Weide – Silber-Weide - essbar

Weide - Silber-Weide (Salix alba)
Weide - Silber-Weide

Silber-Weide – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden

Steckbrief, Bilder & Beschreibung des Baumes/Strauches sowie seiner essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit

Die Weide (Salix) ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Weidengewächse (Salicaceae). Sie enthält etwa 450 Arten. In unseren Regionen können wir acht Arten unterscheiden, welche als typische Tieflandbewohner insbesondere unser Flussufer und sonstige bodenfeuchte Stellen bewohnen. Weiden neigen zur Bildung von Bastarden, welche auch noch fortpflanzungsfähige Nachkommen erzeugen. Dies macht das Bestimmen auch für Fachleute sehr schwierig. Auf dieser Seite wird, als ein bei uns häufig zu findender Vertreter, die „Silber-Weide“ beschrieben. Essbar/essbare Teile!

Baum-Steckbrief „Silber-Weide“

Botanischer Name: Salix alba
Deutscher Name: Silber-Weide
Familie: Weidengewächse (Salicaceae)
Gattung: Weiden (Salix)
Art: Silber-Weide
Weitere Synonyme/Volksnamen: Weiß-Weide;

Blätter: bis 10 cm lang und 2 cm breit, Ränder nicht umgeschlagen oder eingerollt, oberseits dunkelgrün, unterseits graublau, dicht seidig behaart, erst im späteren Sommer verkahlend;
Blüten & Blütenfarbe: Männlich: gelblich | Weiblich: grünlich; Männliche Kätzchen aufrecht, bis 7 cm lang, erscheinen mit den Blättern. Weibliche Kätzchen gebogen-aufrecht, 5 cm lang, sehr schlank, mit einzelnen Nektardrüsen.
Hauptblütezeit: April/Mai;
Früchte/Samen: Kapselfrüchte mit Haarfliegern;
Fruchtreife/Erntezeit: Mai/Juni;

Vorkommen: Die Silber-Weide ist in ganz Europa mit Ausnahme von Skandinavien, in Nordafrika und nach Osten bis nach Zentralasien heimisch. In Mitteleuropa kommt sie von der Ebene bis in mittlere Gebirgslagen (bis 850 m) vor.
Verbreitungsschwerpunkt: Sie wächst als etwas wärmeliebende Lichtholzart in Überflutungsgebieten in Ufergebüschen, in Auwäldern, an Altwässern, an Bächen oder Seen. Sie bevorzugt periodisch überschwemmte, nährstoff- und basenreiche, kalkhaltige bis mäßig saure, sandig-kiesige Tonböden oder reine Schlickböden (Rohauböden).

Sie besiedelt als Pionierpflanze auch Sekundärstandorte wie Gräben, Ufer von Restgewässern oder ehemaliger Entnahmestellen von Sand, Kies, Ton und Lehm. Die Silber-Weide kann ebenfalls als Haldenbegrünung, zur Rekultivierung von Anbauflächen (Bodenverbesserung) oder als Windschutzgehölz eingesetzt werden.

Wuchsform: sommergrüner Baum;
Wuchshöhe: bis zu 35 Meter;
Typisch: Blätter glänzen auffallend silbrig. Die Silber-Weide blüht mit dem Blattaustrieb.
Rinde/Borke: graubraun, sehr tiefrissig;
Alter: ca. 150 Jahre (viele Weiden unter 100 Jahre, Einzelexemplare dafür gar bis 200 Jahre);

Sammelgut: Blätter, (Rinde);
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Rinde: Gerbstoffe, Phenolglykoside, Salicin und acylierte Salicinderivate (u. a. Salicortin, Fragilin, Populin)
Prozessierung: junge Blätter können roh verwendet werden. Rinde wird ausgeckocht.

Verwechslungsgefahr: mit anderen (zum Teil unter Schutz stehenden) Weiden.

