Blutweiderich – Gewöhnlicher - essbar

Blutweiderich - Gewöhnlicher (Lythrum salicaria)
Blutweiderich - Gewöhnlicher

Gewöhnlicher Blutweiderich – Bestimmen, sammeln und verwenden

Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit

Die Blutweideriche oder Weideriche (Lythrum) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Weiderichgewächse (Lythraceae). Zu dieser Gattung zählen, je nach Autorenauffassung, etwa 35 Arten aller Kontinente mit Ausnahme Südamerikas. Auf dieser Seite wird als Vertreter der „Gewöhnliche Blutweiderich“ vorgestellt. Essbar/essbare Teile!

Wildpflanzen-Steckbrief „Gewöhnlicher Blutweiderich“

Botanischer Name: Lythrum salicaria
Deutscher Name: Gewöhnlicher Blutweiderich
Familie: Weiderichgewächse (Lythraceae)
Gattung: Blutweideriche (Lythrum)
Art: Gewöhnlicher Blutweiderich
Weitere Synonyme/Volksnamen: Blut-Weiderich, Gemeiner Gilbweiderich, Gemeiner Weiderich;

Hauptblütezeit: Juni bis September
Blütenfarbe: purpurrot;

Vorkommen: Der Gewöhnliche Blutweiderich ist eurasiatisch-subozeanisch verbreitet, vor allem in Eurasien und Australien. In Nordamerika ist es ein eingeführter Neophyt.
Verbreitungsschwerpunkt: Gewöhnlicher Blutweiderich wächst an feuchten Standorten häufig und verbreitet in Röhrichten und Sümpfen, an Ufern von Seen und Weihern, Flüssen, Bächen und Kanälen sowie in Gräben. Er bevorzugt die tieferen Lagen und ist etwas wärmeliebend, kommt aber auch noch in mittleren Gebirgslagen vor. Die Standorte sind vor allem nasse oder wechselfeuchte, zeitweise überschwemmte, nährstoffreiche, Sumpfhumusböden.

Wuchshöhe: ca. 50 bis 120 cm (selten bis 200 cm)
Typisch: Bis zu 50 aufrechte, teils verzweigte, behaarte, vier- bis mehrkantige Stängel können aus dem Rhizom heranwachsen.

Sammelgut/essbare Teile: Blüten, Triebe, Blätter, Stängel;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Blutweiderich enthält das Glykosid Salicarin, Pectine, Harze, ätherisches Öl, reichlich Gerbstoffe und das Flavon Vitexin.
Nötige Ver-/Bearbeitung: xxx

Verwechslungsgefahr: xxx

Bilder & Fotos „Gewöhnlicher Blutweiderich“

Wildpflanzen & Wildkräuter bestimmen mit Fotos (©) von pflanzen-vielfalt.NET. Die folgenden Bilder/Fotos zeigen dir die Pflanze im Jahres- bzw. Lebensverlauf und ermöglichen eine Bestimmung über den gesamten Zeitraum.

Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze

Erscheinungsbild: Der Gewöhnliche Blutweiderich ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 2 Metern und eine Breite von 1,5 Metern erreicht. Bis zu 50 aufrechte, teils verzweigte, behaarte, vier- bis mehrkantige Stängel können aus dem Rhizom heranwachsen. Untergetauchte Triebe entwickeln ein Durchlüftungsgewebe (Aerenchym), das das Rhizom mit Sauerstoff versorgt.

Blätter: Die sitzenden (stiellosen) Laubblätter sitzen entweder zu dritt als Quirle, zu zweit gegenständig und auch wechselständig am Stängel. Sie sind lanzettlich bis oval geformt und haben einen abgerundeten bis herzförmigen Blattgrund. Die schmalen Blattspreiten sind weich behaart; unterseits treten die Nerven deutlich hervor.

Blüte: Die Blütezeit reicht von Juni bis September. Jeder ähren- oder traubenförmige Blütenstand kann hundert und noch mehr Blüten enthalten; diese Scheinähren sind purpurrot.

Die zwittrigen Blüte besitzen eine doppelte Blütenhülle. Es ist ein röhriger, doppelt gezähnter Achsenbecher vorhanden. Die sechs oder fünf freien Kronblätter sind mehr als 1 Zentimeter lang.

Beim Blütenaufbau liegt trimorphe Heterostylie vor: Es gibt drei verschiedene Blütentypen (auf verschiedenen Pflanzenexemplaren):

  • Blüten mit langen Griffeln und mittellangen und kurzen Staubblättern
  • Blüten mit mittellangen Griffeln und langen und kurzen Staubblättern
  • Blüten mit kurzen Griffeln und langen und mittellangen Staubblättern

Der Pollen ist bei den langgestielten Staubblättern grün und groß, bei den übrigen gelb und kleiner.

Samen/Früchte: Die zweiklappige Kapselfrucht springt bei Reife auf.

