Mehlige Königskerze – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Pflanzengattung Königskerzen (Verbascum) gehört zur Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae). Die etwa 300 Arten umfassende Gattung kommt mit einem großen Verbreitungsgebiet in Eurasien vor. Viele der Arten werden als Heilpflanzen verwendet. Auf dieser Seite wird die Mehlige Königskerze (Verbascum lychnitis) näher beschrieben. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Mehlige Königskerze“
Botanischer Name: Verbascum lychnitis
Deutscher Name: Mehlige Königskerze
Familie: Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae)
Gattung: Königskerzen (Verbascum)
Art: Mehlige Königskerze
Weitere Synonyme/Volksnamen: Heide-Königskerze, Heidefackel-Königskerze;
Hauptblütezeit: Juni bis August;
Blütenfarbe: hellgelb oder (seltener) weiß;
Blütenform/Anzahl: radiärsymmetrische, fünfzählige Blüten in rispigen Blütenständen;
Frucht-/Samenreife: xxx
Vorkommen: Die Mehlige Königskerze kommt in Europa und Westasien bis in Höhen von 1400 m vor.
Verbreitungsschwerpunkt: Die basenholde Mehlige Königskerze ist in Trockengebüsch- und Trockenwaldsäumen, auf Trocken- und Halbtrockenrasen sowie auf mäßig trockenen Ruderalstellen und Ödflächen zu finden.
Wuchshöhe: ca. 60 cm bis 120 cm (Einzelexemplare bis 150 cm);
Typisch: Blütenstand lang, mindestens unten verzweigt, Blüten etwas knäuelig angeordnet, Stängel mit mehlig-flockigem Filz, alle Staubfäden weißwollig behaart;
Sammelgut/essbare Teile: Blüten (Blätter, Wurzeln);
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Sie ähneln wohl der Großblütigen Königskerze. Ihre Blüten enthalten Saponine, Schleimstoffe, Flavonoide, Zucker, Vitamine B2, B5, B12, D sowie gelbe Farbstoffe und ätherische Öle.
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (wegen der Behaarung aber wenig Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr: mit anderen Königskerzen-Arten; Königskerzen neigen zur Hybridisierung (Mischung untereinander) dadurch kann eine definitive Bestimmung oft schwer sein.
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Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild/Eigenschaften: Die Mehlige Königskerze ist eine zweijährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 60 bis 120, zum Teil auch bis 150 Zentimeter erreicht. Der Stängel ist oben rippig kantig, fein angedrückt und drüsenlos.
Blätter: Die Blätter sind länglich, verkehrt eiförmig und an der Unterseite stärker graustaubig filzig behaart während die Blattoberseite fast kahl ist. Die Behaarung ist mehlig flockig, aber kaum abwischbar. Die Blätter sind randlich seicht gekerbt bis ganzrandig und die Blattränder sind nicht herablaufend.
Blüte: Die Blütezeit reicht von Juni bis August. Die Blütenkronen haben einen Durchmesser von meist 12 bis 18 (10 bis 20) Millimeter und sind in Knäueln angeordnet, schwach dorsiventral und hellgelb oder weiß gefärbt. Die Staubfäden sind weiß zottig.
Früchte/Samen: Nach der Blüte entwickeln sich eiförmige Kapselfrüchte, die zahlreiche kleine, braune Samen enthalten.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
👉 Hinweis: Verwendet wird in der Regel die Großblütige Königskerze, vermutlich enthält aber auch diese Königskerzenart vergleichbare Inhaltsstoffe und ist daher ähnlich verwendbar. Zu beachten ist außerdem, das die (getrockneten) Blüten feine Härchen besitzen die reizend wirken können, daher müssen alle Arznei-Zubereitungen aus diesen gut gefiltert werden.
In der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) werden die Blüten (Wollblumen) der als Wollkraut bezeichneten Königskerze (Flor. verbasci) wegen der enthaltenen Schleimstoffe und Saponine arzneilich bei Husten als auswurfförderndes und reizmilderndes Mittel gebraucht. Die Blüten werden als Einzeldroge oder in Kräuterteemischungen – bei Erkältungen verwendet.
Die Pflanze wirkt entzündungshemmend, erweichend, schmerzlindernd, adstringierend, schleimlösend, antibakteriell und antiviral. Außerdem wirkt sie allgemein beruhigend und schlaffördernd.
