Frauenmantel – Gewöhnlicher - essbar

Frauenmantel - Gewöhnlicher (Alchemilla vulgaris)
Frauenmantel - Gewöhnlicher

Gewöhnlicher Frauenmantel – Bestimmen, sammeln und verwenden

Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit

Frauenmantel (Alchemilla) ist eine Pflanzengattung der Familie der Rosengewächse (Rosaceae), die in Europa, Asien und Afrika verbreitet ist und vorwiegend in den Gebirgen wächst. Stark behaarte Formen werden auch als Silbermantel bezeichnet. Von den etwa 1000 Arten sind rund 300 in Europa heimisch. Auf dieser Seite wird als ein Vertreter der „Gewöhnliche Frauenmantel“ vorgestellt. Essbar/essbare Teile!

Wildpflanzen-Steckbrief „Gewöhnlicher Frauenmantel“

Botanischer Name: Alchemilla vulgaris
Deutscher Name: Gewöhnlicher Frauenmantel
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Gattung: Frauenmantel (Alchemilla)
Art: Gewöhnlicher Frauenmantel
Weitere Synonyme/Volksnamen: Spitzlappiger Frauenmantel, Gemeiner Frauenmantel; (Es gibt eine Menge weitere zum Teil auch nur regional gebräuchliche Bezeichnungen für den Gewöhnlichen Frauenmantel.)

Hauptblütezeit: Mai bis September;
Blütenfarbe: grün bis gelbgrün;

Vorkommen: Das Areal des Gewöhnlichen Frauenmantel umfasst das temperierte Europa bis zum Ob in Sibirien. Nördlich kommt die Art bis Nordrussland und Mittel-Fennoskandien vor, im Westen verläuft die Verbreitungsgrenze durch Holland, am Rhein entlang und durch die südwestliche West-Schweiz.
Verbreitungsschwerpunkt: Der Lebensraum des Gewöhnlichen Frauenmantel sind frische bis sumpfige Wiesen, Ufer, Böschungen sowie überrieselte Felder, Gebüsche und Hochstaudenfluren. Wenn das Klima feucht ist wächst er auch in Ruderalfluren. Entlang von Eisenbahndämmen und in Straßengräben ist die Art oft in Reinbeständen zu finden.

Wuchshöhe: ca. 3 cm bis 30 cm;
Typisch: Blatt kreis- bis nierenförmig, 5-11 lappig, erinnert an einen mantelartigen Umhang (Namensgebend).

Sammelgut/essbare Teile: Blätter, Blüten;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Flavonoide, Bitterstoffe, Phytosterin, Glykoside, Saponine;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);

Verwechslungsgefahr: Mit anderen Familienmitgliedern, besonders mit dem Weichen Frauenmantel (Alchemilla mollis). Pflanze sehr kräftig, dicht samtig behaart, Blütenstände sind sehr groß. Oft in Gärten zu finden.

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Bilder & Fotos „Gewöhnlicher Frauenmantel“

Wildpflanzen & Wildkräuter bestimmen mit Fotos (©) von pflanzen-vielfalt.NET. Die folgenden Bilder/Fotos zeigen dir die Pflanze im Jahres- bzw. Lebensverlauf und ermöglichen eine Bestimmung über den gesamten Zeitraum.

Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze

Erscheinungsbild: Der Gewöhnliche Frauenmantel ist eine teilimmergrüne, mittelgroße bis sehr große und selten rot gefärbte Pflanze. Er ist ein ausdauernder, krautiger Halbrosetten-Hemikryptophyt mit einem Rhizom.

Blätter: Die Primärblätter sind fünflappig. Die Grundblattspreiten sind 4 bis 22 Zentimeter breit, nierenförmig oder seltener kreisförmig und umfassen 240 bis 360° (selten bis 380°). Sie sind horizontal bis schwach trichterig, schwach faltig bis eben und selten wellig. Ihr Oberseite ist grasgrün und glänzend, die Unterseite hell graugrün. Eine Behaarung ist auf der Blattoberseite am Rand und in den Falten vorhanden, in seltenen Fällen auch nur auf den Zähnen. Die ersten Blätter sind manchmal kahl, dagegen können die Blätter im Sommer oft überall behaart sein.

Die Nebenblätter sind 20 bis 55 Millimeter lang, was 5 bis 15 % der Stängellänge entspricht. Sie sind lange frisch, grünspitzig und besitzen 4 bis 10 Zähne. Die Öhrchen sind frei. Der Tuteneinschnitt ist 2 bis 4 Millimeter tief. Die Blattstiele sind ziemlich dicht mit steif waagerecht abstehenden Haaren bedeckt und 1,5 bis 4,5 Millimeter dick.

Blüte: Der Blütenstand ist 2 bis 20 Zentimeter breit. Er ist sehr locker und sparrig an großen Pflanzen. Die Blütenstiele sind kahl, 0,5 bis 1 (selten bis 3) Millimeter lang und stark spreizend. Die Blüten sind grün bis gelbgrün, 2 bis 4 Millimeter lang und 3 bis 4,5 Millimeter breit. Die Kelchbecher sind meist kahl, einzelne können eine spärliche Behaarung aufweisen. Reif sind sie kugelig bis kurzglockig, oben gleich breit und unten meist abgerundet. Die Blüten sind Tag und Nacht und bei jedem Wetter weit geöffnet. Besucher sind verschiedene Insekten, die aber wegen der Apomixis (=Samenbildung ohne Befruchtung) der Pflanze keinen Nutzen bringen.