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Heilwirkung & medizinische Nutzung

Der Blutweiderich wurde bereits im Altertum als Heilpflanze benutzt. Nach Plinius wurde der Blutweiderich gegen Ekzeme eingesetzt. Dioskurides empfahl sie gegen Blutspeien und Ruhr. Als Heilmittel werden Blüten und der Wurzelstock des Blutweiderichs genutzt. Die Volksmedizin setzt ihn bei Durchfällen, Blutfluss und Ruhr ein. Dazu werden 1 bis 3 Gramm Wurzel mit zwei Litern Wasser abgekocht.

Verwendet wurde Blutweiderich beispielsweise während der Choleraepidemie im 19. Jahrhundert. Die Pflanze besitzt aufgrund der Gerbstoffe stark adstringierende, bakterizide, blutstillende und harntreibende Eigenschaften. Dass der Blutweiderich als blutstillendes Mittel genutzt wurde, gab ihm wohl seinen Namen (oder die Farbe seiner Blüten). Mit dem roten Farbstoff färbte man früher Zucker.

In einer Untersuchung zur Ernährung der mediterranen Landbevölkerung wurde festgestellt, dass die Pflanze eine gegen Diabetes (Typ2) schützende Wirkung besitzt.

👉 HINWEIS: Die Heilwirkungen und Anwendungen von Wild- und Wiesenkräutern sind vor allem in der Phytotherapie und Homöopathie anerkannt. Auf meinen Seiten gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und ihre Eigenschaften. Wer sich tiefergehend mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen möchte, findet hier meine Fachbücher-Empfehlungen.

Mein persönlicher Favorit für medizinisches Pflanzenwissen ist das Buch „Das große Buch der Heilpflanzen“ von Apotheker M. Pahlow. In diesem Werk erklärt Pahlow nicht nur die Anwendungsbereiche von Schul-, Pflanzen- & Volksmedizin, sondern auch den homöopathischen Ansatz.

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Essbarkeit & Verwendung in der Küche

Wurzeln: xxx

Blätter und Triebspitzen: Von April bis Mai sind die jungen Triebe und Blätter eine Zutat für Salate. In Spirituosen und süßen Limonaden eingelegt geben die Triebe den Getränken eine obstartige Note.

Blütenstängel: Im Mai gesammelte junge Stängel kann man schälen und als Koch- oder Pfannengemüse zubereiten. Gesalzen und kurz in Butter gebräunt passen sie gut zu Kartoffelgerichten. Später im Jahr wird das Kraut der Pflanze hart.

Blüten: Von Ende Juni bis Anfang September kann man die Blüten durch Kochen entsaften. Mit dem so gewonnen Saft lassen sich Süßspeisen rötlich färben. Die Blüten eigenen sich, in kleinen Mengen, auch als essbare Dekoration auf Desserts und Aufstrichen.

Samen: xxx

Geschmack: Der Grundgeschmack (junger) Pflanzenteile erinnert entfernt an Dörrzwetschgen.

Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: besonders junge Blätter und Triebe können auch in größere Menge in den Smoothies wandern, die Blüten haben sogar färbende Eigenschaften.

👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.

Wenn du dich mehr für das Thema Survival-/Notnahrung interessierst, kann ich dir die Bücher und Kurse von Johannes „Joe“ Vogel empfehlen. Er ist ein Experte für das Leben in der Wildnis und zeigt dir, wie du dich vollständig aus der Natur ernähren kannst.

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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze

Fremdbestäubung wird dadurch sichergestellt, dass die Narben der langen Griffel die längsten, die der kurzen die kürzesten Narbenpapillen haben. Schon Charles Darwin wies nach, dass von 18 möglichen Kombinationen nur 6 eine volle Samenproduktion herbeiführen („legitime Bestäubung“). Dabei ist die legitime Bestäubung siebenmal erfolgreicher als die „illegitime“. Eine „legitime“ Bestäubung liegt vor, wenn die Pollen liefernden Staubbeutel der einen Blüte auf gleicher Höhe wie die Narben der anderen Blüte liegen.

Blütenbesucher sind vor allem Schwebfliegen, aber auch Bienen und Schmetterlinge. Blutweiderich ist ein Nektarspender von besonderem Wert. Auch ist es eine wichtige Futterpflanze für die Raupen aus der Gattung der Nachtpfauenaugen (Saturnia).

Ein einzelnes Pflanzenexemplar kann bis zu drei Millionen Samen produzieren, die durch Wind und Wasser ausgebreitet werden. Die Samen sind mit Schleimhaaren ausgestattet und haften leicht an Wasservögeln fest, die sie auf diese Weise ausbreiten. Sie keimen in nahezu allen ausreichend feuchten Böden im nächsten Frühjahr.

Er wird als Futterpflanze von den Raupen aus der Familie der Nachtpfauenaugen und als Nektarspender unter anderem von Tagschmetterlingen geschätzt.

Videobeitrag zu „Gewöhnlicher Blutweiderich“

Gewöhnlicher Blutweiderich (Lythrum salicaria)

Noch mehr Informationen und Bestimmungsvideos über den Blutweiderich findest du im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Durch kurze (kommentierte) Videos kannst du den gesamten Lebenszyklus dieser Wildpflanze verfolgen. Außerdem kannst du viele weitere heimische (essbare) Wildkräuter, Bäume und Sträucher in ihrem Werden und Vergehen kennen und bestimmen lernen.

Quellen und weitere Informationen

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