Heidelbeere - essbar

Heidelbeere / Blaubeere (Vaccinium myrtillus)
Heidelbeere / Blaubeere

Heidelbeere – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden

Steckbrief, Bilder & Beschreibung des Baumes/Strauches sowie seiner essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit

Die Heidelbeeren (Vaccinium) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Sie werden im deutschen Sprachgebrauch allgemein als Heidelbeeren oder Blaubeeren bezeichnet, wobei die Bezeichnung im engeren Sinne nur für die in Europa verbreitetste Art gilt, die Heidel- oder Blaubeere (Vaccinium myrtillus). Die 450 bis 500 Vaccinium-Arten sind vorwiegend auf der Nordhalbkugel beheimatet. Auf dieser Seite wird eben die bei uns am häufigsten zu findende „Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)“ beschrieben. Essbar/essbare Teile!

Baum-Steckbrief „Heidelbeere/Blaubeere“

Botanischer Name: Vaccinium myrtillus
Deutscher Name: Heidelbeere
Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae)
Gattung: Heidelbeeren (Vaccinium)
Art: Heidelbeere
Weitere Synonyme/Volksnamen: Blaubeere, Schwarzbeere, Mollbeere, Wildbeere, Waldbeere, Bickbeere, Zeckbeere, Moosbeere, Heubeere;

Blätter: Blätter 1-3 cm lang, elliptisch bis eiförmig, spitz auslaufend, kahl;
Blüten & Blütenfarbe: Blüten krugförmig 4-7 mm lang, grünlich-weiß, oft rot überlaufen, hängend;
Hauptblütezeit: Mai bis Juni;
Früchte/Samen: Früchte 7-8 mm dick, kugelig, dunkelblau, bereift. Essbar;
Fruchtreife/Erntezeit: August bis Oktober;

Vorkommen: Die Heidelbeere ist in den gemäßigten und nordischen Zonen Eurasiens verbreitet und besiedelt dabei Gebiete von der Ebene bis ins Gebirge.
Verbreitungsschwerpunkt: Sie wächst als Halbschattenpflanze in artenarmen, bodensauer-humosen, nährstoff- und basenarmen, frischen Laub- und Nadelwäldern (besonders in Kiefernwäldern und Gebirgs-Fichtenwäldern), in Moor- und Bergheiden in humider Klimalage.

Wuchsform: sommergrüner, reichverzweigter Strauch;
Wuchshöhe: bis 60 cm;
Typisch: Scharfkantige, sommergrüne Zweige, blauschwarze Beeren mit blaurotem Fleisch;
Rinde/Borke: Triebe kantig gerieft oder schwach geflügelt, grün, sichtbar hin- und hergebogen;
Alter: bis zu 30 Jahre;

Sammelgut/essbare Teile: Blüten, Früchte, Blätter;
Energiereiche Teile: Früchte;
Inhaltsstoffe: Blätter: Flavonoide, Gerbstoffe, Quercetin, Chlorogensäure, Chinasäure, Glykoside und weitere Substanzen. Hoher Gehalt an Mangan und Chrom.
Früchte: Gerbstoff. Ferne Flavonoide, Mineralstoffe, Fruchtsäuren, Vitamine, blauer Farbstoff und Zucker.
Prozessierung: kann roh verwendet werden;

Verwechslungsgefahr: Rauschbeere (bei dieser ist Stängel rund und die Beeren innen hell);

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Bilder & Fotos „Heidelbeere/Blaubeere“

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Bestimmung/Beschreibung des Baumes

Erscheinungsbild/Eigenschaften: Der 10 bis 60 cm hohe Zwergstrauch wächst stark verzweigt mit aufrechten, kantigen bis schmal geflügelten, grün gefärbten Ästen, die kahl (unbehaart) sind.

Der Strauch erreicht ein Alter von bis zu 30 Jahren. Durch vegetative Vermehrung in Form von Ausläuferbildung (Wurzelkriecher) kann eine Pflanze „indirekt“ jedoch noch älter werden und dabei bis zu mehrere 1000 m² bedecken.

Trotz häufiger unmittelbarer Nachbarschaft zur Preiselbeere kommt es nur selten zu Hybriden zwischen den beiden Arten. Diese Bastard-Heidelbeere (Vaccinium x intermedium) steht mit ihren Merkmalen zwischen den beiden Elternarten.

Von der Amerikanischen Heidelbeere (Vaccinium corymbosum) unterscheidet sich die eurasische Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) dadurch, dass sich die farbgebenden Anthocyane sowohl in der Schale als auch im Fruchtfleisch befinden und sie so durch und durch blau gefärbt ist.

Blätter: Die Blätter sind 2 bis 3 cm lang, eiförmig bis elliptisch, drüsig gesägt bis fein gezähnt und beiderseits grasgrün. Ab dem Spätsommer beginnt die Herbstfärbung des Strauchs – das Laub verfärbt sich dabei tiefrot. Die Heidelbeere ist ein holziger Chamaephyt. Im Gegensatz zur verwandten Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) ist sie nicht immer-, sondern sommergrün, wirft also im Winterhalbjahr ihre Blätter ab.

Blüte: Die Blüten wachsen einzeln aus Blattachseln und sind nickend. Ihre Krone ist 3,5 bis 5 mm lang, kugelig krugförmig und grünlich bis rötlich. Sie erscheinen ab April/Mai.

Früchte/Samen: Von Juli bis in den September tragen die Pflanzen dann schwarzblaue, im Durchmesser maximal einen Zentimeter große, abgeplattet runde, einzeln stehende Früchte, die als reife Beeren blaugrau bereift sind.

