Lärche – Europäische - essbar

Lärche - Europäische (Larix decidua)
Lärche - Europäische

Europäische Lärche – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden

Bilder & Beschreibung des Baumes/Strauches sowie seiner essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit

Die Lärchen (Larix) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Je nach Autor werden zwischen 10 und 20 Larix-Arten unterschieden. Sie wachsen häufig in den nördlichen Urwäldern und in Wirtschaftswäldern. Auf dieser Seite wird die Europäische Lärche näher beschrieben. Essbar/essbare Teile!

Baum-Steckbrief „Europäische Lärche“

Botanischer Name: Larix decidua
Deutscher Name: Europäische Lärche
Familie: Kieferngewächse (Pinaceae)
Gattung: Larix
Art: Europäische Lärche
Weitere Synonyme/Volksnamen: xxx

Blätter (Nadeln): 15-30 mm lang, 0,5-0,8 mm breit schmal, weich, abgeflacht, vorne stumpf und wenig zugespitzt, beim Austrieb hellgrün, dunkeln später nach, stehen an Kurztrieben zu 20 bis 40 Stück in rosettig angeordneten Büscheln. An Langtrieben einzeln schraubig angeordnet und meist zugespitzt.
Blüten & Blütenfarbe: m.: bräunlich-gelb, w.: kräftig karminrot;
Hauptblütezeit: März bis Mai;
Früchte/Samen: Die reifen aufrecht stehenden Zapfen sind hellbraun, eiförmig, 1,5 bis 6 cm lang und 1,5 bis 2 cm breit. Nach dem Ausfliegen der Samen verblassen die Zapfen, die erst nach 10 Jahren mit dem Zweig zu Boden fallen.
Fruchtreife/Erntezeit: September bis November;

Vorkommen: In Europa heimisch.
Verbreitungsschwerpunkt: Auf kalkhaltigen oder mäßig sauren Böden im winterkalten Klima nahe der Waldgrenze im Hochgebirge.

Wuchsform: sommergrüner Baum;
Wuchshöhe: bis zu 40 Meter;
Typisch: Die Lärche ist der einzige heimische Nadelbaum dessen Nadeln sich im Herbst leuchtend goldgelb färben und dann abfallen.
Rinde/Borke: In jungen Jahren ist die Borke glatt und grün- bis graubraun gefärbt und wird relativ bald zu einer bis zu 10 cm dicken, tiefgefurchten, äußerlich graubraunen, schuppigen Borke mit rotbraunen Furchen.
Alter: 200-400 Jahre (Einzelexemplare 600-800 Jahre);

Sammelgut/essbare Teile: Blütenknospen, Zapfen, Triebe, Kambium;
Energiereiche Teile: xxx
Hauptsammelzeit: xxx
Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl mit Pinen und Borneol, Bitterstoffe, Harzsäuren und Bernsteinsäure.
Prozessierung: xxx

Verwechslungsgefahr: mit der Japanischen Lärche; Unterscheidungsmerkmale: Von der Europäischen Lärche mit ihren gelblichen Trieben unterscheidet sie sich durch rötlichbraune Triebe sowie breit ausladende, waagerecht abstehende Äste, die nicht überhängen. Die Nadeln der Japanischen Lärche haben außerdem einen deutlichen Stich ins Blaue.

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Bilder & Fotos „Europäische Lärche“

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Bestimmung/Beschreibung des Baumes

Erscheinungsbild/Eigenschaften: Die Europäische Lärche ist ein sommergrüner Baum, der ein Alter von maximal 600 Jahren, Wuchshöhen von 54 Meter und Stammdurchmesser von 1,5 bis zu 2 m erreicht. Die Baumkrone ist unregelmäßig pyramidal bis schlank-kegelförmig.

Das typische Wurzelsystem der Lärche ist das Herzwurzelsystem. Durch ihre starke Wurzelenergie geht sie tief in kies- und steinhaltige Böden. Dabei kommt es zu zahlreichen Wurzelverkrümmungen. Erreicht sie feinerdegefüllte Klüfte, geht sie bis in 2 m Tiefe. Wurzelverletzungen verharzen rasch. Daher besteht eine geringe Wurzelfäulegefahr.

Die Rinde der Langtriebe ist anfangs hellgelb bis hell-gräulich-gelb und wird im zweiten oder dritten Jahr grau oder schwärzlich. Die Borke ist in jungen Jahren glatt und grün- bis graubraun und wird relativ bald zu 1 bis zu 10 Zentimeter dicken, tiefgefurchten, äußerlich grau-braunen, unregelmäßig schuppigen Borke mit rotbraunen Furchen.

