Herbstzeitlose - stark giftig

Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
Herbstzeitlose

Herbstzeitlose – Bestimmen/Erkennen

Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze. Diese Pflanze ist GIFTIG und NICHT für die menschliche Ernährung geeignet

Die Zeitlosen (Colchicum) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Zeitlosengewächse (Colchicaceae). Die, je nach Autorenauffassung, etwa 100 Arten sind über weite Teile Eurasiens verbreitet. Die „Herbstzeitlose“ (Colchicum autumnale) ist die wohl bekannteste Art dieser Gattung; sie ist vor allem wegen ihrer späten Blütezeit und ihrer Giftigkeit bekannt. Die Herbstzeitlose wird auf dieser Seite näher beschrieben. Die Pflanze ist für Menschen stark giftig!

Wildpflanzen-Steckbrief „Herbstzeitlose“

Botanischer Name: Colchicum autumnale
Deutscher Name: Herbstzeitlose
Familie: Zeitlosengewächse (Colchicaceae)
Gattung: Zeitlose (Colchicum)
Art: Herbstzeitlose
Weitere Synonyme/Volksnamen: Giftkrokus, Butterwecken, Giftblume, und eine Reihe weiterer regional sehr unterschiedlicher volkstümlicher Namen;

Hauptblütezeit: September bis Oktober;
Blütenfarbe: lila, rosa oder weißlich;
Blütenform/Anzahl: ein bis drei Blüten pro Exemplar, radiärsymmetrischen Blüten mit sechs Blütenblättern;
Frucht-/Samenreife: Reifezeit im Frühsommer;

Vorkommen: Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Südirland, der Südhälfte Großbritanniens, Frankreich und der nördlichen Iberischen Halbinsel über das südliche Mitteleuropa und das nördliche Italien ostwärts bis zur nördlichen Balkanhalbinsel und in die westliche Ukraine. Weiter im Norden (Schottland, Dänemark, Südskandinavien) fehlt sie oder kommt nur eingeschleppt vor.
Verbreitungsschwerpunkt: Die Herbstzeitlose wächst vor allem auf feuchten, nährstoffreichen Wiesen und an Böschungen, hier bevorzugt an sonnigen oder halbschattigen Standorten, an denen es relativ warm ist und die nicht ungeschützt dem Wind ausgesetzt sind. Diese Art tritt an manchen Standorten massenhaft auf, so dass dort (wegen der Giftigkeit) ein Weideauftrieb mit Nutztieren unmöglich ist.

Wuchshöhe: ca. 5 cm bis 40 cm;
Typisch: lange, dünne, helle Blütenröhre, die direkt aus dem Boden kommt, blüht ohne Blätter;

Sammelgut/essbare Teile: NICHT für die menschliche Ernährung geeignet. Stark giftig!
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Alle Teile der Herbstzeitlose enthalten das stark giftige Alkaloid Colchicin, ein Kapillar- und Mitosegift.
Nötige Ver-/Bearbeitung: xxx

Verwechslungsgefahr: Blüten mit Krokus, Blätter mit Bärlauch;

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Bilder & Fotos „Herbstzeitlose“

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Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze

Erscheinungsbild: Die Herbstzeitlose ist eine ausdauernde, äußerst giftige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 8 bis 30 Zentimetern erreicht. Es handelt sich um einen Geophyten, was bedeutet, dass die Pflanzenteile, die ungünstige Jahreszeiten überdauern, unterirdisch liegen. Während des Winters wird die ursprüngliche Sprossknolle abgebaut und darüber eine neue angelegt. Gleichzeitig wächst der Seitenspross zu einer neuen Knolle heran. Im Sommer bildet die Herbstzeitlose eine braunschuppige Sprossknolle mit einem Durchmesser von 2,5 bis 5 Zentimetern und einer Länge bis zu 7 Zentimeter.

