Wald-Habichtskraut – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Habichtskräuter (Hieracium) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die Gattung umfasst sehr viele Arten (je nach zugrunde gelegtem Artbegriff werden etwa 850 bis 1000 Arten unterschieden (davon kommen etwa 180 Arten bei uns vor)). Auf dieser Seite wird als ein Vertreter das „Wald-Habichtskraut“ beschrieben. Essbare/essbare Teile!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Wald-Habichtskraut“
Botanischer Name: Hieracium murorum
Deutscher Name: Wald-Habichtskraut
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Gattung: Habichtskräuter (Hieracium)
Art: Wald-Habichtskraut
Weitere Synonyme/Volksnamen: Mauer-Habichtskraut
Hauptblütezeit: Mai bis August;
Blütenfarbe: Gelb;
Blütenform/Anzahl: zwei bis acht körbchenförmige Teilblütenstände stehen in einem rispigen Blütenstand.;
Frucht-/Samenreife: Juni bis August;
Vorkommen: Das Wald-Habichtskraut kommt in den gemäßigten, nördlichen Breiten Eurasiens vor, insbesondere in den Bergregionen. In Alaska, dem westlichen Teil Kanadas und in die östlichen Teile Nordamerikas wurde es eingeschleppt (Neophyt). In Mitteleuropa ist es weit verbreitet.
Verbreitungsschwerpunkt: Es wächst in Wäldern oder an Waldrändern, meist, aber nicht unbedingt, an trockeneren Stellen, ebenso auf Gebirgswiesen, auf Schotterfluren oder am Grund von Mauern.
Wuchshöhe: ca. 20 cm bis 60 cm;
Typisch: Mehrere unregelmäßig gezähnte, gestielte Grundblätter, Blätter eiförmig bis breit lanzettlich, Stängel trägt meist ein einzelnes Blatt;
Sammelgut/essbare Teile: Oberirdischen Teile;
Energiereiche Teile: xxx
Hauptsammelzeit: April bis Oktober;
Inhaltsstoffe: Schleimstoffe, Umbelliferon, Flavonoide, Gerb- und Bitterstoffe;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr: mit Gattungsmitliedern;
Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Das Wald-Habichtkraut ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 20 und 60 Zentimeter erreicht.
Blätter: Bis auf ein oder zwei kleinere Stängelblätter sind alle Laubblätter grundständig. Die lanzettlichen, breit lanzettlichen bis länglich eiförmige Blätter sind am Grunde gestutzt oder durch zwei seitwärts nach hinten gerichtete Zähne herzförmig ausgerandet. Der Blattrand ist im unteren Teil grob, im oberen oft nur noch leicht gezähnt. Die reingrünen oder rötlich gepunkteten Blätter sind spärlich, aber lang behaart. Die Blattstiele sind genau wie der Stängel mit langen Haaren und dichteren kurzen Haaren besetzt. Drüsenhaare fehlen auf Blättern und Stängel.
Blüte: Zwei bis acht körbchenförmige Teilblütenstände stehen in einem rispigen Blütenstand. Die Hüllblätter der Blütenkörbchen sind wie die Blütenstandsstiele reichlich drüsig behaart, andere Haare fehlen den Hüllblättern aber fast völlig. In jedem Blütenkörbchen stehen viele gelbe Blüten zusammen. Alle Blüten sind fünfzipfelige Zungenblüten. Blütezeit ist vom Mai bis August.
Früchte/Samen: Die Früchte sind ungeschnäbelte Achänen mit rauem, brüchigem Pappus. Die Ausbreitung erfolgt als Schirmchenflieger und Wasserhafter. Fruchtreife ist von Juni bis August. Die vegetative Vermehrung erfolgt durch das Rhizom, Ausläufer fehlen.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Das Wald-Habichtskraut scheint weder in in Homöopathie, Volks- noch Schulmedizin von Bedeutung zu sein. Zumindest konnte ich keine Aussagen (mir vertrauenswürdiger / gesicherter Quellen) über seine Nutzung in diesem Bereich finden.
👉 HINWEIS: Die Heilwirkungen und Anwendungen von Wild- und Wiesenkräutern sind vor allem in der Phytotherapie und Homöopathie anerkannt. Auf meinen Seiten gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und ihre Eigenschaften. Wer sich tiefergehend mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen möchte, findet hier meine Fachbücher-Empfehlungen.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Blätter: Können kleingeschnitten Salaten und anderen Gemüsespeisen als Beigabe (kleine Mengen) dienen.
Blüten: Knospen können als Kapern in Essig eingelegt werden, Blüten als essbare Dekoration nutzbar.
Wurzeln: xxx
Samen: xxx
Geschmack: Der Grundgeschmack der Pflanze ist herb-salatartig und auch etwas bitter.
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die Pflanze ist merklich bitter und sollte deshalb nicht über das Würzmaß hinaus in den Smoothie. So eingesetzt kann sie jedoch, gepaart mit neutralem Grün (z.B.: mit den fast immer verfügbaren Grün von Brennnessel, Feldsalat, Labkraut oder Vogelmiere), ein sehr interessantes Smoothie-Erlebnis bieten.
👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Es handelt sich um eine relativ formenreiche Art, die außerdem leicht Hybriden mit anderen Habichtskraut-Arten bildet. Es wurden allein in Deutschland bereits weit mehr als 100 Unterarten beschrieben. In Mittel- und Osteuropa gemeinsam sogar über 350 Unterarten.
Videobeitrag zu „Wald-Habichtskraut“
Noch mehr Informationen und Bestimmungsvideos für das Wald-Habichtskraut findest du im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Durch kurze (kommentierte) Videos kannst du den gesamten Lebenszyklus dieser Wildpflanze verfolgen. Außerdem kannst du viele weitere heimische (essbare) Wildkräuter, Bäume und Sträucher in ihrem Werden und Vergehen kennen und bestimmen lernen.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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