Schneerose (Nieswurz/Christrose) – Bestimmung
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze. Diese Pflanze ist GIFTIG und NICHT für die menschliche Ernährung geeignet
Die Pflanzengattung Nieswurz (Helleborus), auch Christrosen, Schneerosen oder Lenzrosen genannt, gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Je nach Autorenauffassung gibt es etwa 15 bis 25 Arten. Auf dieser Seite wird als ein, bei uns wild wachsender Vertreter, die „Schneerose“ beschrieben. Diese Art (und ihre Sorten) mit den auffallend großen, weißen „Blüten“ ist vor allem durch frühe Blütezeit und auch durch die Verwendung als Gartenzierpflanze bekannt. Stark giftig!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Schneerose/Christrose“
Botanischer Name: Helleborus niger
Deutscher Name: Schneerose
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Gattung: Nieswurz (Helleborus)
Art: Schneerose
Weitere Synonyme/Volksnamen: Christrose, Schwarze Nieswurz, Weihnachtsrose;
Hauptblütezeit: Februar bis April;
Blütenfarbe: weiß;
Vorkommen: Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst die östlichen Nord- und Südalpen, westwärts bis nach Vorarlberg. Weiterhin ist die Art im Apennin und im nördlichen Balkan verbreitet. Sie kommt von der Tallage bis in eine Höhenlage von 1900 Meter vor.
Verbreitungsschwerpunkt: Als Standort bevorzugt die kalkstete Pflanzenart buschige Hänge, lichte Buchen- und Buchenmischwälder, aber auch Fichtenwälder und im Süden Flaum-Eichenwälder.
Wuchshöhe: ca. 10 cm bis 30 cm;
Typisch: Große weiße Blüten die bereits im Februar sichtbar werden. Lang gestielte, füßförmige Laubblätter. Am Stängel befinden sich ein bis zwei (selten drei) blasse, ovale Hochblätter.
Sammelgut/essbare Teile: NICHT für die menschliche Ernährung geeignet! Pflanze ist in allen Teilen GIFTIG! Vergiftungssymptome sind Schwindel, Durchfall und Kollaps.
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: xxx
Nötige Ver-/Bearbeitung: xxx
Verwechslungsgefahr: mit Gattungsmitglieder wie z.B. der Grünen Nieswurz;
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Bestimmung & Sammeln | Küche & Rezepte | Medizin & Heilung
Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Die immergrüne (bzw. eigentlich wintergrüne) ausdauernd krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 10 und 30 Zentimetern. Sie hat ein schwarzes Rhizom und schwarze Wurzeln. Individuen können an geeigneten Plätzen bis zu 25 Jahre alt werden.
Blätter: Die am Grund lang gestielten Laubblätter sind „fußförmig“ in sieben bis neun Abschnitte gegliedert. Die einzelnen Abschnitte sind lanzettlich mit ganzrandigem oder gezähntem Blattrand. Die ledrigen Grundblätter sind tiefgrün. Am Stängel befinden sich ein bis zwei (selten drei) blasse, ovale Hochblätter. Die frostempfindlichen Blätter sind an ihrem natürlichen Standort durch Schnee geschützt. Kurz nach der Blüte sterben die „alten/bestehenden“ Blätter ab und es entsteht eine neue Blattgenartion. (Deshalb passt bei der Schneerose der Begriff „wintergrün“ besser als „immergrün“. Immergrüne Pflanzen behalten ihre Blätter zumindest für ein paar Jahre.)
Blüte: Die Blüten sind endständig und stehen einzeln (selten zu zweit oder dritt) am meist unverzweigten Stängel. Die Blüte erreicht einen Durchmesser zwischen 5 und 10 Zentimetern. Die weiße oder rötliche Blütenhülle (Perigon), setzt sich aus fünf eiförmigen Kelchblättern, die zu einem kronblattartigen Schauapparat umgestaltet wurden, zusammen. Die Blütenhüllblätter sind während des Abblühens grünlich oder durch Anthocyane rötlich überlaufen und bleiben lange erhalten.
Die eigentlichen Kronblätter sind zu gelben bis gelbgrünen, tütenförmigen (österreichisch: stanitzelförmigen) Nektarblättern umgebildet. Diese sondern reichlich Nektar ab und duften anders sowie intensiver als die Blütenhülle. Die zahlreichen, gelben Staubblätter sind an der verlängerten Blütenachse spiralig angeordnet.
Hauptblütezeit ist von Februar bis April, kann jedoch je nach Schnee- und Höhenlage auch schon im November beginnen bzw. im Mai enden.
Früchte/Samen: Aus den drei bis acht nur an der Basis verwachsenen Fruchtblättern entwickeln sich Balgfrüchte mit zahlreichen Samen. Die Reifezeit der Samen, die einen Ölkörper (Elaiosom) besitzen, fällt in den Frühsommer. Die Samen werden durch das fettreiche Anhängsel vor allem durch Ameisen verbreitet. Aber auch Schnecken tragen zur Verbreitung bei.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Die in der Antike beschriebene, aus heutiger Sicht nicht sicher identifizierbare, Pflanze „Schwarze Nieswurz“ (helleborus niger) wurde beispielsweise als Purgiermittel bei Krampfleiden und Wutanfällen sowie „Melancholie“, als menstruationsförderndes Mittel, aber auch als Abtreibungsmittel (die mögliche embryotötende Wirkung war bereits Dioskurides bekannt) und gegen Zahnschmerzen, verabreicht.
