Kartoffel-Rose – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung des Baumes/Strauches sowie seiner essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Rosen (aus lateinisch rosa) sind die namensgebende Pflanzengattung der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die Gattung umfasst je nach Auffassung zwischen 100 und 250 Arten. Diese bilden durch ihre typischen Merkmale Stacheln, Hagebutten und unpaarig gefiederte Blätter eine sehr gut abgegrenzte Gattung. Es sind Sträucher mit meist auffälligen, fünfzähligen Blüten. Auf dieser Seite wird als ein Vertreter die „Kartoffel-Rose“ beschrieben. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu diesem Baum/Strauch
Baum-Steckbrief „Kartoffel-Rose“
Botanischer Name: Rosa rugosa
Deutscher Name: Kartoffel-Rose
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Gattung: Rosen (Rosa)
Art: Kartoffel-Rose
Weitere Synonyme/Volksnamen: Apfel-Rose, Japan-Rose, Kamtschatka-Rose;
Hauptblütezeit: Juni bis September (etwas später als viele „Kollegen“)
Blüten & Blütenfarbe: dunkelrosafarben bis (selten) weiß;
Früchte/Samen: die Frucht ist eine Hagebutte, abgeflacht, kugelig, 2-2,5 cm dick, ziegelrot, weichfleischig;
Vorkommen: Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet von Rosa rugosa reicht von den chinesischen Provinzen östliches Jilin, Liaoning sowie nordöstliches Shandong über Korea und Russlands Fernen Osten bis Japan. Sie wird in vielen Gebieten der Welt angepflanzt und gilt in weiten Bereichen als invasive Pflanze.
Verbreitungsschwerpunkt: Die Kartoffel-Rose ist in Mitteleuropa eine frostharte Zierpflanze, die in Hecken und als Solitärstrauch kultiviert wird, seltener auch in Wildhecken an Straßen und in der Feldflur angepflanzt wird; gelegentlich ist sie ortsnah verwildert, aber kaum eingebürgert und über die Jahre örtlich einigermaßen beständig.
Wuchshöhe: ca. 100 bis 150 cm;
Alter: es gibt sehr unterschiedliche Angaben. Ein Mittelwert scheint 15 bis 80 Jahre zu sein (wobei Kultursorten eher ihr Ende erreichen als Wildsorten).
Typisch: Blätter stark runzelig, Früchte abgeflacht kugelig und bis 2,5 cm dick;
Sammelgut: Blätter, Blüten, Früchte (Hagebutten);
Energiereiche Teile: Fruchtfleisch, Samen (diese müsse jedoch gebrochen & geröstet werden)
Inhaltsstoffe: Die Fruchtschalen der Früchte (Hagebutten) weisen einen hohen Anteil an Vitamin-C auf. Nur der Sanddorn hat einen ähnlich hohen Gehalt. Außerdem sind die Vitamine A, K, P und B-Vitamine zu finden. Des weiteren ein hoher Anteil (bis 15 %) Pektin, Zucker, Fruchtsäuren, Gerbstoffe, ätherisches Öl, essenzielle Fettsäuren und farbige Flavonoide.
Prozessierung: Die Kerne (behaarten Nüsschen) sollten immer entfernt werden, da sie Giftstoffe (cyanogene Glykoside) enthalten. Sollten dennoch (in Notzeiten) auch sie genutzt werden, müssen diese gebrochen und geröstet werden.
Verwechslungsgefahr: mit anderen Kollegen aus der Familie 😀
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Bestimmung/Beschreibung des Baumes
Erscheinungsbild: Rosa rugosa wächst als sommergrüner Strauch, der Wuchshöhen von etwa 1,50 Metern erreicht. Er breitet sich oft durch unterirdische Ausläufer rasenartig aus. Die Kartoffelrose besitzt kurze, starke Stacheln.
Blätter: Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind 8 bis 15 Zentimeter lang und unpaarig gefiedert mit fünf bis neun Fiederblättchen. Mit ihrer runzeligen Oberfläche erinnern die Laubblätter an Blätter der Kartoffel.
Blüte: Die Blütezeit reicht von Juni bis September. Die leicht duftenden Blüten besitzen einen Durchmesser von 6 bis 8 Zentimetern. Die fünf freien Kronblätter sind dunkelrosafarben bis weiß.
