Waldsauerklee - (eingeschränkt) essbar

Waldsauerklee (Oxalis acetosella)
Waldsauerklee

Waldsauerklee – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden

Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit

Sauerklee (Oxalis) ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Sauerkleegewächse (Oxalidaceae). Mit 700 bis 800 Arten ist sie fast weltweit verbreitet. Wegen der Namensähnlichkeit wird die Gattung Sauerklee manchmal mit „Kleegattungen“ und -arten aus der Pflanzenfamilie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) verwechselt. Auf dieser Seite wird, als ein bei uns wildwachsender Vertreter, der „Wald-Sauerklee“ beschrieben. Essbar/essbare Teile!

Wildpflanzen-Steckbrief „Waldsauerklee“

Botanischer Name: Oxalis acetosella
Deutscher Name: Waldsauerklee
Familie: Sauerkleegewächse (Oxalidaceae)
Gattung: Sauerklee (Oxalis)
Art: Waldsauerklee
Weitere Synonyme/Volksnamen: Gemeiner Sauerklee, Gewöhnlicher Sauerklee;

Hauptblütezeit: April bis Juni;
Blütenfarbe: weiß bis blassrosa;
Blütenform/Anzahl: pro Stiel eine radiärsymmetrische Blüten mit fünf Blütenblättern;
Frucht-/Samenreife: xxx;

Vorkommen: Verbreitet ist der Waldsauerklee in den nördlichen und gemäßigten Breiten Europas und Asiens.
Verbreitungsschwerpunkt: Waldsauerklee wächst auf sauren Waldböden an ausgesprochen schattigen und frischen bis feuchten Stellen in Laubmischwäldern und Nadelwäldern. Er kann auch tieferen Schatten ertragen.

Wuchshöhe: ca. 5 cm bis 15 cm;
Typisch: Grundständige, 3-zählige „Kleeblätter“ werden von den einzelnen Blüten überragt, Einzelblättchen der Blätter herzförmig, Blütenblätter meist violett geadert.

Sammelgut/essbare Teile: Wurzeln, Stiele, Blätter, Blüten, Samen (Früchte);
ACHTUNG: Pflanze enthält Oxalsäure. Diese kann, über einen längeren Zeitraum (mehrere Monate) regelmäßig eingenommen, zu Nierenschädigung führen.
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Primäres (saures) Kaliumoxalat = Kaliumbioxalat = Sal Acetosellae = Kleesalz. In geringen Mengen ist auch Oxalsäure enthalten. Im Rhizom findet sich eine geringe Menge eines Anthrachinonderivates (chrysophansäureähnliche Substanz). Der Samen enthält fettes Öl.
Nötige Ver-/Bearbeitung: Durch Abkochen und Abgießen des Kochwassers kann Oxalsäure entfernt werden. In kleinen Mengen ist der Verzehr jedoch auch roh unbedenklich.

Verwechslungsgefahr: andren Kleearten mit typischen Kleeblättern;

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Bilder & Fotos „Waldsauerklee“

Wildpflanzen & Wildkräuter bestimmen mit Fotos (©) von pflanzen-vielfalt.NET. Die folgenden Bilder/Fotos zeigen dir die Pflanze im Jahres- bzw. Lebensverlauf und ermöglichen eine Bestimmung über den gesamten Zeitraum.

Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze

Erscheinungsbild: Der Waldsauerklee ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 5 bis 15 cm erreicht. Sie bildet als Überdauerungsorgan ein unterirdisches, kurzes Rhizom und eine reich verzweigte, fleischige Pfahlwurzel.

Blätter: Das lang gestielte Laubblatt ist dreiteilig, kleeartig gefiedert. Die Blätter sind etwas fleischig, grasgrün und schmecken säuerlich. Die drei Teilblätter sind verkehrt herzförmig.

Blüte: Es wird ein einblütiger Stängel gebildet. Die lang gestielten, zart erscheinenden, fünfzähligen Blüten sind radiärsymmetrisch mit doppelten Perianth. Die fünf Kelchblätter sind grün. Die fünf Kronblätter besitzen eine weiße oder blassrosa Farbgebung mit einer deutlich zu sehenden rötlich-violetten Aderung. Am Grund der Kronblätter ist ein gelblicher Fleck erkennbar. Es sind zwei Kreise mit je fünf weißen Staubblättern vorhanden. Auf dem länglichen Fruchtknoten befinden sich fünf Griffel. Blütezeit ist von April bis Juni.

