Kleines Springkraut – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Springkräuter (Impatiens) sind eine der zwei Gattungen innerhalb der Familie der Balsaminengewächse (Balsaminaceae). Es gibt etwa 1000 Arten. Hydrocera, die zweite Gattung der Familie, beinhaltet dagegen nur 1 Art. Auf dieser Seite wird, als ein bei uns häufig zu findender Vertreter, das „Kleine Springkraut“ beschrieben. Essbar/essbare Teile (grüne Pflanzenteile leicht giftig)
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Kleines Springkraut“
Botanischer Name: Impatiens parviflora
Deutscher Name: Kleines Springkraut
Familie: Balsaminengewächse (Balsaminaceae)
Gattung: Springkräuter (Impatiens)
Art: Kleines Springkraut
Weitere Synonyme/Volksnamen: Kleinblütiges Springkraut, Sibirisches Springkraut;
Hauptblütezeit: Juni bis September;
Blütenfarbe: gelb;
Vorkommen: Das natürliche Verbreitungsgebiet des Kleinen Springkrauts umfasst die Gebirge Zentralasiens vom Altai im Norden bis zum Hindukusch im Süden. Das Kleine Springkraut ist in Mitteleuropa und anderen Gebieten Europas mit gemäßigtem Klima sowie lokal in Kanada (Prinz-Edward-Insel) und in den östlichen USA ein Neubürger (Neophyt).
Verbreitungsschwerpunkt: Die in Mitteleuropa zerstreut bis verbreitet auftretende Art kommt in Laub- und Mischwäldern, in Gebüschen, Gärten und Schutthalden an schattigen Plätzen vor. Sie bevorzugt lockere, kalkarme oder kalkfreie, frische bis etwas feuchte Böden.
Wuchshöhe: ca. 20 cm bis 60 cm (Einzelexemplare bis 90 cm);
Typisch: Blassgelbe, trichterförmige Blüte mit geradem Sporn in aufrechten Trauben, Blüte im Schlund mit roten Stroche.
Sammelgut/essbare Teile: Samen, Blüten, Blätter;
Energiereiche Teile: Samen;
Inhaltsstoffe: Grüne Teile: Gerb- und Bitterstoffe, Glykoside, Öl, Tannine und Säure. Samen: Fettsäure „Parinarsäure“.
Nötige Ver-/Bearbeitung: Grüne Pflanzenteile sollten nur gekocht konsumiert werden.
Verwechslungsgefahr: mit dem Großen Springkraut.
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Bestimmung & Sammeln | Küche & Rezepte | Medizin & Heilung
Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Das Kleine Springkraut ist eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 cm bis 60 cm, selten bis 90 cm erreicht. Der aufrechte, oben verzweigte, kahle Stängel ist etwas glasig und an den Knoten geschwollen.
Blätter: Die wechselständigen Laubblätter sind breit lanzettlich und besitzen einen spitz gezähnten Rand.
Blüte: In den Achseln der oberen Blätter befinden sich aufrechte traubigen Blütenstände mit jeweils vier bis zwölf Blüten. Die hellgelben, nur 8 bis 18 mm großen zygomorphen Blüten besitzen einen geraden Sporn. Die Blütezeit reicht von Juni bis September. An der Bestäubung der Blüten sind besonders Schwebfliegen beteiligt, die dort nach Pollen suchen; aber auch Selbstbestäubung ist erfolgreich.
Früchte/Samen: Die 1,5 bis 2 cm lange Kapselfrucht schleudert bei Berührung ihren Samen aus, woher auch der Gattungsname stammt. Die Streuweite der Samen beträgt bis zu 3,4 m. Fernausbreitung kann aber auch durch Klebhaftung und mit transportierter Erde geschehen.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Alle Arten der Springkrautpflanzen sind in frischem Zustand leicht giftig. In der Volksmedizin hat diese Pflanze keinen besonderen Stellenwert. In manchen Regionen verwendet man diese Pflanzenart in hoher Dosierung als Brechmittel, in geringer Dosierung als harntreibenden Tee.
👉 HINWEIS: Die Heilwirkungen und Anwendungen von Wild- und Wiesenkräutern sind vor allem in der Phytotherapie und Homöopathie anerkannt. Auf meinen Seiten gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und ihre Eigenschaften. Wer sich tiefergehend mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen möchte, findet hier meine Fachbücher-Empfehlungen.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
ACHTUNG: Grüne Pflanzenteile sollten nur gekocht konsumiert werden. Sie wirken, roh, stark abführend und harntreibend. (Keimlinge können, laut mündlicher Überlieferung, auch roh gegessen werden.
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: Junge Blätter und Triebspitzen sind gekocht essbar. Aber selbst wenn das Kochwasser mehrmals gewechselt wird, bleiben sie wenig schmackhaft und rau im Nachgeschmack. Nachdem es viel anderes Grün in der Natur gibt, kann man auf die Nutzung des Springkrautgrün getrost verzichten.
Blütenstängel: xxx
Blüten: Die Blüten lassen sich in kleinen Mengen (auch roh) als essbare Dekoration nutzten.
Samen: Von September bis Oktober können die Samen geerntet werden. Ich nutzte dafür einen großen Müllsack. Dieser wird vorsichtig über die Pflanze gestülpt und dann wird die Pflanze geschüttelt. Die Samenkapseln platzen und der Sack fängt die Geschosse. Die Samen haben ein nussiges Aroma und können auch roh gegessen werden. Sowohl die unreifen, noch weißen Samen als auch die ausgereiften schwarzen Samen können gegessen und genutzt werden. Man kann sie als Nussbasis für Würzpasten, in Aufläufe, Bratlinge oder Gebäck verarbeiten oder sie zu Speiseöl pressen.
Geschmack: Die Blüten sind mild-süßlich, die Samen angenehm nussig, die Blätter wenig schmackhaft-rau.
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: das Grün der Pflanze kann wohl getrost als „untauglich“ bezeichnet werden, Blüten und Samen können jedoch (in kleinen Mengen) eine Bereicherung für den Smoothie sein.
👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Wegen ihrer auffälligen, z.T. ausgedehnten Dominanzbestände wurde früher angenommen, Impatiens parviflora verdränge andere Pflanzen. Tatsächlich finden sich ausgedehnte Bestände vor allem an Standorten, die für andere Arten keine guten Lebensbedingungen bieten, etwa weil sie zu dunkel sind, zu hohe Laubstreuauflagen haben usw. Insofern ist die Art an manchen ihrer Standorte ein Beispiel für die Nutzung von sonst ungenutzt bleibenden Ressourcen.
Um 1835 ist die Pflanze aus Botanischen Gärten (Dresden, Berlin, Genf) verwildert. Sie ist einer der wenigen Neophyten in Mitteleuropa, der sich auch in naturnahen Wäldern stark ausbreiten konnte. Dazu hat einerseits die Ausbreitung der Samen durch einen Schleudermechanismus beigetragen, aber wohl auch der Transport der Samen in den Reifenprofilen von Waldfahrzeugen.
Videobeitrag zu „Kleines Springkraut“
Weitere Bestimmungsvideos für das Kleine Springkraut findest du auf dem YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Begleite dieses Wildkraut durch die Jahreszeiten und lerne es anhand der Blätter, Blüten und Früchte ganzjährig zu bestimmen. Auch viele weitere heimische (essbare) Wildpflanzen, Bäume und Sträucher werden für Bestimmung und Nutzung näher gebracht.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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