Samen/Früchte: Ausbreitungseinheit sind die vom bleibenden, fallschirmartigen Kelch und dem Außenkelch eingehüllten kleinen Nüsse. Sie breiten sich als Flügelflieger aus oder sie unterliegen der Kletteisbreitung, die durch den behaarten Kelch unterstützt wird. Die Früchte verbleiben im Kelchbecher bis zu dessen Verwitterung, und sie können dann bei Nässe als Adhäsionshafter weiter ausgebreitet werden. Die Fruchtreife beginnt ab August.

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Heilwirkung & medizinische Nutzung

In der Volksmedizin werden die Frauenmantel-Arten zur Behandlung von Wunden, Blutungen, Frauenkrankheiten, Geschwüren, Bauchschmerzen, Nierensteinen, Kopfschmerzen und anderen Beschwerden verwendet. Dabei werden alle mitteleuropäischen Arten als Volksarzneipflanzen und als Kult- bzw. Zauberpflanzen verwendet. Volkstümlich wird bei den Frauenmänteln dabei nur zwischen dem (behaarten) „Silbermantel“ oder „Alpen-Sinau“ und dem eher kahlblättrigen „Frauenmantel“ unterschieden.

Die Kommission E des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes veröffentlichte 1986 eine (Positiv-)Monographie über Frauenmantelkraut, in der „leichte unspezifische Durchfallerkrankungen“ als Indikation angegeben werden. Über das Alpenfrauenmantelkraut liegt eine (Null-)Monographie aus dem Jahr 1992 vor, für die Wirksamkeit bei den beanspruchten Anwendungsgebieten (als harntreibendes, krampfstillendes, herzstützendes Mittel, bei Frauenleiden) liegen keine Beweise vor. Die Anwendung stellt aber kein Risiko dar.

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen
In seltenen Fällen, insbesondere bei sehr hoher Dosierung und längerer Einnahme, können Leberschäden durch die im Frauenmantelkraut enthaltenen Tanningerbstoffe vorkommen.

👉 HINWEIS: Die Heilwirkungen und Anwendungen von Wild- und Wiesenkräutern sind vor allem in der Phytotherapie und Homöopathie anerkannt. Auf meinen Seiten gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und ihre Eigenschaften. Wer sich tiefergehend mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen möchte, findet hier meine Fachbücher-Empfehlungen.

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Essbarkeit & Verwendung in der Küche

Wurzeln: xxx

Blätter und Triebspitzen: Kleine weiche Blätter (etwa von April bis Juli) können, klein geschnitten, in Salate gemischt werden. Größere Blätter lassen sich zu Gemüsefüllungen, Aufläufen, zu Bratlingen und zu Kochgemüse verarbeiten. Sie eigenen sich jedoch auch zur Teebereitung. Gut getrocknet können die Blätter im Winter als Vitaminspender verwendet werden.

Blütenstängel: xxx

Blüten: Die sanft aromatischen, grüngelben Blüten können als essbare Dekoration für vielerlei Gerichte genutzt werden.

Samen: xxx

Geschmack: Der Frauenmantel schmeckt mild kohlrabiartig.

Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Blätter wie Blütenstände passen auch in größerer Menge gut in den Smoothie.

👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.

Wenn du dich mehr für das Thema Survival-/Notnahrung interessierst, kann ich dir die Bücher und Kurse von Johannes „Joe“ Vogel empfehlen. Er ist ein Experte für das Leben in der Wildnis und zeigt dir, wie du dich vollständig aus der Natur ernähren kannst.

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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze

Der deutsche Trivialname „Frauenmantel“ bezieht sich auf die Ähnlichkeit der gefältelten Blätter mit mittelalterlichen Mariendarstellungen.

Mit der Blüte kann Wolle gelb gefärbt werden. Gibt man im Färbeprozess Eisensulfat hinzu, kann eine Grünfärbung erzielt werden.

Frauenmantel bilden auf gedüngten Wiesen oft Massenvorkommen. Diese raschwüchsigen Arten sind trittverträglich und können bei guter Wasserversorgung den zur Verfügung stehenden Stickstoff rasch verwerten.

Die ganzblättrigen Alchemilla-Arten bilden ein gutes Mähfutter. Sie werden auch frisch gerne vom Vieh gefressen, weniger gern vom Geflügel. Die alpinen Zwergsträucher hingegen gelten als Weideunkraut, da sie häufig Massenbestände bilden und nur von Schafen und Ziegen gefressen werden, nicht von anderem Vieh.

Videobeitrag zu „Gewöhnlicher Frauenmantel“

Gewöhnlicher Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)

Noch mehr Informationen und Bestimmungsvideos zum Gewöhnlichen Frauenmantel findest du im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Durch kurze (kommentierte) Videos kannst du den gesamten Lebenszyklus dieser Wildpflanze verfolgen. Außerdem kannst du viele weitere heimische (essbare) Wildkräuter, Bäume und Sträucher in ihrem Werden und Vergehen kennen und bestimmen lernen.

Quellen und weitere Informationen

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