Kiefer – Wald-Kiefer (Föhre) - essbar

Kiefer - Waldkiefer/Föhre (Pinus sylvestris)
Kiefer - Waldkiefer/Föhre

Wald-Kiefer, Föhre – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden

Bilder & Beschreibung des Baumes/Strauches sowie seiner essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit

Die Kiefern, Föhren oder Forlen (Pinus) bilden eine Pflanzengattung von Nadelholzgewächsen (Pinophyta) in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Die Kiefern sind die einzige Gattung der Unterfamilie Pinoideae. Auf dieser Seite wird, als ein bei uns vorkommender Vertreter, die „Wald-Kiefer“ beschrieben. Essbar/essbare Teile!

Baum-Steckbrief „Waldkiefer/Föhre“

Botanischer Name: Pinus sylvestris
Deutscher Name: Waldkiefer
Familie: Kieferngewächse (Pinaceae)
Gattung: Kiefern (Pinus)
Art: Wald-Kiefer
Weitere Synonyme/Volksnamen: Gemeine Kiefer, Rotföhre, Weißkiefer, Föhre oder Forche;

Blätter (Nadeln): paarweise, 4 – 8 cm lang, oft entlang der Längsachse gedreht, blau- bis graugrün, Nadeln werden von Nadelscheide zusammen gehalten;
Blüten & Blütenfarbe: weibliche rötlich, ca. 1 cm lang, am Ende der Kurztriebe stehend. Aus den weiblichen Blüten bilden sich später die Zapfen. Männliche Blüten „würstchenartig“, rotbraun bis braun, unreif grün-gelblich, mit gelbem Blütenstaub.
Hauptblütezeit: Mai bis Juni;
Früchte/Samen: eilängliche Zapfen, 3 – 8 cm lang, kurz gestielt, hängend, während der Reifezeit bei Trockenheit mit geöffneten, klaffenden oder zurückgebogenen Zapfenschuppen;
Fruchtreife/Erntezeit: September/Oktober;

Vorkommen: Das Hauptverbreitungsgebiet umfasst Europa bis weit nach Sibirien. Es reicht im Norden bis Lappland, im Süden bis in den äußersten Nordwesten Spaniens und in die Türkei (nordisch-eurasiatisch-kontinentales Areal).
Verbreitungsschwerpunkt: Vorzugsweise auf mäßig trockenen Lockerböden, auf Lehm-, Sand- und Kalkböden oft bestandsbildend. In den Nordalpen bis in 1600 Meter, in den Zentralalpen bis in 2200 Meter Höhe.

Wuchsform: immergrüner (Nadel)Baum;
Wuchshöhe: bis zu 30 Meter (selten bis 40 Meter);
Typisch: Die blaugrünen, bis zu 7 cm langen Nadeln sind oft um die eigene Achse gedreht und stehen stets zu zweit in Bündeln.
Rinde/Borke: Borke im oberen drittel meist orange-rötlich, in den unteren Bereichen rötlich-braun bis graubraun;
Alter: 200-300 Jahre (Einzelexemplare 500-600 Jahre);

Sammelgut/essbare Teile: Triebspitzen, Blüten, Nadeln, Samen;
Energiereiche Teile: xxx
Hauptsammelzeit: Triebspitzen: März bis April, Kambium: März bis April, Nadeln: Mai bis Juli, Samen: August bis September;
Inhaltsstoffe: In den Sprossen ätherisches Öl, Bitter- und Gerbstoffe, Vitamin C.
Prozessierung: xxx

Verwechslungsgefahr: mit anderen Nadelbäumen; 👉 Hinweis: Hier findest du heimische/häufige Nadelbäume im direkten Vergleich in Wort und Bild.

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Bilder & Fotos „Waldkiefer/Föhre“

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Bestimmung/Beschreibung des Baumes

Erscheinungsbild/Eigenschaften: Die Waldkiefer ist ein schnellwüchsiger immergrüner Nadelbaum. Sie kann Wipfelhöhen bis 48 m und Stammdurchmesser bis zu 1 m erreichen. Ihr erreichbares Alter beträgt ca. 600 Jahre.

Die Waldkiefer ist in der Wuchsform sehr variabel. Je nach Standort kommen schmale kegelförmige oder breite schirmförmige Kronen vor. Die Aststockwerke sind locker aufgebaut. Ältere Bäume haben oftmals eine halbkugelige Krone und einen vollholzigen langen Stamm, bei dem die unteren Äste abgestorben sind. Auf Standorten mit geringer Substratauflage, auf Felsuntergrund oder als Windflüchter an Küsten bildet die Waldkiefer eine ausladende Schirmkrone aus.