Früchte/Samen: Ihre relativ großen, bis über 2 Zentimeter dicken Hagebutten färben sich bei Reife ziegelrot.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
In der Heilkunde werden ganze Hagebutten, Hagebuttenschalen und die Hagebuttenkerne genutzt. Verwendet werden verschiedene Arten, vorwiegend Rosa canina und Rosa pendulina. Die Hagebutten enthalten getrocknet zwischen 0,2 und 2 % Ascorbinsäure, reichlich Pektine (rund 15 %), Zucker, Fruchtsäuren, Gerbstoffe und geringe Mengen ätherisches Öl. Verwendet werden Hagebutten gegen Erkältungskrankheiten, Darmerkrankungen, Gallenleiden, als Diuretikum, bei Gicht und Rheuma. Die Wirksamkeit ist in allen Fällen nicht bzw. nicht ausreichend belegt. Für die diuretische Wirkung könnten der Pektin- und Fruchtsäuregehalt verantwortlich sein. Verwendet werden die Hagebutten besonders in Frühstücktees.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Blätter: Junge noch weiche Blätter (mit noch weichen Stielen und Stacheln) eigen sich fein geschnitten als Beigabe in Bratlingen, Eierspeisen sowie diversen Gemüsefüllungen. Sie können jedoch auch roh für Salate und andren Rohkostspeisen genutzt werden. Frisch und getrocknet können sie für ein Teegetränk überbrüht werden. Je älter sie werden umso gerbstofflastiger ist ihr Geschmack.
Blüten: Die ausgezupften Kronblätter der Blüten geben vor allem Gelee, Zucker, Gewürzschokolade und Sirup, aber auch Wein und Spirituosen ein edles Aroma. Sie können als schmucke essbare Dekoration für Salate genutzt werden oder zur Herstellung von Getränken wie Tee, Wildpflanzenlimonade und Bowle.
Früchte: Die Hagebutte ist eine Sammelfrucht, die viele kleine Nüsse enthält.
Das Fruchtfleisch der im Spätherbst geernteten Früchte entsteht aus dem fleischigen Blütenboden. Es ist süßsauer und reich an Vitaminen, insbesondere Vitamin C (Ascorbinsäure), aber auch Vitamin A, B1 und B2. Die Nüsschen der Hagebutte sind mit feinen, widerhakenbestückten Härchen bedeckt, die bei Hautkontakt Juckreiz hervorrufen. Daher sollten die Früchte nicht mitgegessen oder -verarbeitet werden.
Nachdem die Nüsschen entfernt wurden, können Habetutten roh gegessen werden. Je später man sie pflückt, desto süßer sind sie. Die Früchte bleiben oft den ganzen Winter am Strauch und sind meist auch noch im Frühling nach Durchfrieren problemlos genießbar.
Die Früchte können zu Mus oder Konfitüre (Hagebuttenmark) verarbeitet werden. Traditionell werden damit die fränkischen Krapfen gefüllt. Aber auch zum Würzen von Wildgerichten eignen sich Hagebutten. In Schweden wird Hagebuttensuppe als süße Suppe genossen.
Hagebutten lassen sich auch zu Fruchtwein, Likör und Aufgussgetränken verarbeiten; die meisten der im Lebensmittelhandel erhältlichen Früchteteemischungen bestehen hauptsächlich aus Hagebutten. Da reiner Hagebuttentee nicht stark gefärbt ist, enthält die „Teemischung Hagebutte“ meist einen Anteil Malve, besonders Hibiskus, als stark rotfärbende Komponente.
Geschmack: Die süßlich duftenden Blüten schmecken mild säuerlich. Das Fruchtmus erinnert etwas an gesüßtes Tomatenpüree. Die wenig aromatischen Blätter schmecken apfelartig.
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Eigenschaften & Verwendung des Holzes
Brauchbar große Stücke sind sehr selten und bieten ein sehr hartes, schweres Holz mit starker Maserung und mittelbrauner Farbe; Das Holz wird in der Kunsttischlerei für Drechsel- und Einlegearbeiten verwendet.
Geschichtliches zu diesem Baum
Die vegetative Vermehrung geschieht durch die unterirdischen Ausläufer, wodurch schnell großflächige, dichte Bestände entstehen können.
Die Bestäubung erfolgt beispielsweise durch Hummeln, Bienen und durch Käfer. Bienen können die Düfte von Pollen der Arten Rosa rugosa und Rosa canina unterscheiden.
Das Fruchtfleisch der Hagebutten der Kartoffel-Rose ist ergiebiger als das der kleineren „Hunds-Hagebutten“.
Da die Kartoffel-Rose sehr wenig Ansprüche an ihren Standort stellt, wurde und wird sie zum Teil noch heute gezielt angepflanzt. Auf Grund ihres Ausbreitungsverhaltens gilt die Kartoffel-Rose mittlerweile jedoch als invasiver Neophyt, dessen Anpflanzung aus Gründen des Arten- und Biotopschutzes zumindest in Landschaftstypen wie Dünen und Küstenheiden kritisch gewertet wird. Ihr hohes Regenerationspotenzial erschwert jedoch die Bekämpfung in den Gebieten, in denen sich die Kartoffel-Rose angesiedelt hat.
Videobeitrag zu „Kartoffel-Rose“
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Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 Arten bestimmen und verwenden
- Kosmos-Baumführer – 370 Bäume und Sträucher (Mitteleuropa)
- de.wikipedia.org – voll mit Baum & Strauch-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Bäumen & Sträuchern)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über Bäume und Sträucher
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