Ästiger Igelkolben- Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Igelkolben (Sparganium) sind eine der beiden Gattungen der Pflanzenfamilie der Rohrkolbengewächse (Typhaceae) innerhalb der Ordnung der Süßgrasartigen (Poales). Sie umfasst, je nach Autorenauffassung, 19 bis 30 Arten. Auf dieser Seite wird als Vertreter der „Ästige Igelkolben“ beschrieben. Essbar/essbare Teile! (z.T. auch als leicht giftig beschrieben)
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Ästiger Igelkolben“
Botanischer Name: Sparganium erectum
Deutscher Name: Ästige Igelkolben
Familie: Rohrkolbengewächse (Typhaceae)
Gattung: Igelkolben (Sparganium)
Art: Ästiger Igelkolben
Weitere Synonyme/Volksnamen: Aufrechter Igelkolben
Hauptblütezeit: Juni bis August;
Blütenfarbe: gescheckt (dunkel auf grünlich);
Vorkommen: Der Ästige Igelkolben ist in Mittel- und Nordeuropa, Nordasien und südlich bis Nordafrika verbreitet.
Verbreitungsschwerpunkt: Der Ästige Igelkolben wächst häufig im Uferröhricht stehender, nährstoffreicher Gewässer und an Gräben auf humosem, meist kalkhaltigem Schlammboden bis in Wassertiefen bis 50 Zentimeter. Er wächst vor allem dort wo die Beschattung durch benachbarte Röhrichte geringer ist und kann dort Einartbestände, sogenannte Igelkolbenröhrichte, ausbilden.
Wuchshöhe: ca. 120 cm (selten bis 170 cm)
Typisch: Blütenstände verzweigt, Köpfchen kugelig, Früchte morgensternartig;
Sammelgut/essbare Teile: Stängelbasis, Wurzeln;
Energiereiche Teile: Stängelbasis, Wurzeln;
Hauptsammelzeit: Stängelbasis: April/Mai, Wurzeln: Herbst/Winter;
Inhaltsstoffe: Stärke;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden. ACHTUNG: In manchen Quellen wird der Igelkolben als „leicht giftig“ beschrieben. Maßvoll in Ernährung einbauen.
Verwechslungsgefahr: anderen Igelkolben-Gewächsen;
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Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Der Ästige Igelkolben ist eine ausdauernde krautige Pflanze und Wuchshöhen von bis zu 1,7 Metern erreicht. Sie wächst starr aufrecht, nie flutend. Der Aufrechte Igelkolben verfügt über einen kräftigen „Wurzelstock“ mit ausgedehntem, kriechendem, stärkereichem Rhizom.
Blätter: Die Laubblätter sind starr und derb, dunkelgrün, unten dreikantig, oben auf der Unterseite mit einem bis zur Spitze reichenden Kiel und allmählich lang zugespitzt. Die oberen Laubblätter sind hell, längs gestreift, matt und sind bis zu 50 Zentimeter lang sowie bis zu 1,5 Zentimeter breit.
Blüte: Die Pflanze bildet 30 bis 60 Zentimeter hohe Blütensprosse. Die Blütenstängel sind ästig verzweigt. Der Ästige Igelkolben ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die eingeschlechtigen Blüten sind zu kugeligen Köpfchen vereinigt, die in einem rispig verzweigten Gesamtblütenstand stehen. An jedem Seitenast erscheinen in der Achsel eines laubblattartigen Tragblattes zunächst zwei bis drei weibliche Köpfe, darüber mehrere männliche Köpfe. Diese sind vor dem Aufblühen mit dunklen Blütenblattspitzen versehen, dadurch sieht ihr Blütenstand gescheckt aus. Die Narben sind lang und fädig.
Früchte/Samen: Je Blüte entstehen zahlreich, einsamige Steinfrüchte mit festem Kern und einem trocken-schwammigen Schwimmgewebe. Dadurch ist Schwimmausbreitung möglich. Die Schwimmdauer kann bis zu 12 Monate betragen. Die Früchte haben einen Griffelrest, deshalb ist auch Klettverbreitung als Bohrfrucht durch Wassertiere möglich. Die Nussfrucht ist meist bräunlich. Als Unterscheidungsmerkmal der Unterarten werden die in Form und die Farbe der Früchte herangezogen.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Spielte in der europäischen Volksmedizin nie eine Rolle. Ureinwohner Nordamerikas nutzen die Pflanze, kombiniert mit anderen, als Tee bei Erkältungskrankheiten. Im alten Griechenland wurde die Wurzel zur Schlangenbissbehandlung eingesetzt.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
ACHTUNG: In manchen Quellen wird der Igelkolben als „leicht giftig“ beschrieben. Maßvoll in Ernährung einbauen.
Wurzeln: Die fingerdicken, jungen, weißen Wurzeln (Rhizome) kann man im Herbst bis in den Winter hinein nutzen. Durch auskochen erhält man einen stärkereichen Sud. Getrocknet und pulverisiert erhält man ein Stärkemehl. Geröstet kann aus ihnen Kaffeeersatz gebrüht werden.
Blätter: xxx
Triebspitzen/Blütenstängel: Die jungen (März/April) Triebe/Stängelbasesn kann man als festes Gemüse zubereiten. Dazu schält man die äußeren Blätter ab und nutzt die inneren, hellen und milden Blätter. Wenn man die Stängelbasen ausquetscht, erhält man einen süßen und stärkereichen Trinksaft.
Blüten: xxx
Samen: xxx
Geschmack: wässrig, mild-süß;
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: ich persönlich habe mit dieser Pflanze keine Smoothie-Erfahrungen und strebe auch keine an 😀;
👉 ANMERKUNG: Dies ist nur eine Auswahl von vielen möglichen Anwendungen. Auf meiner Seite findest du einfache und verständliche Informationen über verschiedene Pflanzen. Ich gebe dir keine Rezepte, aber hier kannst du viele tolle Wildkräuter-Kochbücher finden, wenn du gerne kochst.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Die reifen Samen bilden eine Kugel mit nach außen gerichteten Spitzen. Aus dieser Samenanordnung leitet sich die Bezeichnung „Igelkolben“ ab.
Videobeitrag zu „Ästiger Igelkolben“
Tipp: Im YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET findest du eine Menge (kommentierter) Videos, die die Bestimmung von vielen weiteren heimischen (essbaren) Wildkräutern, Bäumen und Sträuchern erleichtern.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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