Blätter (Nadeln): Die Nadeln stehen zu vielen an Kurztrieben sowie einzeln an Langtrieben. Die Blattpolster sind dicht flaumig gelb behaart. Die Nadeln sind zwischen 10 und 30 mm lang und 0,5 bis 1 mm breit. Sie besitzen eine schmale, meist abgeflachte Form und sind vorne stumpf oder nur wenig zugespitzt, manchmal sind sie auf der Oberseite leicht gekielt und auf der Unterseite deutlich gekielt. Sie sind sehr biegsam und weich. Zum Zeitpunkt des Austriebs sind diese hellgrün, dunkeln später nach und stehen an Kurztrieben zu 20 bis 40 Stück in rosettig angeordneten Büscheln. Im Herbst färben sie sich goldgelb und fallen ab.

Blüte: Die Lärche ist einhäusig getrenntgeschlechtig, es kommen somit männliche und weibliche Blüten auf einem Individuum vor. Die Blüten werden noch vor den Nadeln an den mindestens zweijährigen Kurz- oder an dreijährigen Langtrieben gebildet.

Die männlichen Blüten sind eiförmig, 5 bis 10 Millimeter lang, schwefelgelb und befinden sich an unbenadelten Kurztrieben. Die weiblichen Blüten, die meist an dreijährigen benadelten Kurztrieben aufrecht stehen, sind etwa 10 bis 20 mm groß und eiförmig bis eiförmig-länglich. Während der Blütezeit sind die weiblichen Blüten rosa- bis dunkelrot oder purpurfarben gefärbt, sie vergrünen zum Herbst mit rosafarbenen Schuppenrändern.

Früchte/Samen: Die reifen, aufrecht stehenden Zapfen sind hellbraun, eiförmig und sind 2,5 bis 4 cm lang und 1,5 bis 2 cm breit. Die rundlich, locker liegenden Samenschuppen weisen feine Streifenmuster auf, besitzen eine bräunliche Behaarung und sind am oberen Rand nicht oder nur minimal nach außen gebogen. Die zur Reife anliegenden Samenschuppen sind bei einer Länge von 0,8-1,5 cm und einer Breite von 0,7 bis 1,3 cm eiförmig oder fast kreisförmig.

Die erst im nächsten Frühjahr reifenden glänzenden, dunkel-bräunlich-grauen Samen sind bei einer Länge von 4 mm und einer Breite von 2,5 mm eiförmig-keilförmig oder dreieckig-eiförmig. Sie besitzen hellbraune, eiförmige Flügel. Nach dem Ausfliegen der Samen verblassen die Zapfen, die erst nach 10 Jahren mit dem Zweig zu Boden fallen (Totasterhalter). Die Samenreife findet von September bis November statt.

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Heilwirkung & medizinische Nutzung

Als Heildroge dient sogenanntes Lärchenterpentin, der durch Anbohren der Stämme gewonnene Balsam.

Anwendung: Lärchenterpentin wirkt wie gewöhnliches Terpentin aus Pinus pinaster (Kiefer), nämlich hautreizend und antiseptisch; es wird nur seltener angewandt. Man benutzt es in Form von Salben, Emulsionen, Pflastern oder Badezusätzen z. B. gegen Furunkel, Abszesse und rheumatische Beschwerden, in Form von geeigneten Inhalationen auch bei Atemwegserkrankungen.

Gesicherte Wirksamkeit

  • rheumatische Beschwerden (Einreibungen)
  • neuralgische Beschwerden (Nervenschmerzen; Einreibungen)
  • Furunkel (Einreibungen)
  • Katarrh der Luftwege (Inhalation des ätherischen Öls)

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen
In seltenen Fällen kommt es zu allergischen Hautreaktionen.
Ätherische Öle dürfen nicht bei kleinen Kindern und bei Überempfindlichkeit gegen Inhaltsstoffe eingesetzt werden. Bei akuten Entzündungen der Atmungsorgane sollte man die Dämpfe nicht inhalieren.

👉 HINWEIS: Bäume & Sträucher haben in der Pflanzenheilkunde und Homöopathie eine große Bedeutung. Sie können viele Beschwerden lindern oder heilen. Ich möchte dir auf meinen Seiten einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen geben. Wenn du dich tiefer mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen willst, gibt es viele gute Bücher dazu.

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Essbarkeit & Verwendung in der Küche

Blütenknospen und Zapfen: Von März bis April kann man die kleinen, grünlichen (männlichen) Blütenknospen abzupfen. Sie sind sehr aromatisch und eigenen sich in Zuckerwasser getränkt als Nascherei. Kocht man die Blütenknospen aus und reduziert den gezuckerten Sud ein, erhält man einen honigartigen Aufstrich.

