Triticale

Triticale (Triticale)

Triticale – Erkennen und Nutzen

Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Ackerpflanze/Feldfrucht sowie ihr Nutzen für Ernährung und Gesundheit

Triticale ist ein Getreide. Es ist eine Kreuzung aus Weizen (Triticum aestivum L.) als weiblichem und Roggen (Secale cereale L.) als männlichem Partner. Der Name ist aus TRITIcum und seCALE zusammengesetzt. Die umgekehrte Kreuzung ergibt Secalotricum. Geschmack und Inhaltsstoffe der Triticale liegen zwischen denen von Weizen und Roggen. Seine Grannen sind ca 3–5 cm lang und vierkantig.

Ackerpflanze-Steckbrief „Triticale“

Botanischer Name: Triticale
Deutscher Name: Triticale
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Gattung: Triticale
Weitere Synonyme/Volksnamen: xxx

Erkennungsmerkmale/Bestimmungshilfe
Triticale ist eine vom Mensch geschaffene Getreideart. Kreuzung aus Weizen (Triticum aestivum L.) als weiblichem und Roggen (Secale cereale L.) als männlichem Partner. Der Name ist aus TRITIcum und seCALE zusammengesetzt. Wird als Sommertriticale und Wintertriticale angebaut. Das Aussehen kann sehr schwanken. Manche Sorten sind im Feldbestand eher weizenähnlich, andere eher roggenähnlich. Die Backfähigkeit ist weniger gut als bei der Mischung von Weichweizen und Roggen.

👉 Hinweis: Da es viele Sorten gibt, sind die hier beschrieben Bestimmungsmerkmale sehr “grob gefasst”. Die Merkmale können von Sorte zu Sorte stark abweichen.

Wuchshöhe: ca. 50 – 125 cm hoch;
Blattöhrchen: mittellang bis kurz, nicht (bzw. sehr kurz) bewimpert;
Blatthäutchen (Ligula): schmal bis mittelgroß, leicht gezähnt;
Deckspelzen: begrannt, Grannen ca. 3 – 5 cm lang und vierkantig;
Körner pro Ähre: ca. 60 je Ähre;
Bestäubung: erfolgt durch Selbst- oder Fremdbestäubung

Verwendungszweck: wird überwiegend als Futterpflanze angebaut, Rohstoff für die Lebensmittelwirtschaft (Backwaren, Bier usw.), kann auch für die Herstellung von Bioethanol verwendet werden;

Bilder & Fotos „Triticale“

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Bestimmung/Beschreibung der Ackerpflanze

Das Erscheinungsbild von Triticale ist je nach Sorte sehr unterschiedlich. So gibt es Typen, die eher Weizen ähnlich sind, und andere, die dem Roggen ähneln. Sorten mit langem oder kurzem Stroh oder überlangen Ähren kommen ebenfalls vor. Auch das Korn ist in Form, Aussehen und Inhaltsstoffen, je nach Sorte, sehr verschieden.

Anbau der Ackerpflanze/Feldfrucht

Anbauen kann man Triticale auf allen Böden innerhalb Deutschlands. Allerdings ist auf guten Standorten der Weizen im Ertrag überlegen und auf nährstoffarmen Sandböden bringt Roggen höhere Erträge. Der Anbau konzentriert sich auf klimatisch weniger günstige Lagen beispielsweise in den Mittelgebirgen. Die Aussaat erfolgt Anfang September bis Ende Oktober mit 120–140 kg pro ha (rund 300 Körner pro m² bei einem durchschnittlichen Tausendkorngewicht von 45 g).

Auch eine sehr späte Aussaat ist aufgrund der guten Winterhärte von Triticale möglich. Des Weiteren hilft eine späte Saat eine starke Düngung zu verhindern und vermindert erheblich den Unkrautdruck. Bei Beginn des landwirtschaftlichen Anbaus von Triticale war die Art wenig anfällig gegenüber Pilzkrankheiten und die Beratung empfahl es als extensiv anzubauende Art mit wenigen oder keinen Behandlungen gegen deren Erreger. Mit dem verstärkten Anbau seit den 1980er Jahren relativierte sich dieser Vorteil und spätestens seit den 2010er Jahren wird von der offiziellen Beratung ein ähnlich hoher Fungizideinsatz wie im Roggen- oder sogar Weizenanbau empfohlen. Der Einsatz von Wachstumsregulatoren gehört in der konventionellen Landwirtschaft zu den Standardanwendungen. Der optimale Zeitpunkt der Ernte liegt bei Vollreife sortenabhängig meist zwischen der Roggen- und Weizenernte. Unter optimalen Bedingungen sind Erträge bis zu 120 dt pro ha möglich. Unter weniger günstigen Bedingungen auf typischen Anbaustandorten liegen die Erträge bis zu 25 % über den Weizenerträgen.

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Nutzung der Ackerpflanze/Feldfrucht

Neben der überwiegenden Anwendung (> 50 %) als Futtergetreide kann es auch für die menschliche Ernährung (Backwaren, Bier etc.) genutzt werden. Brot wird allerdings wegen der teilweise ungünstigen Backeigenschaften (zu hohe Amylaseaktivität und damit verbunden schlechte Verkleisterungseigenschaften der Stärke) in der Regel aus Gemischen mit Weizen bzw. Roggen erzeugt. Die einzelnen Triticale-Sorten sind unterschiedlich geeignet.

Eine Nutzung als Energiegetreide ist derzeit noch relativ selten und wird erforscht. Für die Bioethanolproduktion ist Triticalekorn geeignet, aufgrund der hohen Stärkegehalte von Triticale zahlen Produzenten von Bioethanol beim Ankauf höhere Preise als für Roggen. Zudem wurden von den Universitäten Gießen und Kassel Triticalesorten identifiziert, die hohe Biomasseerträge pro Fläche liefern und somit auch für die Gewinnung anderer Kraftstoffe und Biogas nutzbar sind.

Geschichte & Entwicklung

Triticale wurde gezüchtet, um die Anspruchslosigkeit des Roggens mit der Qualität des Weizens zu verbinden. Erste fertile Triticale wurden im 19. Jahrhundert gefunden. Die gezielte Züchtung wurde erst nach der Entdeckung des Colchicins in den 1930er Jahren möglich, z. B. in Schweden, Schottland und der UdSSR. Die ersten Triticalesorten mit weiter Verbreitung wurden in Polen gezüchtet.

Vom Weizen stammen die Vorteile der guten Backfähigkeit, der hohen Erträge und das kurze Stroh, vom Roggen stammen die Vorteile der geringen Ansprüche an das Klima und an die Bodenqualität.

Man kann zwischen Sommertriticale (welche keine Winterruhe benötigt und deshalb im Frühjahr ausgesät wird) und Wintertriticale unterscheiden (welche im Herbst ausgesät wird). Sommertriticale ist in Europa fast ohne Bedeutung und wird eher in den Tropen und Subtropen angebaut.

Seit dem Jahr 2009 stehen die ersten Triticale-Hybriden in den offiziellen Sortenprüfungen. In Frankreich befindet sich die erste Hybridtriticale-Sorte vor der Markteinführung.

Zusatzinformationen & Wissenswertes

In der Science-Fiction-Fernsehserie Raumschiff Enterprise spielt in einer der populärsten Folgen „The Trouble with Tribbles“ („Kennen Sie Tribbles?“) ein fiktives „Quadtrotriticale“ eine größere Rolle, dessen Ursprung auf Triticale zurückgeführt wird.

Videobeitrag zu „Triticale“ (ab Min. 27:20)

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Quellen und weitere Informationen

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