahr: xxx
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Bestimmung & Sammeln | Küche & Rezepte | Medizin & Heilung
Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Die Lampionblume ist eine sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 40 bis 80 Zentimeter. Ihre Rhizome sind in Mitteleuropa winterhart. Die aufrechten, zum Teil aber auch niederliegenden, an ihrer Basis manchmal etwas verholzenden Stängel sind stumpfkantig, wenig verzweigt und meist flaumig behaart. Züchtungen, zum Beispiel die Varietät Physalis alkekengi var franchetii können Wuchshöhen von bis zu 100 cm erreichen.
Blätter: Meist stehen zwei Laubblätter beieinander. Der Blattstiel weist eine Länge von 1 bis 3 cm auf. Die einfache Blattspreite ist mit einer Länge von 5 bis 15 cm und einer Breite von 2 bis 8 cm schmal bis breit eiförmig mit stumpfer ungleichseitiger Spreitenbasis und oben zugespitzt. Der Blattrand ist glatt, grob gezähnt oder manchmal auffallend ungleich deltaförmig gelappt. Die Blattflächen sind kahl oder flaumig behaart.
Blüte: Die 0,6 bis 1,6 cm langen Blütenstiele sind kahl, flaumig oder zottig behaart und leicht gebogen, so dass die eher unscheinbaren Blüten nach unten hängen. Die einzeln stehenden Blüten sind zwittrig, fünfzählig, fast radiärsymmetrisch mit doppelter Blütenhülle. Die fünf etwa 6 mm langen Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen und dicht flaumig behaart. Die fünf Kronblätter sind glocken- bis radförmig verwachsen, besitzen einen Durchmesser von 1,5 bis 2 cm und sind weiß mit grünlichen oder gelblichen Auge. Die fünf Staubblätter sind gelb. Die Blütezeit reicht von Juli bis Oktober.
Frucht und Samen: Nach der Befruchtung der Blüte werden zunächst die Kronblätter abgeworfen. Anschließend vergrößern sich die fünf etwas ledrigen Kelchblätter mit zunehmender Fruchtreife, so dass sie sich fast schließen und einen mit einer Länge von 2,5 bis 4 cm und einer Breite von 2 bis 3,5 cm eiförmigen, laternenartigen, zehnrippigen Kelch um die sich entwickelnde Beere bilden. Bei Reife verfärbt sich diese Hülle je nach Varietät gelblich, orange oder intensiv rot.
Der Fruchtstiel weist eine Länge von 2 bis 3 cm auf. Die glänzenden, orange- bis scharlachroten, säuerlich-bitteren Beeren weisen einen Durchmesser von etwa 1 bis 1,5 cm auf. Sie enthalten eine große Anzahl orangefarbener bis gelblich-weißer, linsen- bis nierenförmiger Samen, die einen Durchmesser von etwa 2 mm aufweisen.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Die getrocknete Frucht der Lampionblume wird die „goldene Blume“ in der Unani-Medizin genannt, wo sie als antiseptisch, harntreibend, leberreinigend und beruhigend beschrieben ist.
Die Homöopathie verwendet die Blasenkirsche bei Nierensteinen.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: xxx
Blütenstängel: xxx
Blüten: xxx
Früchte: Die Früchte kennt man (manchmal mit Zucker überzogen) als krönende Nascherei auf manchen Desserts. Die Früchte lassen sich auch gut entsaften oder in Spirituosen (Likör und Wein) einlegen. Auch die Verarbeitung zu Marmelade ist möglich, jedoch durch den hohen Sammelaufwand dienen die Früchte eher als Beigabe zu anderen Früchten. Wie anderes Obst lassen sich die „Kirschen“ auch für Kompott oder Süßgebäck verwenden. Achtung: Über die Essbarkeit der Beeren gibt es unterschiedliche Auffassungen. Nach mehreren Autoren soll die reife Frucht essbar sein, andere stufen sie als „giftverdächtig“ ein.
In der offiziellen Liste giftiger Pflanzen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ist die Frucht der Lampionblume (Physalis alkekengi) nicht als Giftpflanze verzeichnet. Das bezieht sich jedoch nur auf die vollreifen Früchte. Wie wir es von den verwandten Nachtschattengewächsen Kartoffel und Tomate kennen, sind unreife Früchte in größeren Mengen gegessen giftig.
Samen: Die Samen liefern ein halbtrocknendes, fettes Öl (für kosmetische Anwendungen)
👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Da die Lampionblume recht pflegeleicht und nicht besonders anspruchsvoll, ihre Blütezeit recht ausgeprägt ist (von Juli bis Oktober – wobei die Hauptblütezeit Mai bis August ist), ist diese als Zierpflanze in Mitteleuropa schon seit etlichen Jahren enorm beliebt. Die Lampionblume wächst nicht besonders stark in die Höhe, weshalb sich diese Pflanzenart gut zur Kultivierung auf Balkonen und in Gärten eignet.
Nach der Fruchtreife findet die Pflanze Verwendung als Schnittblume, die Stängel mit den roten Lampions werden gern in Trockensträußen verwendet.
In der Floristik spielen getrocknete Blüten der Lampionblumen eine wichtige Rolle, da sie in Form von lange haltbaren Trockenblumen auch gefragte Dekorationsobjekte in Trockensträußen und -gestecken sind.
Videobeitrag zu „Lampionblume“
Auf dem Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du noch mehr Bestimmungsvideos für die Lampionblume. Mit Hilfe von kurzen Videos kannst du diese Wildpflanze über ihren gesamten Lebenszyklus kennen lernen. Im YouTube-Kanal findest du außerdem Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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