Brombeeren - essbar

Brombeeren (Rubus)
Brombeeren

Brombeeren – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden

Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit

Die Brombeeren (Rubus sectio Rubus) sind eine Sektion aus der umfangreichen und weltweit verbreiteten Pflanzengattung Rubus innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die Sektion umfasst mehrere tausend Arten, allein in Europa wurden mehr als 2.000 Arten beschrieben. Die Früchte werden als Obst verwendet. Das Wort Brombeere hat sich aus dem althochdeutschen Wort brāmberi‚ Dorngebüschbeere oder Beere des Dornstrauchs, entwickelt. Essbar/essbare Teile!

Wildpflanzen-Steckbrief „Brombeeren“

Botanischer Name: Rubus sectio Rubus
Deutscher Name: Brombeeren
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Gattung: Rubus
Sektion: Brombeeren
Weitere Synonyme/Volksnamen: Brämel, Brambeere, Bramberi, Braubeere, Brohmbeere, Hirschbollen, Katzenbeere, Kratzbeer;

Hauptblütezeit: Juni bis August;
Blütenfarbe: weiß, rosa;
Blütenform/Anzahl: traubige oder rispige Blütenstände mit radiärsymmetrischen Blüten mit fünf Blütenblättern;
Frucht-/Samenreife: Juli bis September;

Vorkommen: Die Heimat der Brombeere ist Europa, ist aber bis in den Orient verbreitet.
Verbreitungsschwerpunkt: Häufig in Wäldern, Gebüschen und Hecken, Industriebrachland, an Wegen, auf Kahlschlägen und in verwilderten Gärten.

Wuchshöhe: ca. 0,5 bis 3 Meter (Einzelexemplare bis 4 Meter);
Typisch: Schwarze oder schwarzrote Sammelsteinfucht aus 20-50 kleinen Früchtchen. Stängel meist bogig und dornig.

Sammelgut/essbare Teile: Blüten, Blätter, Früchte;
Energiereiche Teile: Früchte;
Inhaltsstoffe: Blätter: Gerbstoffe, organische Säuren, Inosit, Vitamin C, Pektin, Obstsäuren und Flavonoide.
In den Früchten: Eiweiß, Kohkenhydrate, Ballaststoffe, Wasser, Natrium, Kalium, Calcium, Phosphor, Magnesium, Eisen, Vitamine, Patothensäure, Zink, Kupfer, Mangan, Oxalsäure;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);

Verwechslungsgefahr: Kratzbeere (Rubus caesius). Die Früchte der Kratzbeere zerfallen leicht, schmecken fade und sauer und sehen „matt“ aus, Farbe ähnlich wie dunkle Weintrauben. Im Grunde ist die Kratzbeere auch eine Brombeerart, weshalb man so wirklich von Verwechselung nicht sprechen kann. Sie schmeckt einfach nur nicht und ist eben eine von vielen Unterarten der Brombeere. Darum findet man an vielen Stellen als Synonym für die Brombeere auch die Kratzbeere.

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Bilder & Fotos „Brombeeren“

Wildpflanzen & Wildkräuter bestimmen mit Fotos (©) von pflanzen-vielfalt.NET. Die folgenden Bilder/Fotos zeigen dir die Pflanze im Jahres- bzw. Lebensverlauf und ermöglichen eine Bestimmung über den gesamten Zeitraum.

Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze

Erscheinungsbild: Brombeeren sind Kletterpflanzen (Spreizklimmer) und werden zwischen 0,5 und 3 Meter hoch; die Stängel sind je nach Sorte mehr oder weniger stachelig und verholzen mit der Zeit. Die Stacheln dienen der Pflanze als Kletterhilfe und Fraßschutz.

Blätter: An den Trieben, die die Pflanze ausbildet, sitzen wechselständig unpaarig drei-, fünf- und siebenzählig gefiederte, gezähnte Blätter, die im Herbst nicht abgeworfen werden.

Blüte: Erst im zweiten Jahr bildet die Pflanze, von den einzelnen Trieben abgehend, spezielle Seitentriebe, an deren Ende sich die Blütenstände befinden. Zwischen Mai und August bilden sich die meist weißen, selten rosafarbenen Blüten aus. Jede Blüte hat jeweils fünf Kelch- und Kronblätter und über 20 Staub- und Fruchtblätter. Der Blütenboden ist vorgewölbt. Nach der Fruchtreife sterben die Triebe ab.

Früchte/Samen: Die blauschwarzen Früchte sind botanisch gesehen keine Beeren, sondern Sammelsteinfrüchte, die sich aus den einzelnen Fruchtblättern bilden: Jede ihrer kleinen Einzelbeeren ist im Aufbau einer Steinfrucht (zum Beispiel Kirsche) gleich und hat wie diese eine dünne Außenhaut. Tatsächlich beißt man beim Kauen der Früchte auf kleine Steine, in denen auch der Samen der Brombeere zu finden ist. Anders als bei der Himbeere ist die Frucht fest an den Blütenboden gebunden. Die Früchte sind saftig und wohlschmeckend und können von Juli bis Oktober gesammelt werden. Die blauschwarze Farbe der Außenhaut und die rote Farbe des Beerensafts wird durch Anthocyane verursacht. Der Saft enthält hierbei Cyanidin-3-O-glucosid als Hauptkomponente.

