Haselwurz - giftig

Haselwurz - Gewöhnliche (Asarum europaeum)
Haselwurz - Gewöhnliche

Gewöhnliche Haselwurz – Bestimmung

Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze. Diese Pflanze ist GIFTIG und NICHT für die menschliche Ernährung geeignet

Die Gewöhnliche Haselwurz (Asarum europaeum) ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Osterluzeigewächse (Aristolochiaceae) gehört. Sie gedeiht in Wäldern in weiten Gebieten Eurasiens. Giftig!

Wildpflanzen-Steckbrief „Gewöhnliche Haselwurz“

Botanischer Name: Asarum europaeum
Deutscher Name: Gewöhnliche Haselwurz
Familie: Osterluzeigewächse (Aristolochiaceae)
Gattung: Haselwurzen (Asarum)
Art: Gewöhnliche Haselwurz
Weitere Synonyme/Volksnamen: Europäische Haselwurz, Hasenpappel, Hexenrauch, Brechhaselkraut, Wilder Pfeffer und viele weitere, nur regional bekannte, Trivial- bzw. Hausnamen.

Hauptblütezeit: März bis Mai;
Blütenfarbe: braunrot;
Blütenform/Anzahl: krugförmige, bodennahe Einzelblüten;
Frucht-/Samenreife: Juli bis August;

Vorkommen: Das Verbreitungsgebiet umfasst Eurasien mit kontinentaler Tendenz bis Sibirien. In Europa reichen die Areale von Südskandinavien bis Südfrankreich, Mittelitalien und Griechenland. In Österreich ist sie in allen Bundesländern häufig (in Kärnten eher selten).
Verbreitungsschwerpunkt: Als Standort werden Laubwälder und Gebüsche, Au- und Schluchtwälder auf vor allem kalkhaltigen, feuchten Böden bevorzugt. Genauer sind es krautreiche Laub- und Nadelmischwälder, besonders Mull-Buchenwälder auf Braunerden. Außerdem gedeihen sie in Haselstrauchhecken sowie Schlucht- und Auwäldern. Der Boden soll frisch bis feucht, nährstoffreich und meist kalkhaltig sein. Die Gewöhnliche Haselwurz ist ein Lehm- und Feuchtigkeitsanzeiger.

Wuchshöhe: ca. 5 bis 10 cm;
Typisch: nierenförmige bis rundliche, ledrige, 3-6 cm große, glänzende, immergrüne Blätter in Gruppen;

Sammelgut/essbare Teile: NICHT für die menschliche Ernährung geeignet. Giftig!
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Die ganze Pflanze ist giftig.Hauptwirkstoffe sind: Das in ihr zu 0,7–4 % enthaltene ätherische Öl bzw. der darin enthaltene Giftstoff Asaron, der zu 30–50 % im ätherischen Öl enthalten sein kann. Ein weiterer Wirkstoff ist das Selinan-Derivat alpha-Agarofuran.
Nötige Ver-/Bearbeitung: xxx

Verwechslungsgefahr: Die Blätter der Haselwurz ähneln denen des (essbaren) Scharbockskrauts und der Sumpfdotterblume in der Form, sind allerdings dunkelgrün, viel härter und dicker und wachsen an einem behaarten Stil. Zerreibt man ein Blatt der Haselwurz zwischen den Fingern verströmt es einen scharfen, die Nase reizenden Geruch.

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Bilder & Fotos „Gewöhnliche Haselwurz“

Wildpflanzen & Wildkräuter bestimmen mit Fotos (©) von pflanzen-vielfalt.NET. Die folgenden Bilder/Fotos zeigen dir die Pflanze im Jahres- bzw. Lebensverlauf und ermöglichen eine Bestimmung über den gesamten Zeitraum.

Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze

Erscheinungsbild/Eigenschaften: Die Gewöhnliche Haselwurz wächst als immergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von nur 5 bis 10 Zentimetern. Sie bildet ein Rhizom als Überdauerungsorgan. Die oberirdischen Pflanzenteile sind behaart. Alle Pflanzenteile riechen intensiv, das Rhizom riecht pfefferartig. Die Sprossachse ist kriechend, mit zwei bis drei bräunlichgrünen Niederblättern.

Blätter: Die zwei immergrünen, lang gestielten Laubblätter besitzen eine einfache, rundliche bis nierenförmige oder herzförmige Blattspreite, die auf der Oberseite meist glänzend, während die Unterseite meist behaart ist.