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Heilwirkung & medizinische Nutzung

Als Heildroge dienen die getrockneten, reifen Früchte bzw. die frischen oder tiefgefrorenen Früchte. Weiterhin die getrockneten Blätter.

Hauptwirkstoffe: In den Früchten Catechingerbstoffe, dimere Proanthocyanidine, Anthocyanidine (wie z. B. Astragalin), Flavonoide, Caffeoylsäuren, Fruchtsäuren, Pektine, Invertzucker.

In den Blättern außer Gerbstoffen Iridoide, Phenolcarbonsäuren, in geringer Menge Chinolizidinalkaloide, Arbutin und Hydrochinon höchstens in Spuren, ein relativ hoher Gehalt an Chrom und Mangan. Über das früher angegebene „Glukokinin“ Neomyrtilin gibt es keine neueren Untersuchungen.

Anwendung: Die getrockneten Beeren sind aufgrund des Gerbstoffgehalts und der Pektine ein beliebtes Volksheilmittel gegen Durchfall, ebenso der mit Rotwein angesetzte Heidelbeerwein. Frische Früchte in größeren Mengen genossen wirken dagegen abführend.

Der verdünnte Saft oder 10%ige Abkochungen können als Gurgelmittel bei leichten Entzündungen im Mund- und Rachenraum angewendet werden. Die isolierten Anthocyanidine haben eine kapillarabdichtende Wirkung bei krankhafter Kapillarbrüchigkeit, z. B. bei Diabetes, und sie werden in Fertigpräparaten gegen Netzhauterkrankungen und Störungen des Nacht- und Dämmerungssehens, zur Epithelregeneration bei Magen- und Darmgeschwüren, äußerlich zur Vernarbung von Wunden eingesetzt.

In der Volksmedizin gelten Heidelbeerblätter als blutzuckersenkend, ohne dass bisher eine antiglykämisch wirkende Substanz nachgewiesen werden konnte. Ob der Chromgehalt der Blätter möglicherweise für eine derartige Wirkung verantwortlich ist, bedarf noch weiterer Untersuchungen. Da bei längerem Gebrauch Vergiftungserscheinungen auftreten können und die Wirksamkeit nicht belegt ist, wird von der Anwendung von Zubereitungen aus Heidelbeerblättern abgeraten.

Gesicherte Wirksamkeit

  • unspezifische akute Durchfallerkrankungen (getrocknete Beeren)
  • leichte Entzündungen von Mund und Rachenschleimhaut (Abkochung der getrockneten Beeren)

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen
Es sind keine Nebenwirkungen der Heidelbeere bekannt.

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Essbarkeit & Verwendung in der Küche

Blätter: Die Blätter können zusammen mit den Früchten, frisch oder getrocknet, als Tee.

Blüten: Die besonders im Mai auftretenden Blüten können getrocknet Teemischungen beigegeben werden.

Früchte: Heidelbeeren sind eine beliebte Beerensorte für die menschliche Ernährung. Sie lassen sich sowohl frisch verzehren als auch in der Küche verwerten. Sie färben aufgrund der enthaltenen Anthocyane beim Verzehr den Mund und die Zähne rot bis blau. Anthocyane in der Heidelbeere sind auch für ihre antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften verantwortlich.

Gerichte aus oder mit Heidelbeeren sind zum Beispiel Heidelbeerkompott, Heidelbeermarmelade, Heidelbeereis, Heidelbeerkuchen, Hefeklöße mit Heidelbeeren sowie Heidelbeerpfannkuchen.

Geschmack: Die Beeren schmecken süß, Blüten und Blätter sind herb und bitterlich.

Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die Blätter sollte nicht über das Beigabenmaß hinaus in den Smoothie. Gepaart mit neutralem Grün (z.B.: mit den fast immer verfügbaren Grün von Vogelmiere, Brennnessel, oder Labkraut) und den Beeren als Fruchtteil bietet die Pflanze jedoch ein Bereicherung für den Smoothie-Alltag.

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Eigenschaften & Verwendung des Holzes

Vor dem Verzehr selbstgepflückter, ungewaschener Heidelbeeren wird, trotz fehlenden Nachweises, wegen angeblich möglicher Anhaftung von Eiern des Fuchsbandwurms immer noch gelegentlich gewarnt. Wenn man dieses Risiko ausschließen will, sollte man die Beeren kochen. Geerntete Heidelbeeren halten sich nicht allzu lange.

Gegenüber Spätfrösten ist die Pflanze empfindlich; bei starken Frösten ohne schützende Schneedecke kann sie teilweise oder auch vollständig abfrieren. Der Wurzelstock bleibt davon in aller Regel verschont und treibt im Frühling wieder aus. Im Schneeschutz hingegen steigt die Heidelbeere bis in Höhen von 2350 m auf. Industriellen Immissionen gegenüber zeigt sie sich wenig tolerant.

Die grünen Triebe der Heidelbeere stellen im Winter für das Wild eine wichtige Futterquelle dar. Ihre Früchte schätzen besonders Tierarten, die an Baum- und Buschfrüchte weniger leicht gelangen können, so wie das Auerhuhn und der Fuchs.

Geschichtliches zu diesem Baum

Fließtext

Videobeitrag zu „Heidelbeere/Blaubeere“

Heidelbeere/Blaubeere (Vaccinium myrtillus)

Quellen und weitere Informationen

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