Gewöhnlicher Gilbweiderich – Bestimmen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Der Gewöhnliche Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Gilbweiderich (Lysimachia) in der Unterfamilie der Myrsinengewächse (Myrsinoideae) innerhalb der Familie Primelgewächse (Primulaceae). Vom Gewöhnlichen Gilbweiderich gibt es zwei Unterarten. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Gewöhnlicher Gilbweiderich“
Botanischer Name: Lysimachia vulgaris
Deutscher Name: Gewöhnlicher Gilbweiderich
Gattung: Gilbweiderich (Lysimachia)
Familie: Primelgewächse (Primulaceae)
Art: Gewöhnlicher Gilbweiderich
Gattung: Gilbweiderich (Lysimachia)
Weitere Synonyme/Volksnamen: Rispen-Gilbweiderich, Gewöhnlicher Felberich;
Hauptblütezeit: Juni bis August;
Blütenfarbe: goldgelb;
Blütenform/Anzahl: radiärsymmetrische, fünfzählige Blüten in rispigen oder traubigen Blütenständen;
Frucht-/Samenreife: Oktober;
Vorkommen: Der Gewöhnliche Gilbweiderich ist ein boreales und mediterranes Florenelement. Er ist in Europa und Teilen Nordasiens verbreitet und kommt auch in Algerien vor.
Verbreitungsschwerpunkt: Den Gewöhnlichen Gilbweiderich findet man häufig an lichten Waldstellen, in Sumpfgebüschen, Röhrichten, Bachsäumen und auf feuchten Wiesen. Zerstreut kommt er zudem in Kalk- und Trockengebieten vor.
Wuchshöhe: ca. 40 cm bis 150 cm;
Typisch: pyramiedenförmiger Blütenstand, Blätter meist in Quirlen zu 3-4 angeordnet, Krone goldgelb, am Grund rötlich;
Sammelgut/essbare Teile: Blätter, Blüten, (Wurzel);
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Benzochinon, Saponine, Gerbstoffe, Flavonoide, Vitamin-C;
Nötige Ver-/Bearbeitung: im Grunde roh verwendbar, je älter die Blätter desto herber;
Verwechslungsgefahr: mit dem Punktierten Gilbweiderich.
Unterscheidungsmerkmale: Der Punktierten Gilbweiderich unterscheidet sich besonders durch seine Behaarung und die andere Form des Blütenstandes. Die Blüten des Punktierten Gilbweiderich sitzen in den Blattachseln, die gestielten Blüten des Gewöhnlichen befinden in Trauben oder Rispen. Die Kelche sind zudem beim Gewöhnlichen Gilbweiderich rötlich berandet und nicht vollständig grün wie beim Punktierten. Eindeutig unterscheidbar sind beide Arten am Bennungsmotiv des Punktierten Gilbweiderich, dieser hat nämlich eine gepunktete Blattunterseite die der Gewöhnliche Gilbweiderich nicht aufweist.
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Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild/Eigenschaften: Der Gewöhnliche Gilbweiderich ist eine sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 40 bis 150 Zentimetern erreicht. Der aufrechte Stängel ist im oberen Bereich oft verzweigt und leicht behaart.
Blätter: Die Laubblätter sind gegenständig oder zu dritt bis viert quirlig am Stängel angeordnet. Die Blattspreite ist bei einer Länge von bis zu 12, selten bis zu 15 Zentimetern eiförmig-lanzettlich und nicht drüsig punktiert.
Blüte: Endständig und in den Achseln der oberen Blätter befinden sich rispige oder traubige Blütenstände. Die Blüte ist radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Kelchzipfel sind häufig rötlich überlaufen oder berandet. Die fünf gelb und häufig innerseits rötlich gefärbten Kronblätter sind nur an ihrer Basis verwachsenen. Die 7 bis 12 Millimeter langen Kronblattzipfel sind am Rand kahl. Die Staubfäden der fünf Staubblätter sind zu einer Filamentröhre verwachsen. Die Bestäubung erfolgt dadurch, dass sich die Schenkelbiene auf den Blüten der Pflanze paart. Der Gewöhnliche Gilbweiderich ist allerdings auch zur Selbstbestäubung in der Lage. Die Blütezeit ersteckt sich von Mai bis August (Hauptblütezeit Juni bis August).