Blüten: Die einzeln unmittelbar in Bodennähe stehenden Blüten sind krugförmig und braunrot mit drei Zipfeln. Die Blütenhülle besteht aus drei verwachsenen, braunpurpurnen Blütenhüllblättern. Sie riechen intensiv nach Pfeffer. Sie besitzt zwölf, in zwei Kreisen gegliederte Staubblätter. Der Fruchtknoten ist unterständig. Die protogynen (vorweiblichen) Blüten bestäuben sich oft selbst. Es kommt aber auch Fremdbestäubung vor, sie erfolgt durch Insekten. Die sechs Griffel sind zu einer dicken Griffelsäule verwachsen, die an ihrer Spitze eine sechsstrahlige Narbe trägt. Die Blütezeit reicht von März bis Mai.

Früchte/Samen: Die sechsklappigen Kapselfrüchte reifen im Juni und streuen im Juli bis August die Samen aus. Die Samen tragen Elaiosomen und werden von Ameisen verbreitet (Myrmekochorie).

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Heilwirkung & medizinische Nutzung

Blätter und Wurzeln der Haselwurz schmecken nach Pfeffer, das Rhizom enthält kampferartige, ätherische Substanzen, die schleimhautreizend, brech- und niesreizanregend wirken und innere Blutungen auslösen können (Gastroenteritis). Bis ins 18. Jahrhundert wurden die getrockneten Rhizome als Brechmittel verwandt. Später gehörten sie in pulverisierter Form zum variablen Zutatenkreis des Schneeberger Schnupftabaks. Die Droge wird im August gesammelt, das getrocknete Rhizom trägt folgende Namen: Radix Asari, Radix Nardi rusticae, Radix Nardi sylvestrae und Rhizoma Asari.

Von der Nutzung des Rhizoms in der Pharmazie wird heute abgeraten, da dessen Inhaltsstoffe zu erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen können!

ACHTUNG: Die Gewöhnliche Haselwurz ist (wirklich) giftig! Hände weg von medizinischen Selbstversuchen.

👉 HINWEIS: Die Heilwirkungen und Anwendungen von Wild- und Wiesenkräutern sind vor allem in der Phytotherapie und Homöopathie anerkannt. Auf meinen Seiten gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und ihre Eigenschaften. Wer sich tiefergehend mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen möchte, findet hier meine Fachbücher-Empfehlungen.

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Essbarkeit & Verwendung in der Küche

ACHTUNG: Die Haselwurz ist GIFTIG! NICHT für die menschliche Ernährung geeignet!

Als Vergiftungserscheinungen treten auf: Brennen im Mund und im Schlund, Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen, Gastroenteritis mit Durchfällen und Uterusblutungen. Im Extremfall kann der Tod durch zentrale Atemlähmung eintreten.

Beim Kauen des Rhizoms werden die Mundhöhle und die Zunge vorübergehend betäubt. Verantwortlich dafür sind die Phenylpropan-Derivate trans-Isoasaron und trans-Isoeugenolmethylester. Der Brechreiz ist dem ätherischen Öl zuzuschreiben.

Wurzeln: xxx

Blätter und Triebspitzen: xxx

Blütenstängel: xxx

Blüten: xxx

Samen: xxx

Geschmack: xxx

Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: xxx

👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.

Wenn du dich mehr für das Thema Survival-/Notnahrung interessierst, kann ich dir die Bücher und Kurse von Johannes „Joe“ Vogel empfehlen. Er ist ein Experte für das Leben in der Wildnis und zeigt dir, wie du dich vollständig aus der Natur ernähren kannst.

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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze

Die Narbe reift vor den Staubblättern (= vorweiblich), die in der noch nicht völlig geöffneten Blüte weit nach unten gebogen sind und fast den Blütenboden berühren. In diesem Stadium steht die Narbe frei da. Zunächst richten sich die Staubblätter des inneren Kreises auf und schmiegen sich dicht an die Narbe stets zwischen je zwei Lappen an, wobei leicht Selbstbestäubung eintreten kann. Später biegen sich auch die äußeren kleinen Staubblätter auf und fügen sich unterhalb der Narbenlappen zwischen die größeren Staubblätter ein. Die jetzt erreichte männliche Phase der Blüte bewirkt deren volle Öffnung und ihre Perigonzipfel neigen sich nach außen.

Die Blüten täuschen gewisse Merkmale von Pilzen vor und locken Pilzmücken an, die für die Bestäubung sorgen (Blütenökologisch werden sie deshalb „Fliegen-Täuschblumen“ genannt).

Videobeitrag zu „Gewöhnliche Haselwurz“

Gewöhnliche Haselwurz (Asarum europaeum)

Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du eine Menge Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern. Natürlich gibt es auch eines über die Gewöhnliche Haselwurz.

Quellen und weitere Informationen

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