Roter Holunder – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung des Baumes/Strauches sowie seiner essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Holunder (Sambucus) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae). Die Gattung enthält weltweit etwas über zehn Arten, von denen drei in Mitteleuropa heimisch sind. Am bekanntesten von diesen drei Arten ist der Schwarze Holunder. Daneben gibt es den ebenfalls strauchförmigen Roten Holunder und den staudenförmigen Zwerg-Holunder oder Zwergholunder. Auf dieser Seite wird der „Rote Holunder“ näher beschrieben. Essbar/essbare Teile! (jedoch Roh giftig/unbekömmlich)
Informationskategorien zu diesem Baum/Strauch
Baum-Steckbrief „Roter Holunder“
Botanischer Name: Sambucus racemosa
Deutscher Name: Roter Holunder
Familie: Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)
Gattung: Holunder (Sambucus)
Art: Roter Holunder
Weitere Synonyme/Volksnamen: Trauben-Holunder, Roter Holler; Traubiger Holunder, Hirsch-Holunder, Berg-Holunder;
Blätter: 10- 25 cm lang, im Austrieb rötlich. 5 lang zugespitzte Fiedern, bis 8 cm lang und 3 cm breit, oberseits dunkelgrün, unterseits leicht bläulich und wenige behaart, beim Zerreiben von starkem Geruch. Im Herbst unauffällig gelblich.
Blüten & Blütenfarbe: weiß oder cremefarben bis gelblich-grün;
Hauptblütezeit: April bis Mai;
Früchte/Samen: Rot glänzend, in Trauben angeordnet; Steinfrüchte 4-5 mm groß, nach Erhitzen (mit Ausnahme der Steinkerne) essbar.
Fruchtreife/Erntezeit: Juni/Juli bis August;
Vorkommen: Er ist in Europa und Westasien verbreitet. In Mitteleuropa ist er vorwiegend in höheren Lagen zu finden. Die Vorkommen in Österreich sind sehr häufig und erstrecken sich auf alle Bundesländer. Mit seinen Unterarten besiedelt er jedoch auch große Teile Nordamerikas und Asiens.
Verbreitungsschwerpunkt: Der Rote Holunder wächst gerne an schattigen Orten in Wäldern und Waldrändern. Er ist resistent gegen Kälte und Wind; Trockenheit oder Kalk schaden ihm. Er bevorzugt Standorte mit viel Stickstoff und wenig Salz.
Wuchsform: sommergrüner Strauch;
Wuchshöhe: zwischen 1 bis 3 Meter (Einzelexemplare bis zu 8 Meter);
Typisch: Der Rote-Holunder trägt grünlich gelbe Blüten in aufrechten Rispen, auch sie duften stark, blühen aber schon von April – Mai. Die Beeren sind im Gegensatz zu denen des Schwarzen Holunders rot gefärbt.
Rinde/Borke: mit zahlreichen Korkwarzen;
Alter: xxx
Sammelgut/essbare Teile: Beeren;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Die roten Früchte sind reich an Karotinoiden (beispielsweise an Provitamin A), Vitamin C und fettem Öl (trocken bis zu 35 %). Letzteres gibt ein gutes Speiseöl, wenn durch Raffination die harzigen, stark Schleimhaut reizenden Wirkstoffe entfernt sind.
Prozessierung: Die Beeren des Roten Holunder sind roh wohl noch unbekommlicher als die des Schwarzen Holunder. Aber auch bei ihnen werden durch erhitzen die unbekömmlichen Stoffe zerstört/gemindert.
Verwechslungsgefahr: Schwarzer Holunder. Der Rote Holunder ist bereits beim Austrieb leicht vom Schwarzen Holunder zu unterscheiden, da seine Blätter anfangs bronzefarben bis rot sind und dann erst vergrünen. Außerdem zeigen sich seine Fruchtansätze bereits mit dem Blattaustrieb. Sie sind kegelig-rundlich und nicht wie beim Schwarzen Holunder tellerförmig-flach.
