Gemeiner Efeu – Bestimmen & Erkennen
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze. Diese Pflanze ist GIFTIG und NICHT für die menschliche Ernährung geeignet
Der Gemeine Efeu, auch Gewöhnlicher Efeu oder kurz Efeu (Hedera helix), ist eine Pflanzenart aus der Gattung Efeu (Hedera) innerhalb der Familie der Araliengewächse (Araliaceae). Sehr variabel ist der Gemeine Efeu in seinen Lebensformen (und auch seine Blätter haben ein sehr variables Erscheinungsbild). Zuerst entwickelt er sich als ausdauernde immergrüne Pflanze. Sobald Bäume, Zäune oder Mauern erreicht werden, ist der Efeu in der Lage, durch Haftwurzeln daran emporzuklettern und ist dann als Halbstrauch zu bezeichnen. Nicht essbar/giftig!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Gemeiner Efeu“
Botanischer Name: Hedera helix
Deutscher Name: Gemeiner Efeu
Familie: Araliengewächse (Araliaceae)
Gattung: Efeu (Hedera)
Art: Gemeiner Efeu
Weitere Synonyme/Volksnamen: Gewöhnlicher Efeu oder kurz Efeu;
Hauptblütezeit: September bis November (ja – ungewöhnliche Blütezeit ☺)
Blütenfarbe: grünlich-gelb;
Blütenform/Anzahl: halbkugelige bis kugelige, doldige Blütenstände mit je etwa 20 gestielten, unscheinbaren Blüten;
Frucht-/Samenreife: Januar bis April;
Vorkommen: Der Gemeine Efeu ist in West-, Mittel- und Südeuropa von der Ebene bis in mittlere Gebirgslagen heimisch, im Norden reicht sein Verbreitungsgebiet bis nach Südschweden.
Verbreitungsschwerpunkt: Als Standort werden Wälder und Auengehölze, Steinbrüche und Ruinen bevorzugt. Im Bereich der Auwälder deutet ein Aufklettern des Efeus an den Bäumen auf eine höhere Luftfeuchte hin. Dies geht meist mit Veränderung der Blattformen im oberen Bereich einher.
Wuchshöhe: er erklimmt Höhen von bis zu 20 Metern (selten sogar bis 30 Meter)
Typisch: Klettert mit Haftwurzeln, Blätter sind immergrün und an nichtblühenden Trieben 3-5 lappig; an blühenden Trieben rhombisch bis oval; Blütendolde mit 12 bis 30 Blüten;
Sammelgut/essbare Teile: NICHT für die menschliche Ernährung geeignet. Giftig! (Die Blätter des Efeu haben anerkannte Heilwirkung!)
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Bekannte giftige Inhaltsstoffe sind α-Hederin (Triterpensaponin), das sich durch Abbaureaktionen aus dem Hederasaponin C bilden kann (zu 80 % enthalten) sowie Falcarinol.
Nötige Ver-/Bearbeitung: xxx
Verwechslungsgefahr: mit andren Efeu-Arten; Außerdem gibt es vom Gemeinen Efeu etwa (durch Züchtung) 400 Sorten mit einer großen Bandbreite an Blattformen und -farben.
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Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Der Gemeine Efeu ist eine immergrüne, ausdauernde Pflanze. Sehr variabel ist der Gemeine Efeu in seinen Lebensformen. Zuerst entwickelt er sich dann als ausdauernde krautige Pflanze, so überwuchert der Efeu gelegentlich flächendeckend den Boden. Ihre Sprossachsen sind niederliegend bis kriechend. Die Rinde junger Sprossachsen sind mit stern- bis schildförmigen Haaren (Trichomen) flaumig bedeckt. An den Sprossachsen werden im dichten Abstand Adventivwurzeln gebildet. Sobald Bäume, Zäune oder Mauern erreicht werden, ist der Efeu in der Lage durch Haftwurzeln daran emporzuklettern; dabei erklimmt er Höhen von 20 oder selten bis zu 30 Metern. Verholzte Stämme können einen Durchmesser von 10 bis zu 30 Zentimeter erreichen.