Blätter: Die in einer grundständigen Rosette stehenden, schmalen, länglich-lanzettlichen Laubblätter erscheinen zusammen mit dem Fruchtstand im Frühsommer und sind bis 40 Zentimeter lang.

Blüten: Es werden ein bis drei Blüten pro Exemplar gebildet. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten sind dreizählig. Die sechs gleichgestaltigen, meist blassrosa bis violett, selten weiß gefärbten Blütenhüllblätter sind zu einer langen Röhre verwachsen. Es sind sechs Staubblätter vorhanden. Der aus drei Fruchtblättern verwachsene Fruchtknoten befindet sich tief in der Erde. Die drei Griffel sind bis zum Grund frei. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Entomophilie), zum Beispiel durch Bienen und Fliegen; diese Art ist selbstfertil. Die Blütezeit reicht von September bis Oktober, selten auch im Frühjahr.

Früchte/Samen: Die länglich-eiförmige Kapselfrucht wird erst zur Reifezeit im Frühsommer (Mai bis Juni) mit den Blättern über die Erde geschoben; bei Reife ist die Kapselfrucht blasig aufgeschwollen und braun. Die kleinen, schwarzbraunen Samen besitzen ein weißes Elaiosom, das die Ausbreitung durch Ameisen (Myrmekochorie) sichert; auch Windausbreitung ist möglich.

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Heilwirkung & medizinische Nutzung

Als Pharmazeutische Droge zur Gewinnung von Arzneimitteln dient der Samen der Herbstzeitlosen (lateinisch Semen Colchici), wobei nach Arzneibuch ein Gehalt von mindestens 0,4 % Gesamtalkaloide gefordert wird, berechnet als Colchicin. Ein bekanntes Präparat ist Colchicum-Dispert. Dieses enthält je Dragee einen Trockenextrakt von Semen Colchici zu 15,6 mg mit einem Colchicin-Gehalt von 0,5 mg.

Colchicin hat auch in der heutigen Zeit noch einen hohen Stellenwert in der Behandlung der akuten Gicht (Podagra). Herbstzeitlosen-Pulver wurde bereits im Mittelalter zur äußerlichen Behandlung von geschwürig zerfallenden Hauttumoren (wie dem Basaliom) benutzt. Demecolcin wird u. a. in der Krebstherapie eingesetzt.

In der Homöopathie wird aus den zerkleinerten und in Alkohol angesetzten frischen Zwiebelknollen (im Herbst gesammelt) der Herbstzeitlosen das Homöopathikum Colchicum autumnale (Kurzform: Colch, auch colch) hergestellt, welches zum Beispiel bei Gicht, Gastroenteritis, Rheuma, Katarakt, Perikarditis und Schwangerschaftsübelkeit verabreicht wird. In Deutschland ist Colchicum autumnale verschreibungspflichtig bis einschließlich D3-Potenz.

ACHTUNG: Die Herbstzeitlose ist (wirklich :-)) stark giftig! Hände weg von medizinischen Selbstversuchen.

👉 HINWEIS: Die Heilwirkungen und Anwendungen von Wild- und Wiesenkräutern sind vor allem in der Phytotherapie und Homöopathie anerkannt. Auf meinen Seiten gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und ihre Eigenschaften. Wer sich tiefergehend mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen möchte, findet hier meine Fachbücher-Empfehlungen.

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Essbarkeit & Verwendung in der Küche

NICHT für die menschliche Ernährung geeignet. Stark giftig!
Es kommt immer wieder zu Vergiftungsfällen durch Verwechslung mit dem Bärlauch, auch mit tödlichem Verlauf. Die Blüten der Herbstzeitlose lassen sich ziemlich leicht als solche erkennen. Diese leichte Erkennbarkeit trifft aber nicht auf die Blätter der Herbstzeitlose zu. Erschwerend kommt hinzu, dass man – anders als bei vielen anderen Pflanzen – bei der Herbstzeitlosen die Blätter und die Blüten nie gleichzeitig sieht. Im Herbst sieht man die Blüten – aber ohne Blätter, wogegen man im Frühjahr die Blätter sieht – aber stets ohne Blüten.