Die Borke ist in der Jugend glatt graugelb. Später bilden sich im unteren Stammbereich braunrote, tiefrissige und grobe Schuppen, im oberen Stammbereich die orange, dünne Spiegelrinde. Die Stämme der älteren Waldkiefern sind somit deutlich zweifarbig. Oft lösen sich von der Spiegelrinde glänzende Platten, die pergamentartig dünn sind.

Blätter (Nadeln): Die mehrjährigen Nadeln sind mehr oder weniger gedreht, paarweise in einer Nadelscheide (Kurztrieb) zusammengefasst und 4 bis 7 cm lang. Ihre Farbe ist blaugrün. Die Nadeln sind meist starr und spitz, im beschatteten Kronenbereich jedoch oft weicher. Histologisch finden sich zwei Harzkanäle, die den Zentralzylinder mit den darin verlaufenden zwei Leitbündeln begleiten. Belüftung und Verdunstung werden wie bei Laubblättern über kleine Poren, die sog. Stomata, reguliert. Die Lebensdauer der Nadeln liegt bei etwa 3-4 Jahren.

Blüte: Die männlichen Blüten entstehen zahlreich um die Basis der jüngsten Langtriebe. Unreif sind sie zunächst kugel- bis eiförmig und grün-gelb. Aufgeblüht werden sie etwa zwei Zentimeter lang, sind walzenförmig und rotbraun bis braun mit gelbem Blütenstaub. Am Ende der Kurztriebe stehen ein bis drei weibliche Blüten. Diese sind rötlich und werden etwa 5 bis 8 Zentimeter lang. In den weiblichen Blüten bilden sich nach der Bestäubung und Befruchtung die Samen. Die Stiele der weiblichen Zapfen biegen sich nach der Befruchtung zum Zweig hin. Blütezeit ist von April bis Mai. Die Verbreitung des Pollens erfolgt durch den Wind.

Früchte/Samen: Die befruchteten weiblichen Zapfen sind anfangs dunkelgrün und reifen erst im November des zweiten Jahres. Die reifen, dunkelgraubraunen, eikegelförmigen Zapfen sind bis zu 8 Zentimeter lang und 3,5 Zentimeter breit. Sie sitzen zu zweit oder in Gruppen an gekrümmten Stielen. Nach Freigabe der geflügelten Samen, die durch den Wind verbreitet werden, fallen diese Zapfen als Ganzes ab.

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Heilwirkung & medizinische Nutzung

Kiefernnadelöl (Oleum pini silvestris) ist das aus frischen Nadeln oder Zweigspitzen destillierte ätherische Öl. Es wird vor allem als schleimlösendes Mittel bei Bronchitis verwendet. Es besteht u.a. aus Pinen, aber sein typischer Geruch stammt von dem hohen Gehalt an Bornylacetat.

Das Öl oder entsprechende Produkte zum Einreiben werden auch in die Haut einmassiert, um Rheuma oder leichte Muskel- und Nervenschmerzen zu behandeln. Bei äußerlicher Anwendung fördert das Terpentinöl oder Kiefernnadelöl die Durchblutung der Haut.

Der Teer aus verschiedenen Pinusarten wird in Form von Bädern bei Hautkrankheiten (z.B. atopisches Ekzem, Psoriasis vulgaris) und Juckreiz verwendet. Antibakteriell wirkt auch das Öl (Latschenkiefernöl).

Die Homöopathie setzt Zubereitungen aus den jungen Trieben gegen Ekzeme und Nesselsucht ein.

In Laborversuchen wurde gezeigt, dass Latschenkiefernöl auf Entzündungen moderat lindernd wirkt.

Kiefernrindenextrakte enthalten entzündungshemmende Stoffe, die z.B. gegen Arthritis eingesetzt werden könnten.

Gesicherte Wirksamkeit

  • Katarrh der Luftwege (äußerlich, innerlich)
  • rheumatische Beschwerden (lokale Anwendung)
  • Nervenschmerzen, neuralgische Beschwerden (leichte lokale Anwendung)
  • Muskelschmerzen (leichte, lokale Anwendung)

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen
Bei empfindlichen Personen können durch Kiefernnadelöl auf Haut und Schleimhäuten Reizerscheinungen auftreten.
Da das ätherische Öl Krampfanfälle in den Bronchien verstärken kann, ist es bei Asthma bronchiale und Keuchhusten nicht geeignet.
Sicherheitshalber sollte man während der Schwangerschaft und Stillzeit auf Teeranwendungen verzichten. Konzentrierte ätherische Öle sollte man nicht bei Säuglingen einsetzen.