Die Wurzel der „Schwarzen Nieswurz“ war seit dem 15. Jahrhundert als Radix hellebori nigri offizinell, wobei erst im 18. Jahrhundert speziell die Schneerose als Lieferant festgelegt wurde. Sie wurde als Herzmittel und harntreibendes Medikament genutzt. Allerdings wiesen bereits im 16. und 17. Jahrhundert Kräuterbücher auf die Giftigkeit sowie auf die Gefahr einer Überdosierung dieser Pflanze hin: „Drei Tropfen machen rot, 10 Tropfen machen tot“.
In der Volksmedizin findet die Schneerose noch heute als Brech- und Abführmittel sowie gegen Wassersucht und Harnverhalt Verwendung. In der Tierheilkunde wurde die Pflanze in England des 17. Jahrhunderts als Mittel gegen Husten und Vergiftung eingesetzt. Dazu stach man dem betreffenden Tier ein Loch ins Ohr, durch das einen Tag und eine Nacht lang ein Stück Christrosenwurzel gesteckt wurde. Schweinen wurden gegen die Schweinepest Blüten ins Ohr gesteckt.
Die Schwarze Nieswurz wird heute nicht mehr als Phytotherapeutikum, sondern nur noch in der Homöopathie benutzt.
ACHTUNG: Die Schneerose ist stark giftig! Hände weg von medizinischen Selbstversuchen.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Die Schneerose ist giftig, und somit für die menschliche Ernährung ungeeignet. Die Pflanze ist vor allem durch Inhaltsstoffe wie Saponine und Protoanemonin stark giftig. In der Gattung Helleborus kommen starke Herzgifte hinzu, Helleborin, und insbesondere das stark herzwirksame Steroidsaponin Hellebrin, das ähnlich wie die Herzglykoside der Gattung Fingerhüte (Digitalis) verwendet werden kann. Die stärkste Helleborin-Konzentration findet sich im Wurzelstock, so dass Vergiftungen durch Schneerosen eher selten beobachtet werden.
Vergiftungssymptome sind Schwindel, Durchfall und Kollaps. Sie ähneln denen einer Herzglykosid-Vergiftung.
Protoanemonin (auch Anemonol oder Ranunculol) ist ein Lacton der Hydroxy-penta-2,4-diensäure, welches in unterschiedliche Konzentration als Toxin in allen Hahnenfußgewächsen vorkommt. Es wird bei Verletzung der Pflanzen freigesetzt und bei Kontakt mit der Haut oder Schleimhaut kommt es zu Vergiftungserscheinungen wie Rötung, Juckreiz oder gar Blasenbildung auf der Haut (Hahnenfußdermatitis). Bei der inneren Aufnahme beeinflusst es das Nervensystem: Es kommt zu Erbrechen, Durchfall und Schwindelanfällen, aber auch zu Krämpfen und Lähmungserscheinungen. Protoanemonin ist wirksam gegenüber Pilzen. Beim Trocknen der Pflanze wird Protoanemonin in das ungiftige Anemonin übergeführt.
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: xxx
Blütenstängel: xxx
Blüten: xxx
Samen: xxx
Geschmack: xxx
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: xxx
👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Die Schneerose ist nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt und nach der Roten Liste Deutschland als gefährdet eingestuft. Gefährdungsfaktoren sind vor allem Ausgraben und Sammeln der Pflanze. In Österreich ist sie im Bereich der Westalpen und im Gebiet der böhmischen Masse gefährdet. In Oberösterreich gilt die Schneerose nach Oö. NSchG 2001 als teilweise geschützte Pflanze.
Der volkstümliche Name „Schneerose“ bezieht sich auf die extrem frühe Blütezeit, „Christrose“ hingegen auf die Tradition, sie so zu kultivieren, dass sich die Blüten zu Weihnachten entfalten. In Österreich wird die Schneerose auch als Schneebleamal (Schneeblume), Märzenkaibl und Krätzenblum bezeichnet. Andere regionale Bezeichnungen sind Brandwurzel, Feuerwurzel, Frangenkraut, Gillwurz, Weihnachtsrose, Winterrose.
Die ganzjährig verfügbaren grünen Blätter mit fester Konsistenz lassen sich gut schneiden. Für Biologiestudenten sind sie daher ein beliebtes Objekt im Mikroskopierkurs.
Sorten-Vielfalt: Die Schneerose ist aufgrund ihrer frühen Blüte und ihrer auffälligen weißen Blüten schon im 16. Jahrhundert in den mitteleuropäischen Gärten zu finden. Besonders im 19. Jahrhundert entstanden Zuchtsorten, die größere Blüten und einen reichlicheren Blütenansatz als die Wildart aufwiesen. Bunte Sorten entstanden durch Einkreuzung der in der Türkei beheimateten Orientalischen Nieswurz. Es sind auch Sorten mit gesprenkelten und gepunkteten Blütenblättern bekannt.
Videobeitrag zu „Schneerose/Christrose“
Noch mehr Informationen und Bestimmungsvideos für die Schneerose/Christrose findest du im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Durch kurze (kommentierte) Videos kannst du den gesamten Lebenszyklus dieser Wildpflanze verfolgen. Außerdem kannst du viele weitere heimische (essbare) Wildkräuter, Bäume und Sträucher in ihrem Werden und Vergehen kennen und bestimmen lernen.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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