Früchte/Samen: Die aufrechte, einfächerige Kapselfrucht öffnet sich mit fünf Fruchtklappen. Die Samen sind 1 bis 1,8 Millimeter lang. Fruchtreife ist im Oktober. Die Diasporen (Samen) werden durch den Wind und vorbeistreifende Tiere ausgestreut. Botaniker bezeichnen diese Ausbreitungsstrategie als Semachorie. Die Samen sind aufgrund einer luftgefüllten Schicht unter der Epidermis sehr leicht und können vom Wind als Körnchenflieger verbreitet werden (sogenannte Anemochorie).
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Der Gewöhnliche Gilbweiderich scheint in Schulmedizin nicht von Bedeutung zu sein. Zumindest konnte ich keine Aussagen (mir vertrauenswürdiger / gesicherter Quellen) über seine Nutzung in diesem Bereich finden.
Die Volksmedizin verwendet ihn bei Magen- und Darmbeschwerden, Durchfall, Rheuma, zur Wundbehandlung und in Form von Spülungen bei Zahnfleischproblemen. Der Pflanzenextrakt soll antibiotische Wirkung haben.
Rezept/Anleitung für Gilbweiderich-Tee
Um einen Gilbweiderich Tee herzustellen, gießt man 1 EL frisches oder getrocknetes Kraut mit 250 ml Wasser auf und lässt das Ganze zugedeckt 10 Minuten ziehen. Er wird am besten mit Honig gesüßt. Empfohlen werden 2 bis 3 Tassen täglich.
Auch die Homöopathie kennt die alte Heilpflanze, deren Haupteinsatzgebiet die Wundheilung ist: Lysimachia wird als Gilbweiderich Globuli in den Potenzen D1 bis D6 eingesetzt. Quelle: http://gesundpedia.de/Gilbweiderich
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Wurzeln: Für den Gewöhnlichen Gilbweiderich gibt es den (alten) Pflanzennamen „Esswurzel“, welcher auf eine Nahrungsverwendung der Wurzel hindeutet.
Blätter und Triebspitzen: Junge Blätter (etwa im April) können, fein gehackt, als Bestandteil von Frühjahrssuppen genutzt werden. Man kann sie aber auch unter Gemüse- und Spinatgerichte geben oder als kleine Beigabe zum Kräutertopfen (Quark) mischen. Gemischt mit anderen Kräutern können sie als Füllgemüse für z.B.: Teigtaschen oder Strudel dienen.
Blütenstängel: xxx
Blüten: Die von etwa Juni bis August verfügbaren Blüten eigenen sich (auch mit anderen Blüten gemischt) als essbare Dekoration für würzige Brotaufstriche und Speisen. Man kann sie auch als farbige Würze in Wildkräutersalz sowie in Salt- und Rohkostspeisen nutzen.
Samen: xxx
Geschmack: junge Blätter leicht säuerlich-erfrischend, je älter die Blätter werden, desto herber werden sie im Geschmack;
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Junge Blätter passen auch in Mengen über das Würzmaß hinaus gut in den Smoothie. Da Blätter im Älter werden auch herber werden, muss man sich da an die noch „als angenehm“ empfundene Menge herantasten. Auch Blüten können dem Smoothie beigegeben werden.
👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Die Blüten sind je nach Belichtung verschieden; man spricht hier von Photodimorphismus. Bei den Lichtblüten sind die Kronblätter dunkelgelb, an der Basis rot und der Griffel ist deutlich länger als die Staubblätter und bei ihnen erfolgt Fremdbestäubung. Die Schattenblüten sind heller und kleiner, ihr Griffel ist so lang wie die Staubblätter, was nur spontane Selbstbestäubung begünstigt. Außerdem gibt es Übergänge zwischen beiden Blütentypen.
Videobeitrag zu „Gewöhnlicher Gilbweiderich“
Auf dem Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du noch mehr Bestimmungsvideos für den Gewöhnlichen Gilbweiderich. Mit Hilfe von kurzen Videos kannst du diese Wildpflanze über ihren gesamten Lebenszyklus kennen lernen. Im YouTube-Kanal findest du außerdem Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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