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Bilder & Fotos „Silber-Weide“

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Bestimmung/Beschreibung des Baumes

Erscheinungsbild/Eigenschaften: Die Silber-Weide kann als Laubbaum eine Wuchshöhe bis zu 35 Metern erreichen, sie wächst nur ausnahmsweise strauchig. Jüngere Bäume haben noch eine spitz kegelförmige Baumkrone; die Krone älterer Bäume wirkt dagegen formlos.

Der Stamm kann einen Durchmesser von bis zu 1 Meter erreichen, der bei älteren Bäumen durch eine gräuliche, tiefgefurchte Borke gekennzeichnet ist. Die Rinde ist dunkelgrau mit dicken, dicht zusammenstehenden Leisten. Die Verzweigungen sind spitzwinklig. Junge Zweige sind gelb bis (rot)braun, kurz anliegend behaart und biegsam. Ältere Zweige verkahlen.

Blätter: Die Sommerblätter werden 5 bis 12 Zentimeter lang. Sie sind schmal lanzettlich mit der größten Breite in der Mitte und beiderseits gleichmäßig verschmälert. Die Blattränder sind fein drüsig gesägt; die Drüsen sitzen auf den Zahnspitzen. Die Behaarung der Blätter ist oberseits dünn und seidig, unterseits dicht und längs ausgerichtet. Dadurch wirken die Blätter silbrig glänzend und haben zu der deutschen und botanischen Artbezeichnung geführt. Der Blattstiel erreicht 5 Millimeter Länge.

Blüte: Die zweihäusigen Blüten erscheinen nach dem Blattaustrieb von April bis Mai. Die männlichen Blüten sind gelb, die weiblichen grün und später wollig-weiß. Die Kätzchen werden bis zu 7 Zentimeter lang und sind zylindrisch. Die Staubblätter sind an der Basis dicht behaart. Die Fruchtknoten sind kahl, sitzend oder kurz gestielt. Die Tragblätter sind einfarbig gelb und lang gestreckt. Die Basis und der Rand sind kurzhaarig, im vorderen Teil kahl. Es ist nur eine äußere Knospenschuppe vorhanden, eine innere Knospenschuppe und eine „Pseudoschuppe“ fehlen (im Gegensatz zu Salix × rubens).

Früchte/Samen: Die Samen sind zwischen Juni und Juli ausgereift und tragen lange, weiße Haare, die als Flughilfe dienen. Die Samen besitzen eine schnelle Keimfähigkeit.

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Heilwirkung & medizinische Nutzung

Die Borke der Weiden kann getrocknet und als Tee aufgebrüht werden. Sie enthält Gerbstoffe, Phenolglykoside, Salicin und acylierte Salicinderivate. Vor allem das Salicin wird im Körper zu Salicylsäure umgewandelt, welches der Grundstoff von Medikamenten auf der Basis von Acetylsalicylsäure (ASS) ist. Salicylsäure wirkt fiebersenkend, schmerzlindernd und antirheumatisch. Die Wirkung der Weidenborke (auch: Weidenrinde) ist aber stärker, als es dem Salicingehalt entspricht, daher werden synergistische (unterstützende) Wirkungen der sonstigen Inhaltsstoffe (v. a. der Flavonoide) vermutet.

Im 12. Jahrhundert empfahl Hildegard von Bingen Weidenrindentee gegen Fieber, Gicht und Gelenkrheumatismus. Im 17. Jahrhundert wurde die Rinde zur Medikamentenherstellung gegen Gicht und Rheuma verwendet.

👉 HINWEIS: Bäume & Sträucher haben in der Pflanzenheilkunde und Homöopathie eine große Bedeutung. Sie können viele Beschwerden lindern oder heilen. Ich möchte dir auf meinen Seiten einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen geben. Wenn du dich tiefer mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen willst, gibt es viele gute Bücher dazu.

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Essbarkeit & Verwendung in der Küche

Blätter: Die jungen, im April aus den Knospen treibenden Blätter, kann man roh knabbern oder als Salat-Beigabe (kleine Mengen) nutzen. Getrocknete Blätter können als Tee aufgebrüht werden. HINWEIS: Nur kleine Mengen verwenden. Das in Blättern und Rinde enthaltene Salicin kann, bei Übermengen, den Organismus schädigen.

