Kleiner Wiesenknopf– Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Der Kleine Wiesenknopf (Sanguisorba minor) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Wiesenknopf (Sanguisorba) innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Vom Kleinen Wiesenknopf werden zwei Unterarten unterschieden. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Kleiner Wiesenknopf“
Botanischer Name: Sanguisorba minor
Deutscher Name: Kleiner Wiesenknopf
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Gattung: Wiesenknopf (Sanguisorba)
Art: Kleiner Wiesenknopf
Weitere Synonyme/Volksnamen: Pimpinelle, Pimpernelle, Blutstillerin, Blutströpfchen, Braunelle, Drachenblut, Falsche Bibernelle, Herrgottsworte, Körbelskraut, Költeltskraut, Rote Bibernelle, Sperberkraut, Wiesenbibernelle, Wurmkraut, Becherblume und eine Reihe weiterer regional sehr unterschiedlicher volkstümlicher Namen;
Hauptblütezeit: Mai bis August;
Blütenfarbe: grünlich (weibliche Blüten mit roten Narben);
Blütenform/Anzahl: kugelige bis eiförmige Köpfchen;
Frucht-/Samenreife: Juli bis Oktober;
Vorkommen: Das Gesamtverbreitungsgebiet reicht im Norden bis Skandinavien, im Süden schließt es Nordafrika ein und im Osten Südwestasien bis nach Afghanistan. Der Kleine Wiesenknopf ist als submediterranes Florenelement schwerpunktmäßig in Südeuropa sowie Teilen Mitteleuropas heimisch.
Verbreitungsschwerpunkt: Der Kleine Wiesenknopf wächst auf sonnigen, oft lückigen Mager- und Halbtrockenrasen, bevorzugt trockenen, meist kalkhaltigen, lockeren Lehmboden, ist etwas wärmeliebend und ein Magerkeitszeiger.
Wuchshöhe: ca. 20 cm bis 50 cm (Einzelexemplare auch merklich höher);
Typisch: Kugelige bis eiförmige Köpfchen mit oben weiblichen, unten männlichen Blüten, weibliche Blüten mit zwei roten Narben, Fiederblättchen rundlich, grob gezähnt;
Sammelgut/essbare Teile: Wurzeln, Blätter, Triebe, Blütenstände;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Saponine, Flavonoide, Triterpene und Vitamin C;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr: xxx
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Bestimmung & Sammeln | Küche & Rezepte | Medizin & Heilung
Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Der Kleine Wiesenknopf ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 50 (selten bis 100) Zentimetern erreicht. Der Stängel ist aufrecht mit rosettig angeordneten Laubblättern.
Blätter: Die unpaarig gefiederten Laubblätter besitzen drei bis zwölf Paare Fiederblätter. Die Blättchen sind bei einer Länge von 0,5 bis 2 Zentimetern eiförmig bis elliptisch und tragen jederseits drei bis neun Zähne.
Blüte: Die Blüten stehen in kugeligen köpfchenförmigen Blütenständen von 1 bis 3 Zentimeter Durchmesser. Sie besitzen einen grünen (bis rötlichen) Kelch. An den Köpfchen stehen oben die weiblichen Blüten mit roten pinselförmigen Narben, darunter zwittrige Blüten und zuunterst die zuletzt reifenden männlichen Blüten mit lang gestielten, hängenden Staubbeuteln. Blütezeit ist von Mai bis August.
Früchte/Samen: Der Fruchtbecher (Cupula) ist netzrunzelig oder mit grob gezähnten Netzleisten. Die Früchte sind kleine Nüsse, die vom Blütenbecher fest umschlossen sind, der so als Flug- und Schwimmapparat für die Früchte dient. Die Ausbreitung der Früchte erfolgt als Ballonflieger und als Regenschwemmlinge; evtl. ist auch mit Wasserhaft- und Zufallsverbreitung zu rechnen. Fruchtreife ist von Juli bis Oktober. Die Früchte sind Wintersteher.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Aufgrund des Gerbstoffgehaltes wurde der Kleine Wiesenknopf in der Volksheilkunde gegen Durchfall und innere Blutungen verwendet. Daher auch der lateinische Name, der sich aus sanguis (Blut) und sorbere (aufsaugen) zusammensetzt. Eingesetzt wird (auch heute noch und in der Homöopathie) der Große Wiesenknopf.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
👉 Hinweis: Der Große Wiesenknopf kann ebenso verwendet werden (dieser ist etwas fester und etwas weniger würziger im Geschmack).
Wurzeln: Im Herbst, Winter und Frühjahr des ersten Jahres kann man die Wurzeln zu einer Art Würzmehl für Gemüsebreie/Pürees oder Brotteige vermahlen. Auch eine gemüseartige Verwendung ist denkbar. Hierfür reinigt und schalt man die Wurzel und raspelt sie über Salate oder nutzt sie als Misch- und Backgemüse.
Blätter, Triebe und Blütenstände: Diese Teile eigenen sich von April bis Juni roh ausgezeichnet als Beigabe zu verschiedenen bissfesten Salten oder gegart in Suppen. Sie bieten sich als auch mildernde Beigabe zu anderem strengerem Gemüse an. Auch einfach roh geknabbert oder fein-geschnitten auf Butterbrot ist die Pflanze eine Bereicherung. Blätter können durch langsames Trocknen (damit das Aroma erhalten bleibt) haltbar gemacht werden und als Tee gebrüht werden.
Blütenstängel: xxx
Blüten: xxx
Samen: xxx
Geschmack: Die Blätter und Blüten haben einen leicht gurkenähnlichen Geschmack.
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Das Grün (und auch knospige Blütenstände) passen auch in Mengen über das Würzmaß hinaus gut in den Grünen-Smoothie.
👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Der Kleine Wiesenknopf ist als Pimpinelle ein Bestandteil der Frankfurter Grünen Soße sowie der Kasseler und mittelhessischen Rezeptur. Er gehört zu den Kräutern einer klassischen Bauerngartenbepflanzung und dient auch heute noch als Zierpflanze.
Auch die Verwendung als Viehfutter ist üblich, zumal der Kleine Wiesenknopf häufig im Heu zu finden ist.
Vor allem die Volksnamen „Bibernelle“, „Pimpinelle“ oder „Pimpernelle“ werden im Markt- und im Lebensmittelhandel häufig gebraucht, können aber zu Verwechslung mit „gleichnamigen“ Doldenblütlern der Gattung Bibernellen (Pimpinella) führen.
Videobeitrag zu „Kleiner Wiesenknopf“
👉Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du eine Menge Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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