Malve – Weg - essbar

Malve - Weg-Malve (Malva neglecta)
Malve - Weg-Malve

Weg-Malve- Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden

Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit

Die Malven (Malva) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Sie ist in Eurasien und Nordafrika verbreitet. Es gibt etwa 15 bis 30 Malva-Arten. Auf dieser Seite wird, als ein bei uns zu findender Vertreter, die „Weg-Malve“ beschrieben. Essbar/essbare Teile!

Wildpflanzen-Steckbrief „Weg-Malve“

Botanischer Name: Malva neglecta
Deutscher Name: Weg-Malve
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
Gattung: Malven (Malva)
Art: Weg-Malve
Weitere Synonyme/Volksnamen: Feld-Malve, Gemeine Malve, Gänse-Malve, Gänsepappel, Hasenpappel, Käsepappel, Käslikraut, Rosspappel, Schwellkraut;

Hauptblütezeit: Juni bis November;
Blütenfarbe: weißen bis weiß-rosafarbenen;
Blütenform/Anzahl: radiärsymmetrische „tütenähnliche“ Blüten mit fünf Blütenblättern;;
Frucht-/Samenreife: Herbst;

Vorkommen: Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Europa und Westasien. Malva neglecta ist in Nordamerika ein Neophyt.
Verbreitungsschwerpunkt: Die Weg-Malve gedeiht am besten auf nicht zu trockenen Böden. Sie stickstoffliebend ist, wächst sie gern in Stallnähe und bei Komposthaufen. Sie verträgt weder Salz noch Schwermetalle.

Wuchshöhe: ca. 15 cm bis 60 cm;
Typisch: Hellrosa bis fast weiße, 1-1,25 cm breite Blüten, Wuchs niederliegend.

Sammelgut/essbare Teile: Blätter, Blüten, Samen/Früchte, Wurzeln;
Energiereiche Teile: Samen/Früchte, Wurzeln;
Inhaltsstoffe: 5-12 % Schleimstoffe, Kalium, Flavonoide, Kaffeesäure, Clorogensäure;
Prozessierung: kann roh verwendet werden.

Verwechslungsgefahr: mit anderen Malvengewächsen.

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Bilder & Fotos „Weg-Malve“

Wildpflanzen & Wildkräuter bestimmen mit Fotos (©) von pflanzen-vielfalt.NET. Die folgenden Bilder/Fotos zeigen dir die Pflanze im Jahres- bzw. Lebensverlauf und ermöglichen eine Bestimmung über den gesamten Zeitraum.

Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze

Erscheinungsbild: Die Weg-Malve ist eine sommergrüne, ein- oder zweijährige krautige Pflanze. Es werden kurze Faserwurzel gebildet. Der 15 bis 60 Zentimeter lange, niederliegende bis aufsteigende Stängel ist an seiner Basis verzweigt.

Blätter: Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist etwa 10 Zentimeter lang. Die Blattspreite ist bei einer Länge sowie Breite von 2 bis 6 Zentimetern rundlich bis nierenförmig leicht fünf- bis neunlappig und gezähnt. Die Blattspreite ist durch mindestens drei Blattnerven tief zerfurcht und überall behaart.

Blüten: Die seitenständigen Blütenstände enthalten eine bis sechs Blüten. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch, fünfzählig, tütenähnlich. Es sind drei Außenkelchblätter vorhanden. Die fünf schmal lanzettlichen, weißen bis weiß-rosafarbenen Kronblätter sind meist 8 bis 12 Millimeter lang, etwa doppelt so lang wie der Kelch, und tief ausgerandet.

Früchte/Samen: Die scheibenähnlich runden, grünlichen Früchte sind in 12 bis 15 behaarte Segmente mit je einem Samenkorn aufgeteilt. Samen haben ein knopfartiges Aussehen mit einem Durchmesser von 5 bis 8 Millimetern.

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Heilwirkung & medizinische Nutzung

Verwendet werden meist Blätter und Blüten. Wirksame Bestandteile der Blätter sind in erster Linie Schleimstoffe (5–12 %). Diese setzen sich aus Zuckermolekülen wie Galactose, Glucose und Glucuronsäure zusammen. In geringerer Menge enthalten sie auch Flavonoide in Form von Sulfaten. Die Blüten weisen einen annähernd gleich hohen Schleimstoffgehalt in ähnlicher Zusammensetzung wie die Blätter auf. Zusätzlich enthalten sie Anthocyane, wie beispielsweise Malvin.

Die Schleimstoffe der Droge legen sich als schützender Film über Schleimhäute und entfalten so eine beruhigende Wirkung. In der Pflanzenheilkunde werden Extrakte der Pflanze bei Entzündungen des Mund- und Rachenraums sowie des Magen-Darm-Bereichs eingesetzt. Auch im Zusammenhang mit Erkältungen und trockenem Reizhusten finden die Extrakte Anwendung. Die Aufnahme anderer Arzneistoffe kann durch Malvenpräparate herabgesetzt werden. Deshalb sollte zwischen der Einnahme malvenhaltiger Drogen und anderer Arzneimittel mindestens eine Stunde Abstand liegen.

Äußerlich werden Malvenblätter zur Wundbehandlung in Form von Breiumschlägen oder Bädern angewendet und lindern dabei auch Beschwerden durch Hämorrhoiden.