Blüten: xxx

Früchte: xxx

Geschmack: nussig-aromatisch

👉 HINWEIS: Die Pflanzenwelt bietet viele Möglichkeiten für die Ernährung und Gesundheit. Auf meiner Seite kannst du dich über die wichtigsten Bäume & Sträucher informieren und lernen, wie du sie erkennst und nutzt. Kochrezepte findest du hier nicht, aber dafür gibt es viele empfehlenswerte Bücher über Wildkräuter-Küche.

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Eigenschaften & Verwendung des Holzes

In Europa wird vor allem das Holz der Silberweide (Salix alba) sowie verschiedener Unterarten und Varietäten wie die Trauer-, die Cricket- und die Dotterweide genutzt. Es findet für unterschiedliche Anwendungen – insbesondere als Rund-, Industrie- und Schnittholz – Verwendung, zudem werden erhebliche Mengen energetisch verwertet (als biogener Brennstoff unter anderem in Heizwerken). Es wird zu Spanplatten und Spanholzformteilen sowie zu Schälfurnieren verarbeitet und als Blindholz für Möbel eingesetzt. Wie Pappelholz wird es zudem in der Zündholzindustrie verarbeitet, außerdem werden aus Schälfurnier der Weide Sperrholz, Schichtholz für gebogene Formteile, Spankörbe für Obst und Gemüse und Geschenkverpackungen produziert.

Speziell in England stellt Weidenholz den Werkstoff zur Herstellung der Schlagbretter von Cricketschlägern dar und hat die Aufgabe, den bis zu 130 km/h schnellen Ball in seinem Aufprall zu dämpfen (die Cricketweide, eine Unterart der Silberweide, erhielt hierdurch ihren Namen).

Recht früh erkannte der Mensch das hohe Ausschlagsvermögen der Weiden: so wurden hier zu Lande bevorzugt Silber- und Korbweiden als sog. „Kopfweiden“ gehalten, indem sie alljährlich bis zum Stamm zurückgeschnitten wurden. Die lang austreibenden Gerten dienten zu allerlei Flechtwerk, insbesondere zu Körben, oder fanden Verwendung bei diversen Bindearbeiten bis hin zu Schnürsenkeln der armen Leute.

Geschichtliches zu diesem Baum

In der Haarpflege findet die Silber-Weide mittlerweile Anwendung zur Vermeidung des Gelbstichs bei älterem ergrauten, blondiertem oder verchlortem Haar.

In den Überschwemmungsbereichen großer Flüsse wachsen oft mächtige Exemplare der Silber-Weide. Die Bestände sind auf regelmäßige Überflutungen angewiesen und tragen zusammen mit anderen Arten der Weichholzaue dazu bei, Hochwasserereignisse zu mildern und die Ufer zu stabilisieren. Mit ihrem breitflächigen Wurzelsystem kann die Weide die Erosion einschränken.

Das „Kernholz“ d.h. die inneren, nicht mehr Wasser leitenden Teile des Holzkörpers, sind nicht durch Gerbstoffe vor Fäulnis geschützt und verwittern rasch. Daher sind alte Weidenbäume innen oft hohl. Solche Höhlungen dienen Tieren als Unterschlupf oder sie füllen sich mit Humus und werden so zum „Blumentopf“ für andere Pflanzen. Der Biber baut seine Wohnburgen meist in der Nähe von Weiden und benutzt sie als Nahrungsquelle.

Videobeitrag zu „Silber-Weide“

Silber-Weide (Salix alba)

Noch mehr Informationen und Bestimmungsvideos speziell zur Silber-Weide findest du im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Durch kurze Videos kannst du den gesamten Lebenszyklus dieses Baumes/Strauches verfolgen. Außerdem kannst du viele weitere heimische (essbare) Wildkräuter, Bäume und Sträucher in ihrem Werden und Vergehen kennen und bestimmen lernen.

Quellen und weitere Informationen

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