Früchte/Samen: Es werden fünffächerige Kapselfrüchte gebildet. Die Früchte sind nussartig und dreikantig. Der Waldsauerklee ist ein Saftdruckstreuer, der seine Samen mit 16 bis 17 bar herausschleudert. Durch den Schleudermechanismus wird die Samenausbreitung begünstigt. Die Keimfähigkeit ist sofort nach der Reife gegeben und von Feuchtigkeit abhängig.

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Heilwirkung & medizinische Nutzung

Früher wurde Waldsauerklee (mit andren Pflanzen) gegen Skorbut und Hauterkrankungen eingesetzt.

Homöopathisch bei Stoffwechselschwäche, Verdauungsstörungen, Erkrankungen von Leber und Galle. Diese zugeschriebene Wirkung ist wissenschaftlich nicht bestätigt.

👉 HINWEIS: Die Heilwirkungen und Anwendungen von Wild- und Wiesenkräutern sind vor allem in der Phytotherapie und Homöopathie anerkannt. Auf meinen Seiten gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und ihre Eigenschaften. Wer sich tiefergehend mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen möchte, findet hier meine Fachbücher-Empfehlungen.

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Essbarkeit & Verwendung in der Küche

ACHTUNG: Pflanze enthält Oxalsäure. Diese kann, über einen längeren Zeitraum (mehrere Monate) regelmäßig eingenommen, zu Nierenschädigung führen.

Wurzeln: Bei der Ernte wird auch oft die Wurzel mit ausgerissen. Diese kann man, feingehackt, Gemüsegerichten beigeben.

Blätter und Triebspitzen: Sie werden für Salate, Saucen, Suppen und Gemüsesäften als Beigabe genutzt.

Blüten: Dienen als Zierde für verschiedenste Gerichte.

Samen: Die im Mai noch weichen Samen dienen als Würze für Einlegelaken auf Essig- oder Salzbasis.

Geschmack: zitronenartig sauer-erfrischend.

Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die Pflanze ist merklich sauer und sollte deshalb nicht über das Würzmaß hinaus in den Smoothie. So eingesetzt kann sie jedoch, gepaart mit neutralem Grün (z.B.: mit den fast immer verfügbaren Grün von Brennnessel, Feldsalat, Labkraut oder Vogelmiere), ein sehr interessantes und erfrischendes Smoothie-Erlebnis bieten. Wegen der enthaltenen Oxalsäure sollte die Pflanze jedoch nicht „dauerhaft“ im Smoothie landen.

👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.

Wenn du dich mehr für das Thema Survival-/Notnahrung interessierst, kann ich dir die Bücher und Kurse von Johannes „Joe“ Vogel empfehlen. Er ist ein Experte für das Leben in der Wildnis und zeigt dir, wie du dich vollständig aus der Natur ernähren kannst.

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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze

Sofern Sauerklee massenhaft auftritt, kann er für Vieh giftig sein. Bei Menschen kommen Vergiftungen selten vor, und nur bei massenhaftem Verzehr.

Der Frühblüher bezieht die benötigten Reservestoffe sowohl aus seinem kriechenden Wurzelstock als auch aus dem verdickten Blattgrund seiner wintergrünen fleischigen Niederblätter. Nach dem Absterben der Oberblätter bleiben die Blattbasen als dickliche Speicherschuppen am Rhizom erhalten.

Beim Waldsauerklee handelt es sich um die schattenverträglichste heimische Pflanzenart, die bei einem Minimum von 1/160 des Tageslichtes noch wachsen kann. Bei starker Sonnenbestrahlung verändert die Pflanze die Stellung ihrer Blätter, indem sie die Fiederblätter nach unten zusammenklappt. Hierdurch schützt sich der Waldsauerklee vor Wasserverlust infolge von Transpiration, da sich die Spaltöffnungen der Blattunterseiten aneinanderlegen.

Videobeitrag zu „Waldsauerklee“

Waldsauerklee (Oxalis acetosella)

Noch mehr Informationen und Bestimmungsvideos für den Waldsauerklee findest du im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Durch kurze (kommentierte) Videos kannst du den gesamten Lebenszyklus dieser Wildpflanze verfolgen. Außerdem kannst du viele weitere heimische (essbare) Wildkräuter, Bäume und Sträucher in ihrem Werden und Vergehen kennen und bestimmen lernen.

Quellen und weitere Informationen

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