Die grünen, also noch unreifen, Samen stehen im Ruf auf die Libido einzuwirken. Die TCM ordnet die Malve dem Dickdarm, dem Magen und der Lunge zu.

Es gibt eine Laborstudie, die Hinweise auf Wirksamkeit der Pflanze gegen Magengeschwüre zeigt.

Gesicherte Wirksamkeit

  • Schleimhautreizungen im Mund und Rachen (Halsschmerzen, Rachenentzündung/Pharyngitis, Mandelentzündung)
  • trockener Reizhusten

👉 HINWEIS: Die Heilwirkungen und Anwendungen von Wild- und Wiesenkräutern sind vor allem in der Phytotherapie und Homöopathie anerkannt. Auf meinen Seiten gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und ihre Eigenschaften. Wer sich tiefergehend mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen möchte, findet hier meine Fachbücher-Empfehlungen.

Mein persönlicher Favorit für medizinisches Pflanzenwissen ist das Buch „Das große Buch der Heilpflanzen“ von Apotheker M. Pahlow. In diesem Werk erklärt Pahlow nicht nur die Anwendungsbereiche von Schul-, Pflanzen- & Volksmedizin, sondern auch den homöopathischen Ansatz.

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Essbarkeit & Verwendung in der Küche

Wurzeln: Jungen, noch faserarme Wurzeln können (Spätsommer/Herbst) in Bratlingen, in Suppen oder Mischgemüsen genutzt werden. Dabei zeigen auch die Wurzeln eine an/eindickende Wirkung. Denkbar ist auch die Gewinnung von Mehlersatz aus den getrockneten Wurzeln. Der Wurzelsud ist auch als Eiweißersatz verwendbar.

Blätter und Triebspitzen: Die Laubblätter werden roh oder gegart gegessen und besitzen einen guten, milden Geschmack. Die Schleimstoffe enthaltenden Blätter sind ein guter Ersatz oder Ergänzung für andere Blattsalate; man kann sie vom Frühling bis zur Sommermitte und im Herbst ernten. In der Küche eignen sich junge Blätter auch gekocht als Gemüse oder zum Andicken von Suppen, da die Blätter beim Kochen eine schleimige Konsistenz bekommen. Sie finden jedoch auch Einsatz in Hackkrautmischungen und, ebenfalls als Beigabe, in Eiergerichten/Eierspeisen. In Streifen geschnitten Blätter können auch wie Kraut sauer (Milchsäuregärung) eingelegt werden.

Blütenstängel: xxx

Blüten: Die Blüten werden roh gegessen und sind in jedem Salat eine schöne Dekoration, dabei besitzen sie einen milden Geschmack und eine den Laubblättern ähnliche Textur. Aufgeblühte Blüten können auch kandiert werden. Dazu werden sie mit Staubzucker bestäubt und anschließend im Backofen getrocknet. Frisch geschnitten kann man sie Eierspeisen, Hackkrautmischungen, Salt- und Rohkostspeisen beigeben sowie in Kräuteröl oder Essig einlegen. Auch noch knospige Blüten eigenen sich als kurz gebratenes Gemüse, als eingelegtes Gemüse, für Mischgemüsegerichte sowie für Gemüsesuppen. Getrocknet sind sie eine farbige und farbabgebende Beigabe für Trockengewürze und Teemischungen.

Samen: Die Samen werden roh gegessen; besonders wenn sie voll ausgereift sind, besitzen sie einen angenehmen nussigen Geschmack, aber da sie sehr klein sind, ist die Ernte fummelig. Sie ähneln im Aussehen Käselaiben (Namensgebend Tivialname „Käsepappel“) und wurden in Notzeiten zu Mehl verarbeitet oder zu Kleinkinderbrei zerstoßen. Grüne, noch unreife, Samen/Früchte können im Spätsommer bzw. Herbst in Bratlingen, Suppen und Mischgemüsegerichten verarbeitet werden. Man kann diese auch als zart säuerliches Gemüse zubereiten oder einlegen und olivenartig verarbeiten.

Geschmack: Malven haben einen angenehmen, zarten und milden Geschmack. Reife Früchte/Samen schmecken nussig.

Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die Pflanze ist mild/neutral und kann deshalb, ähnlich wie das Grün der fast immer verfügbaren Pflanzen Brennnessel, Labkraut und Vogelmiere, auch in großer Menge Einzug in den Smoothie halten. Auch die Blüten und Früchte/Samen sind eine Bereicherung für den Smoothie.

👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.

Wenn du dich mehr für das Thema Survival-/Notnahrung interessierst, kann ich dir die Bücher und Kurse von Johannes „Joe“ Vogel empfehlen. Er ist ein Experte für das Leben in der Wildnis und zeigt dir, wie du dich vollständig aus der Natur ernähren kannst.

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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze

Bei der Verwendung in der Küche ist ein möglicher hoher Nitratgehalt, ähnlich wie bei Rucola, zu beachten.

In Pakistan wird die Pflanze für das Gericht namens ‚panerak‘ benötigt.

Videobeitrag zu „Weg-Malve“

Weg-Malve (Malva neglecta)

Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du eine Menge Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.

Quellen und weitere Informationen

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