Die Volksmedizin nutzt die Königskerze außerdem als harntreibendes Mittel bei Blasen- und Nierenerkrankungen, gegen Rheuma und bei Neuralgien (Nervenschmerz).
Hildegard von Bingen erwähnt die Königskerze als wullena als Heilmittel für ein „traurig Herz“.
Gesicherte Wirksamkeit
- Katarrhe der Luftwege (Schnupfen, Rachenentzündung, Halsschmerzen, Heiserkeit, Bronchitis, Husten), Erkältung.
Nebenwirkungen und Gegenanzeigen
Nebenwirkungen sind nicht bekannt.
👉 HINWEIS: Die Heilwirkungen und Anwendungen von Wild- und Wiesenkräutern sind vor allem in der Phytotherapie und Homöopathie anerkannt. Auf meinen Seiten gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Pflanzen und ihre Eigenschaften. Wer sich tiefergehend mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigen möchte, findet hier meine Fachbücher-Empfehlungen.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Wurzeln: Es ist nur die Verwendung der getrockneten Wurzel als Beimischung zu Kornmehl überliefert.
Blätter und Triebspitzen: Über die Verwendung der Blätter ist wenig bekannt. Man verwendete sie angeblich vor der Blüte (etwa April bis Juni), frisch oder getrocknet, als Beigabe zu einem aromatischen Haustee. Für den Rohkostnutzung sind sie, so wie die Blüten auch, eigentlich zu behaart.
Blütenstängel: xxx
Blüten: Frisch geerntete Blüten kann man zur Herstellung von verschiedenen Getränken, z.B.: Wildpflanzenlimonade, Bowle und Spirituosen verwenden. In der Regel werden die Blüten aus dem fertigen Getränk wieder abgesiebt. Die Nutzung der frischen Blüten in Salten ist zwar denkbar, jedoch wegen der kratzig-wollige Härchen auf der Blütenoberfläche jedoch weniger geeignet. Getrocknet eigenen sich die Blüten für Hausteemischungen als Beigabe zu Wildkräutersalz sowie als Trockengewürz. Auch in Kräuteröl und Kräuteressig können sie eingelegt werden.
Samen: xxx
Geschmack: Die Blüte erinnert an getrocknete Apfelringe, die Blätter sind adstringierend-bitter die Wurzel wird (bei jungen Pflanzen) als „kohlrabiähnlich“ beschrieben.
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Da durch das Mixen das „Härchen-Problem“ gelöst ist, können sowohl Blüten wie auch Blätter (diese nur in geringen Mengen, da bitter) Einzug in den Smoothie halten. So kann die Pflanze über den Teegebrauch hinaus ihren Beitrag zur gesunden Ernährung leisten.
👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Wie für viele andere Heilpflanzen sind für die Königskerzen-Arten zahlreiche Trivialnamen gebräuchlich: z. B. Donner- und Blitzkerze, Himmelsbrand, Kunkel, Unholdskerze, Wetterkerze, Winterblom, Wollblume oder Wollkraut.
Die Stängel der Königskerzen-Arten wurden früher in Harz oder Pech getaucht und als Fackeln verwendet. Auch zum Färben wurden die Pflanze verwendet.
Nach altem, bereits vorchristlichem und später christianisiertem Brauchtum ist die Königskerze vielerorts in katholischen Gegenden Bestandteil des sogenannten Würzbüschels.
Der Volksglaube meint, dass mit Hilfe der Wollblume eine Wettervorhersage für den kommenden Winter möglich sei: Locker besetzte Blütenstände sollten auf schneearme Perioden, kleine Blütenstände auf schneearme Winter, besonders lange Blütenstände mit dichtem Blütenbesatz auf lange, schneereiche Winter hinweisen.
Videobeitrag zu „Mehlige Königskerze“
Noch mehr Informationen und Bestimmungsvideos zur Mehligen Königskerze findest du im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Durch kurze Videos kannst du den gesamten Lebenszyklus dieser Wildpflanze verfolgen. Außerdem kannst du viele weitere heimische (essbare) Wildkräuter, Bäume und Sträucher in ihrem Werden und Vergehen kennen und bestimmen lernen.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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