Blätter: Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfachen, ledrigen Blattspreiten sind kahl. An den Jugendformen sind die Blattspreiten bei einer Länge von meist 4 bis 10, selten bis zu 25 Zentimetern handförmig gelappt mit drei bis fünf dreieckigen, ganzrandigen Blattlappen. Bei den blühfähigen Altersformen sind die Blattspreiten bei einer Länge von 6 bis 10 Zentimeter eiförmig bis rhombisch und nicht gelappt. Die Blattoberseite ist glänzend dunkelgrün, oft mit helleren Blattnerven, und die Blattunterseite ist heller. Manchmal werden die Blattspreiten im Spätsommer hellgrün bis gelblich und die Blattoberseite kann im Winter purpurfarben getönt sein. Es sind keine Nebenblätter vorhanden.
Blütenstand und Blüte: Endständig zu dritt bis sechst in rispigen Gesamtblütenständen oder einzeln stehen auf Blütenstandsschäften in halbkugeligen bis kugeligen, doldigen Blütenständen etwa 20 gestielte, unscheinbare Blüten zusammen. Die Blütenstandsschäfte und Blütenstiele sind filzig mit Sternhaaren bedeckt.
Die relativ kleinen, gelblich-grünen Blüten sind zwittrig, radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind ziemlich klein und dreieckig. Die fünf, selten sechs, freien, gelblich-grünen Kronblätter sind bei einer Länge von 3 bis 4 Millimetern dreieckig-eiförmig und am oberen Ende etwas kapuzenförmig. Es ist nur ein Kreis mit fünf Staubblättern vorhanden. Fünf Fruchtblätter sind zu einem unterständigen fünfkammerigen Fruchtknoten verwachsen. Die fünf Griffel stehen zu einer Säule zusammen.
Frucht und Samen: In den Fruchtständen stehen die Früchte dicht zusammen. Die bei Reife bläulichen oder grünlich-schwarzen, selten gelben oder weißen Beeren sind bei einer Länge von 5 bis 9 Millimetern und einem Durchmesser von 6 bis 9 Millimetern kugelig. Die Beeren enthalten in einer purpurfarbenen Pülpe ein bis fünf Samen. Die Früchte werden zwischen Januar und April reif. Die Beeren werden beispielsweise vom Gartenrotschwanz, der Mönchsgrasmücke, dem Star, der Amsel und dem Rotkehlchen gefressen, die auf diese Weise die Samen ausbreiten.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Phyto-Therapie/Pflanzenheilkunde**: Zubereitungen aus Efeublättern finden wegen – in niedrigen Dosen – expektorierender (hustenlösender) und spasmolytischer (krampflösender) Eigenschaften Anwendung bei Bronchialerkrankungen, Krampf- und Reizhusten. In höheren Dosen wirkt der Extrakt jedoch reizend auf Schleimhäute und die Haut.
Üblicherweise erfolgt die Verwendung in Form von standardisierten Fertigpräparaten. Zur weniger gebräuchlichen Teebereitung wird zwei- bis dreimal täglich jeweils eine Tasse des wie folgt hergestellten Tees getrunken: Etwa einen gehäuften Teelöffel voll Droge (im Frühjahr gesammelten, getrockneten, ganzen oder geschnittenen Blätter) mit 250 ml siedendem Wasser übergießen und nach 10minütigem Ziehen durch ein Teesieb geben.
Erfahrungsmedizin/Alternativmedizin*: In der Volksheilkunde wird ein Efeu-Umschlag bei Nervenschmerzen empfohlen. Historisch wird auch von der empfängnisverhütenden und sogar abtreibenden Wirkung der Pflanze berichtet, die wohl auf die toxische Wirkung zurückzuführen ist: „Alle frommen Frauen sollen sich hüten, von diesem Safte gekochte oder gebrannte Wasser zu sich zu nehmen.“
Weitere Volkstümliche Anwendungsgebiete: Innerlich bei Gallensteinen und allgemeinen Galleleiden, bei Beschwerden von Leber und Milz, bei Gicht, Rheuma und Skrofulose, äußerlich bei verschiedenen Hauterkrankungen und Hautbeschwerden wie Cellulitis, Geschwüren, Entzündungen, parasitären Erkrankungen und Nervenschmerzen sowie bei Verbrennungen. Ferner auch bei rheumatischen Beschwerden und bei Venenentzündungen. Die Wirksamkeit bei diesen Anwendungsgebieten ist nicht belegt.