Triebe: Ähnlich aromatisch wie die Blütenknospen. Sie sind von März bis April noch weich. Auch sie können zu Sirup oder Tee verarbeitet werden.

Geschmack: Typisch nadelbaumartig, harzig erfrischen.

Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Blütenknospen und Triebe sollten nicht über das Würzmaß hinaus in den Smoothie. So eingesetzt kann sie jedoch, gepaart mit neutralem Grün (z.B.: mit den fast immer verfügbaren Grün von Vogelmiere, Brennnessel, oder Labkraut), ein sehr interessantes Smoothie-Erlebnis bieten.

👉 HINWEIS: Die Pflanzenwelt bietet viele Möglichkeiten für die Ernährung und Gesundheit. Auf meiner Seite kannst du dich über die wichtigsten Bäume & Sträucher informieren und lernen, wie du sie erkennst und nutzt. Kochrezepte findest du hier nicht, aber dafür gibt es viele empfehlenswerte Bücher über Wildkräuter-Küche.

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Eigenschaften & Verwendung des Holzes

Lärchenholz stellt unter den europäischen Nadelnutzhölzern das schwerste und härteste Holz dar und wird nur von der selten genutzten Eibe übertroffen. Es wird als Bauholz für Dachtragwerke, Wand- und Deckenkonstruktionen, im Innenausbau für nahezu alle Holzverwendungen genutzt, darunter Treppen, Geländer, Wandverkleidungen, Türen, Parkett- und Dielenböden sowie im Außenbereich für Haustüren, Garagentore, Fenster, Fassadenverkleidungen, Rahmen und Brüstungen sowie für großflächige Verkleidungen verwendet. Hinzu kommen viele Sonderverwendungen aufgrund der besonderen Eigenschaften des Lärchenholzes im Erd-, Wasser- und Brückenbau, im Bootsbau und für zahlreiche weitere Anwendungen.

Gut zu bearbeiten; ggf. erschwerte Oberflächenbehandlung durch Harzaustritte. Sehr resistent gegen Chemikalien. Das Kernholz ist witterungsbeständig und unter Wasser von großer Dauerhaftigkeit. Eisenhaltige Verbindungsmittel korrodieren zwar nur leicht durch die Holzinhaltsstoffe, führen aber Verbindung mit Feuchte zu Verfärbungen.

Anwendungen: Decken, Fußböden und Treppen, Fenster, Türen, Bekleidungen, Schindeln, Boots- und Schiffbau, Holzpflaster, Brückenbau, Pfahlgründungen

Früher wurde die Rinde aufgrund der darin enthaltenen Tannine zum Gerben genutzt; sie färbt Leder fast schwarz.

Die energetische Nutzung von Lärchenholz spielt eine vergleichsweise geringe Rolle. Lärchenholz hat einen Brennwert von 4,4 KWh/Kg bzw. 1700 KWh/rm und ist damit vergleichbar mit Kiefern- und Douglasienholz. Es wird, wie die meisten Holzarten, vor allem im privaten Hausbrand in Form von Scheitholz verwendet. Als Holzpellets werden Industrieabfälle (Holzspäne) u. a. auch aus der Lärchenholzproduktion in Form von Mischpellets angeboten.

Geschichtliches zu diesem Baum

Die Europäische Lärche ist der einzige in Europa heimische laubabwerfende, winterkahle Nadelbaum. Um Schädigungen durch Frosttrocknis an sonnigen Wintertagen zu vermeiden, verliert die Lärche im Herbst ihre Blätter, wie es sonst bei laubabwerfenden Laubbäumen üblich ist.

Die Lärche verträgt sowohl Temperaturen von -40 °C als auch hochsommerliche Hitze. Ihre Nährstoffansprüche sind gering bis mittel; sie bevorzugt aber – wie jeder Waldbaum – lehmige Böden. Nur auf sehr nährstoffarmen Sanden ist sie nicht anzutreffen. Die Wasseransprüche sind nicht besonders hoch; sie besiedelt frische bis mäßig frische, aber auch trockene Standorte. Selbst auf Kalkrendzinen kommt es noch zu einer ausreichenden Wasserversorgung, wenn die Klüfte durchwurzelbar sind.

Videobeitrag zu „Europäische Lärche“ (ab Min. 18:00)

Europäische Lärche (Larix decidua)

Noch mehr Informationen und Bestimmungsvideos zur Europäischen Lärche findest du im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Durch kurze Videos kannst du den gesamten Lebenszyklus dieses Baumes/Strauches verfolgen. Außerdem kannst du viele weitere heimische (essbare) Wildkräuter, Bäume und Sträucher in ihrem Werden und Vergehen kennen und bestimmen lernen.

Quellen und weitere Informationen

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