Knotige Braunwurz – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa) ist der in Mitteleuropa häufigste Vertreter der Pflanzengattung der Braunwurzen (Scrophularia). Die Pflanze wird/wurde in der Volksmedizin und Homöopathie genutzt und es gibt auch Berichte über Nutzung als (gewürzartige) Speisepflanze. Essbar/essbare Teile (auf Menge/Häufigkeit achten)!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Knotige-Braunwurz“
Botanischer Name: Scrophularia nodosa
Deutscher Name: Knotige Braunwurz
Familie: Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae)
Gattung: Braunwurzen (Scrophularia)
Art: Knotige Braunwurz
Weitere Synonyme/Volksnamen: Knoten-Braunwurz;
Hauptblütezeit: Juni bis Juli;
Blütenfarbe: Krone ist vorne braunrot, am Grunde eher grünlich;
Blütenform/Anzahl: bauchig kugelige Blüten in lockeren Rispen;
Frucht-/Samenreife: August bis Oktober;
Vorkommen: Die Knotige Braunwurz kommt in Europa und im westlichen Asien bis zum Kaukasus und dem westlichen Sibirien vor. Ins östliche Nordamerika wurde sie eingeschleppt.
Verbreitungsschwerpunkt: Sie wächst an mäßig nährstoffreichen, feuchten Stellen in Wäldern, an Waldrändern, in Gebüschen oder an Flussufern.
Wuchshöhe: ca. 50 cm bis 100 cm;
Typisch: Stängel aufrecht und vierkantig, Blätter paarweise (gegenständig) am Stängel angeordnet, Form der Blätter eiförmig zugespitzt, weit verzweigte Blütenrispe, bräunliche Blütenkrone;
Sammelgut/essbare Teile: Blüten, Blätter, Wurzel (auf Menge/Häufigkeit achten). Braunwurz ist eher eine Würzpflanze denn eine Speisepflanze.
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Saponine, Flavonglykoside, Herzglykoside, organische Säuren, Alkaloid, Harpagoid;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr: mit der Geflügelten Braunwurz (ihr Stängel weist 4 (oft wellige) Flügel auf (ist also weder in Optik noch Haptik glatt).
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Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild/Eigenschaften: Bei der Knotigen Braunwurz handelt es sich um eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 50 und 100 Zentimeter erreicht. Der Name Knotige Braunwurz bezieht sich zum einen auf die an der Oberfläche knotigen Anschwellungen des Rhizoms, zum anderen auf die braunen Blüten der Pflanze.
Die Pflanze hat einen aufrechten Stängel, der sich meist erst im Blütenstand verzweigt. Er ist scharf vierkantig, in der Höhe des Blütenstandes auch mit ausgeprägteren Kanten, ist jedoch nicht geflügelt.
Blätter: Die Laubblätter sind ungeteilt oder höchstens am Grund mit ein oder zwei kleinen Seitenlappen. Ihr Rand ist doppelt gesägt. Die Blätter sind paarweise (gegenständig) am Stängel angeordnet.
Blüte: Die Blüten stehen in endständigen rispenähnlichen Thyrsen. Die Krone ist vorne braunrot, am Grunde eher grünlich. Die Kelchblätter sind vorne abgerundet und oft schmal häutig berandet. Die Blüten sind vorweibliche „Rachenblumen“. Zuerst erscheint die Narbe am Kroneneingang, dann sieht man an derselben Stelle die vier nacheinander reifenden Staubbeutel. Die weibliche und die männliche Phase dauern je zwei Tage. Bestäuber sind Bienen und Wespen. Die Blütezeit ist von Juni bis August.