Bestimmung/Beschreibung des Baumes
Erscheinungsbild: Der Rote Holunder wächst als laubabwerfender, großer Strauch, der Wuchshöhen von 1 bis 3, selten bis zu 8 Meter erreicht.
Blätter: Die Laubblätter sind (selten zweifach) unpaarig fiedrig geteilt. Der Blattrand ist gesägt.
Blüte: Die auch schon an relativ jungen Sträuchern gebildeten, endständigen, aus zymösen Teilblütenständen zusammengesetzten schirmrispigen Gesamtblütenstände enthalten viele Blüten. Die relativ kleinen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kronblätter sind weiß oder cremefarben bis gelblich-grün. Drei bis fünf Fruchtblätter sind zu einem drei- bis fünfkammerigen Fruchtknoten verwachsen. Jede Fruchtknotenkammer enthält nur eine Samenanlage. Der kurze Griffel endet in drei bis fünf Narben.
Früchte/Samen: Die Steinfrucht enthält drei bis fünf Samen. Die Früchte von Sambucus racemosa lassen sich ebenso wie die deutlich größeren Beeren des Schwarzen Holunders verwerten. Die Fruchtstände des Roten Holunders stehen aufrecht, während die des Schwarzen Holunders aufgrund ihres Eigengewichts in der Regel nach unten hängen. Die Früchte reifen im Juli bis August leuchtend rot.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Die Volksheilkunde nutzt Blüten, Beeren und Wurzel des Roten Holunder. Der Blütentee wirkt harn- und schweißtreibend. Die rohen Beeren wurden als Brech- und Abführmittel verwendet. Die zerkleinerte Wurzel wurde als Umschlag bei entzündlichen Hauterkrankungen und zur Behandlung von Warzen genutzt.
Ein In vitro-Experiment mit dem Extrakt des Roten Holunders weist auf eine hemmende Wirkung gegen HIV-1-Reverse Transkriptase hin.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
👉 Hinweis: Roh und unreif sind die Früchte des Roten Holunders giftig/unbekömmlich. Sie führen zu Brechdurchfall und wurden deshalb früher volkstümlich auch als Brech- und Abführmittel eingesetzt. Auf jeden Fall müssen die Steinkerne entfernt werden, da das Gift der Samen nicht durch Kochen unschädlich gemacht wird.
Blätter: xxx
Blüten: xxx
Früchte: Wie der Schwarze Holunder lassen sich die Früchte zu Gelee, Marmelade, Saft und ähnlichem verarbeiten. Sie sind jedoch nicht jedem zuträglich. Die Beerenfrüchte sollten NUR ausgekocht verwendet werden. Während des Köchelns bildet sich ein dünner öliger Film auf der Oberfläche. Dieses Öl stammt aus den Fruchtkernen. Es kann Brechreiz erzeugen und sollte daher vor der Weiterverarbeitung abgeschöpft werden. Manche Quellen empfehlen sogar die Kerne vor der Verarbeitung der Beeren komplett zu entfernen.
Der Verfasser dieser Seiten sieht den Gebrauch/Verzehr der Früchte als überdenkwürdig. Es gibt schließlich genug unbedenkliche Alternativen.
Geschmack: xxx
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: xxx
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Eigenschaften & Verwendung des Holzes
Dem Verfasser dieser Seiten ist keine Verwendung bekannt.
Geschichtliches zu diesem Baum
xxx
Videobeitrag zu „Roter Holunder“
Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du viele weitere Bestimmungsvideos für den Roten Holunder. Mit Hilfe von kurzen Videos kannst diesen Baum/Strauch über seinen gesamten Lebenszyklus kennen lernen. Außerdem findest du im Kanal Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 Arten bestimmen und verwenden
- Kosmos-Baumführer – 370 Bäume und Sträucher (Mitteleuropa)
- de.wikipedia.org – voll mit Baum & Strauch-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Bäumen & Sträuchern)
- www.baumkunde.de – Baumarten Datenbank
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über Bäume und Sträucher
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