Gelber Hohlzahn – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Der Hohlzahn (Galeopsis) ist eine Pflanzengattung in der Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae). Die, je nach Autorenauffassung, etwa zehn Arten sind hauptsächlich in Eurasien verbreitet. Auf dieser Seite wird stellvertretend der „Gelbe Hohlzahn“ beschrieben. 👉 Hinweis: Manche Hohlzahnarten sind regional gefährdet. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Gelber Hohlzahn“
Botanischer Name: Galeopsis segetum
Deutscher Name: Gelber Hohlzahn
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Gattung: Hohlzahn (Galeopsis)
Art: Gelber Hohlzahn
Weitere Synonyme/Volksnamen: Saat-Hohlzahn, Bleiche Hanfnessel;
Hauptblütezeit: Juni bis August;
Blütenfarbe: gelb bis fast weiß, (es gibt auch eine – ja ungewöhnlich bei diesem Namen – rotblühende Form des Gelben Hohlzahn);
Blütenform/Anzahl: sechs bis zwölf Lippenblüten in den oberen Blattachseln;
Frucht-/Samenreife: Herbst;
Vorkommen: Der Gelbe Hohlzahn kommt im westlichen Europa, in Südeuropa und in Mitteleuropa vor.
Verbreitungsschwerpunkt: Er wächst gerne auf nährstoffärmeren Böden wie Sand, Kies oder Schotter an Weg- oder Feldrändern oder in lichtem Gebüsch. Auf kalkhaltigen Böden kommt er nicht vor.
Wuchshöhe: ca. 10 cm bis 45 cm;
Typisch: Kelch und Blattunterseite dicht samtig behaart. Blattrand mit groben Zähnen, Blüten in den oberen Blattachseln.
Sammelgut/essbare Teile: Blätter, Blüten, Samen, Wurzeln;
Energiereiche Teile: Samen;
Inhaltsstoffe: Kieselsäure, Saponine, Gerb- und Bitterstoffe;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr: mit anderen Hohlzahn-Arten (davon manche im Bestand gefährdet);
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Bestimmung & Sammeln | Küche & Rezepte | Medizin & Heilung
Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Es handelt sich um einjährige krautige Pflanzen, die Wuchshöhen von 10 bis 50 cm erreichen. Die Stängelknoten sind bei dieser Art höchstens sehr wenig verdickt. Beim Bunten Hohlzahn sind die Stängelknoten deutlich verdickt und borstig behaart.
Blätter: Die Laubblätter des gelben Hohlzahns stehen kreuzgegenständig am behaarten und vierkantigen Stängel. Sie sind eiförmig-lanzettlich mit grob gezähntem Blattrand.
Blüten: Die zwittrigen Blüten sind zygomorph mit doppelter Blütenhülle. Die 2 bis 3 Zentimeter langen Blütenkronen sind blaßgelb bis weißlich, oft mit einem gelben Schlund und manchmal mit kleinen purpurnen Schlundflecken. Jedoch ist nie die gesamte Unterlippe violett, wie dies manchmal beim ähnlichen Bunten Hohlzahn der Fall ist. Genau wie die oberen Laubblätter sind die Blüten flaumig und drüsig behaart.
Farbvariationen
Es gibt auch eine rotblühende Form des Gelben Hohlzahns, die vermutlich meist mit dem Breitblättrigen Hohlzahn (Galeopsis ladanum) verwechselt wird. Beim Gelben Hohlzahn sind die Blüten 20-30 Millimeter lang, beim Breitblättrigen Hohlzahn sind sie kleiner und nur 10-20 Millimeter lang.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Wegen der im Hohlzahn enthaltenen Gerbstoffe und Saponine wurde ein Tee aus den oberirdischen Pflanzenteilen früher manchmal als (schleimlösendes) Hustenmittel angewendet.
Frisch zerquetschte Blätter eigenen sich äußerlich als Kompresse bei Schwellungen und Hauterkrankungen.
Als Heilpflanze hat er heute aber nur noch historische Bedeutung.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Wurzeln: Sie sind vermutlich genießbar. Es deutet nichts auf unverträgliche Stoffe hin. Eine Nutzung als Streckmehl oder als Kaffeeersatz wäre im Frühjahr denkbar.
Blätter und Triebspitzen: Von Mai bis Oktober sind sie perfekt – da sehr mild – als Grundlage für verschiedene Salate. Sie können auch Kräutertopfen/Kräuterquark beigegeben werden. Erwärmt kann man sie als Gemüsefüllungen, als Beigabe zu lasagneartigen Aufläufen, in Suppen sowie zu weiteren Gemüsegerichten und Kräuterpüree nutzen. Ganz junge und zarte Blätter bilden eine Spinatgrundlage die man hervorragend mit Taubnesselblättern kombinieren kann.
Blütenstängel: xxx
Blüten: Sie können von etwa Juni bis Oktober als essbare Dekoration genutzt werden.
Samen: Aus den Samen (reife ca. im Oktober) wurde früher ein zartbitteres Speiseöl gewonnen. Dafür wurden die Samen geschrotet und das Öl entweder ausgepresst oder das Pressgut in heißes Wasser eingelegt und das Öl abgeschöpft.
Geschmack: Der Grundgeschmack ist sehr mild und kaum würzig. Somit kann die Pflanze als mildernde Beigabe zu andrem strengen Gemüse gemischt werden. Die Blüten sind neutral bis süßlich im Geschmack.
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die Pflanze ist mild/neutral und kann deshalb, ähnlich wie das Grün der fast immer verfügbaren Pflanzen Brennnessel, Labkraut und Vogelmiere, auch in großer Menge Einzug in den Smoothie halten.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Aufgrund nicht bekannter Bestandszahlen und Gefährdungsmerkmale dieser Art wird sie von der IUCN in der Kategorie Data Deficient (ungenügende Datenlage) geführt.
Der Gelbe Hohlzahn spielt eine Rolle als Nahrungsquelle für verschiedene Insektenarten, darunter Bienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen.
Videobeitrag zu „Gelber Hohlzahn“
Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du eine Menge (kommentierter) Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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