Frücht/Samen: Die Kapselfrucht wird aus 2 Fruchtblättern gebildet; sie öffnet sich bei Trockenheit wandspaltig. Die kleinen Samen sind bis 1 mm lang und nur 0,08 mg schwer. Sie breiten sich als Körnchenflieger aus. Da der Fruchtstängel elastisch ist und verholzt, ist auch eine Samenausbreitung als Wind- und Tierstreuer sowie Bearbeitungsverbreitung möglich. Die Samen sind Kältekeimer. Fruchtreife ist von August bis Oktober.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Die Knotige Braunwurz scheint in Schulmedizin nicht von Bedeutung zu sein. Zumindest konnte ich keine Aussagen (mir vertrauenswürdiger / gesicherter Quellen) über seine Nutzung in diesem Bereich finden.
Volksheilkundlich wird die Pflanze gegen eine Vielzahl von Leiden verwendet, beispielsweise gegen Lymphdrüsenschwellungen, gegen Hautleiden und zur Wundheilung, bei Halskrankheiten oder als harntreibendes Mittel.
Verwendet wird in der Volksheilkunde das Kraut und die Wurzel. Das Kraut (bevorzugt die oberen Teile) wird von Juni bis Juli geerntet und im Schatten getrocknet. Die Wurzel wird im März ausgegraben, von Erdreich befreit, und rasch, aber schonend getrocknet.
Zubereitung Braunwurz-Tee: 1 Teelöffel getrocknetes Braunwurzkraut mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Der Tee kann auch für Waschungen genutzt werden.
Homöopathie: Knotige Braunwurz findet Anwendung als Wirkstoff in homöopathischen Arzneimitteln. Die zugeschriebene Wirkung besonders gegen Schwellungen, Ekzeme und Geschwüre ist wissenschaftlich jedoch nicht bestätigt.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Die bitter-würzigen Blätter, die Blüten und auch die Wurzel (im Frühjahr oder Herbst gegraben) wurden angeblich in kleiner Dosis genutzt. Zu bedanken ist das bei allen Braunwurzarten ab einer bestimmten Dosis eine giftige Wirkung vermutet wird. Bei dieser Pflanze muss der Interessierte selbst entscheiden ob er sie überhaupt nutzen möchte, es gibt schließlich genug anderes Grün.
Wurzeln: wenn dann in kleinen Dosen/Gewürzartig!
Blätter und Triebspitzen: wenn dann in kleinen Dosen/Gewürzartig!
Blütenstängel: xxx
Blüten: wenn dann in kleinen Dosen/Gewürzartig!
Samen: xxx
Geschmack: sehr bitter dabei dennoch ein sehr eigens Aroma.
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die Pflanze ist merklich würzig/stark bitter und sollte deshalb nicht über das Würzmaß hinaus in den Smoothie. So eingesetzt kann sie jedoch, gepaart mit neutralem Grün (z.B.: mit den fast immer verfügbaren Grün von Brennnessel, Labkraut oder Vogelmiere), ein sehr interessantes Smoothie-Erlebnis bieten.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Der Braunwurz-Mönch (Shargacucullia scrophulariae) ist eine Schmetterlingsart dessen Raupen sich von Braunwurzen ernähren bzw. sogar auf ihnen aufwachsen. Die Eier werden einzeln meist an den Blüten der Futterpflanze abgelegt. Die Raupen können von Mitte Juni bis Mitte August angetroffen werden.
Je nach Auffassung enthält die Gattung Braunwurzen (Scrophularia) zwischen 120 und mehr als 300 Arten. Davon kommen nur etwa ein Dutzend in Mitteleuropa vor.
Videobeitrag zu „Knotige-Braunwurz“
Auf dem YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du noch mehr Bestimmungsvideos zur Knotigen Braunwurz. Mit Hilfe von kurzen Videos kannst du diese Wildpflanze über ihren ganzen Lebenszyklus kennen lernen. Begleite sie durch die Jahreszeiten und lerne sie anhand der Blätter, Blüten und Früchte ganzjährig zu bestimmen. Im Kanal findest du außerdem viele Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen Wildkräutern, Pflanzen, Bäumen und Sträuchern ermöglichen/erleichtern.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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