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Heilwirkung & medizinische Nutzung

Nach Plinius sind Früchte und Blüten harntreibend, ein Aufguss in Wein hilft gegen Gallensteine. John Gerard empfahl in seinem Herbal einen Absud aus Brombeerblättern mit Alaun, Honig und ein wenig Weißwein als Spülung für wunde Stellen im Mund und an den Geschlechtsteilen von Mann und Frau. Außerdem helfe dies gegen Zahnausfall. Aufgrund des Gerbstoffgehaltes eignen sich die Brombeerblätter auch bei Durchfallerkrankungen. Diese Wirkung erkannte schon der griechische Arzt Pedanios Dioscurides, der in seinem Werk materia medica diese Anwendung beschrieb.

Als Arzneimittel dienen heute die getrockneten Blätter schwach behaarter Arten. Sie enthalten Gerbstoffe (Gallotanine und dimere Ellagitannine), Flavonoide und Fruchtsäuren wie Zitronensäure und Isozitronensäure und etwas Vitamin C.

Aufgrund des Gerbstoffgehalts wird die Arznei als Adstringens und Mittel gegen Durchfall, zum Gurgeln bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum, aber äußerlich auch zu Waschungen bei chronischen Hauterkrankungen verwendet. Wegen des angenehmen Geschmacks sind Brombeerblätter in vielen Tees enthalten. Brombeertee kann als Haustee auch über längere Zeit gefahrlos getrunken werden. Die fermentierten Blätter der Brombeere dienen als Ersatz für chinesischen Tee und wird als coffeinfreier Frühstückstee gehandelt.

👉 HINWEIS: Die Heilwirkungen und Anwendungen von Wild- und Wiesenkräutern sind vor allem in der Phytotherapie und Homöopathie anerkannt. Auf meinen Seiten gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und ihre Eigenschaften. Wer sich tiefergehend mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen möchte, findet hier meine Fachbücher-Empfehlungen.

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Essbarkeit & Verwendung in der Küche

Wurzeln: xxx

Blätter und Triebspitzen: Wegen des angenehmen Geschmacks sind Brombeerblätter, die man am besten in der ersten Maihälfte pflückt, in vielen Tees enthalten. Brombeertee kann als Haustee auch über längere Zeit gefahrlos getrunken werden. Die fermentierten Laubblätter der Brombeer-Arten dienen als Ersatz für chinesischen Tee und werden als coffeinfreier Frühstückstee gehandelt.

Blütenstängel: xxx

Blüten: Auch sie ergeben, aufgebrüht, einen guten Tee. Die Blütezeit reicht von Mai bis August.

Früchte/Samen: Brombeeren sind zum Frischverzehr, als Kuchenbelag und für die Bereitung von Marmelade, Gelee, Sorbet, Saft, Wein und Likör geeignet. Die frischen Früchte können außerdem durch Tiefkühlen konserviert werden. Die Fruchtreife reicht von August bis September, bisweilen auch bis Oktober.

Geschmack: Die Beeren schmecken süß-säuerlich (je reifer umso süßer). Die Blätter erinnern entfernt an grünen Apfel und fermentiert an Schwarztee.

Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: besonders Junge Blätter passen gut in den Smoothie (wobei ein Zuviel wegen des hohen Gerbstoffanteil vermieden werden sollte), die Beeren passen natürlich ohne Einschränkung in den Smoothie (auch wenn es dann mit dem Grün vorbei ist ☺);

👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.

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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze

Im Anbau werden bei Brombeer-Arten und -Sorten meist stachellose Zuchtformen bevorzugt. Sie benötigen ein Spalier, um sie in ihrem kräftigen Wuchs überschaubar zu halten. Als Pflanzabstand sind mindestens 2 bis 3 Meter wichtig. Ferner ist regelmäßiges Auslichten und Entfernen von Geiztrieben notwendig, um Gestrüppbildung zu verhindern. Nach der Ernte werden die abgetragenen Ruten am Boden abgeschnitten und neue Triebe auf etwa drei bis fünf Zweige je Pflanzenexemplar reduziert.

Die Steinfrüchte schmecken durch Traubenzucker und Fruchtsäuren säuerlich. Sie dienen der Verdauungsverbreitung, besonders durch Vögel. Die blauschwarze Farbe der Außenhaut der Früchte und die rote Farbe des Beerensaftes wird durch Anthocyane verursacht. Der Saft enthält hierbei Cyanidin-3-O-glucosid als Hauptkomponente.

Videobeitrag zu „Brombeeren“

Brombeeren (Rubus sect. Rubus)

Noch mehr Informationen und Bestimmungsvideos zur (Wilden) Brombeere findest du im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Durch kurze Videos kannst du den gesamten Lebenszyklus dieser Wildpflanze verfolgen. Außerdem kannst du viele weitere heimische (essbare) Wildkräuter, Bäume und Sträucher in ihrem Werden und Vergehen kennen und bestimmen lernen.

Quellen und weitere Informationen

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