Vergiftungserscheinungen treten meist erst mit zwei bis sechs Stunden Verzögerung ein. Die Symptome äußern sich zunächst in einem Brennen im Mund. Es folgen Schluckbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen mit oft blutigen Durchfällen. Je nach Dosis kann es vor allem bei Kindern bis zum Tod durch Atemlähmung oder Kreislaufversagen kommen, häufig beobachtet man auch Nierenschädigungen.

Bei Verdacht einer Vergiftung ist unbedingt ärztliche Hilfe empfohlen, z. B. über den Giftnotruf. Die lange Latenzzeit der Giftwirkung erschwert eine rechtzeitige Behandlung. Wegen der langen Latenzzeit ist eine Magenspülung nur bei Verdacht oder Frühfällen sinnvoll. Im Vordergrund steht daher die Elementarhilfe, in Form von Kreislaufaufrechterhaltung, Aufrechterhaltung des Wasser-Elektrolyt-Haushaltes (durch Tropfinfusion mit Vollelektrolytlösung).

Wurzeln: xxx

Blätter und Triebspitzen: xxx

Blütenstängel: xxx

Blüten: xxx

Samen: xxx

Geschmack: xxx

Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: xxx

👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.

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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze

Alle Teile der Herbstzeitlose enthalten das stark giftige Alkaloid Colchicin, ein Kapillar- und Mitosegift. Der höchste Gehalt findet sich in der Blüte mit bis zu 1,8 %. Aber auch die Samen (0,5 %), die Knolle (0,2 %) und die Blätter (0,03 %) enthalten genug Colchicin, um Vergiftungen bewirken zu können.[5] Der Gehalt schwankt im Jahresverlauf und nimmt mit der Samenreifung zu. Auch in getrockneten Pflanzenteilen bleibt das Alkaloid erhalten. So können bei Verzehr von Heu mit Gehalt an getrocknetem Herbstzeitlosen-Kraut die gefährlichen Gifte in die Milch übergehen.

Die Herbstzeitlose ist auch sehr giftig für viele Tierarten wie Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen, Hunde, Katzen, Kaninchen, Hasen, Meerschweinchen, Hamster und auch für Vögel. Bei den Großtieren sind insbesondere Pferde und Schweine gefährdet. Rinder und Schafe reagieren nicht ganz so empfindlich. Laktierende Tiere können das Gift über die Milch abgeben, auch wenn sie selbst keine Vergiftungserscheinungen zeigen.

In der Pflanzenzucht verwendet man Colchicin zur Polyploidisierung und damit zur Vergrößerung von Zuchtpflanzen, wie zum Beispiel bei Erdbeeren. Diese Wirkung wird erzielt, da Colchicin die Mitose unterbricht, so dass sich die DNA-Menge im Zellkern bei jeder unterbrochenen Teilung verdoppelt, wodurch jede einzelne Zelle weitaus größer wird.

Der deutsche Trivialname Herbstzeitlose leitet sich davon ab, dass die Pflanze im Herbst bis in den Oktober hinein und damit außerhalb der Blütezeit anderer Pflanzen blüht und daher mit ihrem Aufblühen den Beginn der Herbstzeit „lost“ (ahd. liozan ‚losen / wahrsagen / vorhersagen‘) .

Videobeitrag zu „Herbstzeitlose“

Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)

Der YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET bietet noch mehr Bestimmungsvideos für die Herbstzeitlose. Mit Hilfe von kurzen Videos kannst du diese Wildpflanze über ihren ganzen Lebenszyklus kennen lernen. Begleite sie durch die Jahreszeiten und lerne sie anhand der Blätter, Blüten und Früchte ganzjährig zu bestimmen. Im Kanal findest du außerdem viele Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen Wildkräutern, Pflanzen, Bäumen und Sträuchern ermöglichen/erleichtern.

Quellen und weitere Informationen

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