👉 HINWEIS: Bäume & Sträucher haben in der Pflanzenheilkunde und Homöopathie eine große Bedeutung. Sie können viele Beschwerden lindern oder heilen. Ich möchte dir auf meinen Seiten einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen geben. Wenn du dich tiefer mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen willst, gibt es viele gute Bücher dazu.

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Essbarkeit & Verwendung in der Küche

Triebspitzen: Von März bis April erntet man von der Kiefer die jungen, weichen Triebspitzen. Diese kann man in Wasser kochen und den Sud dann mit Zucker zu Sirup reduzieren. Man kann auch Tee direkt aus den frischen Nadeln bereiten. Hauptsächlich werden die Triebe jedoch zur Aromatisierung von Spirituosen verwendet.

Blüten: Die jungen männlichen Blütenknospen können im Mai ausgekocht und mit Zucker zu Sirup einreduziert werden.

Zapfen: Mit den kleinen, noch weichen, weiblichen Zapfen kann man von Juni bis Juli Spirituosen aromatisieren.

Samen: Die Kerne sind klein, aber sie lassen sich von August bis September z.B. geröstet in Bratlingen verwenden. Um die Samen ernten zu können, muss man die Zapfen erwärmen und die Kerne herausklopfen.

Geschmack: Der Grundgeschmack ist leicht aromatisch-harzig, säuerlich. Alle anderen mitteleuropäischen Kieferarten sind ebenso verwendbar.

Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die Triebe sollten nicht über das Würzmaß hinaus in den Smoothie. So eingesetzt kann sie jedoch, gepaart mit neutralem Grün (z.B.: mit den fast immer verfügbaren Grün von Vogelmiere, Brennnessel, oder Labkraut), ein sehr interessantes Smoothie-Erlebnis bieten.

👉 HINWEIS: Die Pflanzenwelt bietet viele Möglichkeiten für die Ernährung und Gesundheit. Auf meiner Seite kannst du dich über die wichtigsten Bäume & Sträucher informieren und lernen, wie du sie erkennst und nutzt. Kochrezepte findest du hier nicht, aber dafür gibt es viele empfehlenswerte Bücher über Wildkräuter-Küche.

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Eigenschaften & Verwendung des Holzes

Kiefernholz ist mittelschwer und relativ weich. Seine Festigkeits- und Elastizitätseigenschaften sind gut. Wie bei anderen Nadelhölzern auch, sind die jeweiligen Festigkeitswerte abhängig von der Breite der Jahresringe: je größer der prozentuale Anteil des Spätzholzes, desto schwerer und fester ist das Holz.

Das Kernholz besitzt eine gute natürliche Dauerhaftigkeit außer im direkten Kontakt mit dem Erdreich oder Feuchtigkeit.

Das Holz der Kiefer läßt sich von Hand wie auch maschinell gut bearbeiten. Es kann ebenso gut gemessert oder geschält werden. Nagel- und Schraubverbindungen sowie Verleimungen sind unproblematisch. Die Oberfläche des Holzes lässt sich gut mit Anstrichen jeder Art versehen. Eine Imprägnierung gelingt mit Splintholz sehr gut, mit Kernholz nur eingeschränkt.

Anwendungen: Bau- und Konstruktionsholz, Innenausbau, Möbel, Herstellung von Holzwerkstoffen, Zellstoffherstellung, Masten, Pfähle, Fenster, Fassaden

Geschichtliches zu diesem Baum

Waldkiefern sind in europäischen Ländern als Weihnachtsbaum beliebt, werden in Deutschland allerdings nur selten dafür verwendet. Sie behalten ihre Nadeln bis weit in den Januar, sind jedoch etwas schwerer zu schmücken als andere Nadelbäume.

Die Waldkiefer war Baum des Jahres im Jahr 2007.

Videobeitrag zu „Waldkiefer/Föhre“ (ab Minute 02:30)

Waldkiefer/Föhre (Pinus sylvestris)

Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du viele weitere Bestimmungsvideos für die Wald-Kiefer/Föhre. Mit Hilfe von kurzen Videos kannst diesen Baum/Strauch über seinen gesamten Lebenszyklus kennen lernen. Außerdem findest du im Kanal Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.

Quellen und weitere Informationen

Ilustration Wildkräuter Buchtipps (Buchcover und Blumen)

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