Gesicherte Wirksamkeit bei (laut Kommission-E)
- Katarrhe der Luftwege (Therapie im verschleimenden Stadium)
- chronisch entzündliche Bronchialerkrankungen, symptomatische Behandlung
Nebenwirkungen und Gegenanzeigen
In Einzelfällen, insbesondere bei höheren Dosierungen von Efeupräparaten, kommt es zu Benommenheit, Durchfall, Erbrechen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Pulsbeschleunigung und Schleimhautreizungen. Blattsaft und frische Blätter können bei Kontakt mit der Haut zu schweren allergischen Entzündungen führen.
* Erfahrungsmedizin/Alternativmedizin: Wirkung durch Evidenz-basierte Untersuchungen NICHT bestätigt (oder noch nicht erforscht). Auch die Homöopathie ist in diesem Bereich beheimatet.
** Phyto-Therapie/Pflanzenheilkunde: Wirkung durch Evidenz-basierte Untersuchungen bestätigt/begründet. Schulmedizinisch anerkannte und angewandt.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Sämtliche Pflanzenteile des Gemeinen Efeus sind giftig. Bekannte giftige Inhaltsstoffe sind α-Hederin (Triterpensaponin), das sich durch Abbaureaktionen aus dem Hederasaponin C bilden kann (zu 80 % enthalten) sowie Falcarinol. Zeichen der Vergiftung können schon nach Einnahme von zwei bis drei Beeren auftreten: Brennen im Rachen, Durchfall und/oder Erbrechen, Kopfschmerzen, erhöhter Puls, Krämpfe. Nach Aufnahme großer Mengen (unwahrscheinlich, da sehr bitter) können Schock und Atemstillstand auftreten. Häufig sind auch Kontaktdermatiden durch Reaktion des Falcarinols mit den Proteinen der Haut.
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: xxx
Blütenstängel: xxx
Blüten: xxx
Samen: xxx
Geschmack: xxx
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: xxx
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Der Gemeine Efeu ist der einzige in Mitteleuropa einheimische Wurzelkletterer. Nach einigen Jahren beginnen die Sprossachsen zu verholzen und der Gemeine Efeu entwickelt sich vom Halbstrauch zum Strauch, Liane bis er selten baumartig wächst. Efeu kann ein Höchstalter von 450 Jahren erreichen.
Dem Efeu werden im Volksglauben, bisweilen auch im Waldbau, zahlreiche schädigende Wirkungen auf Bäume nachgesagt. So soll er Bäume mit seinen Wurzeln „aussaugen“, die Baumkrone überwuchern und dem Baum das Licht nehmen, die Baumrinde vom Zugang zu Luft und Licht abschneiden, den Stamm „erdrosseln“, den Baum durch sein Gewicht schwächen und die Gefahr von Wind- oder Schneebruch steigern, und mit dem Baum um Wasser und Nährstoffe konkurrieren. Zu der Möglichkeit, dass der Efeu seine Trägerbäume schädigen könnte, liegen in der Fachliteratur unterschiedliche Angaben vor. Mehrheitlich wird die Auffassung vertreten, dass der Efeu für Bäume unschädlich ist. Die Haftwurzeln des Efeu können keine Nährstoffe aufnehmen, ein Schmarotzen an Bäumen mit Hilfe der Luftwurzeln findet nicht statt.
Der gemeine Efeu wird als für die Begrünung von Zäunen, Mauern und Fassaden als sehr geeignet betrachtet. Ein Efeubewuchs schützt die bewachsenen Flächen vor Regen und vor Spannungsrissen durch starke Temperaturschwankungen, und er wirkt als Wärmeisolierung. Daneben wird die ökologische Bedeutung einer Fassadenbegrünung als Lebensraum für Insekten und Nistplatz für Singvögel hervorgehoben.
Videobeitrag zu „Gemeiner Efeu“
Der YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET bietet noch mehr Bestimmungsvideos für den Gemeinen Efeu. Im Kanal findest du außerdem viele Videos die die Bestimmung von Wildkräutern, Pflanzen, Bäumen und Sträuchern ermöglichen/erleichtern. Weiteres ermöglichen die Videos Pflanzen bzw. ihr Aussehen im Verlauf ihrer Lebenszyklen kennen und bestimmen zu lernen.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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