Kleine Braunelle – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden
Steckbrief, Bilder & Beschreibung der Pflanze sowie ihrer essbaren Teile und deren Nutzen für Ernährung und Gesundheit
Die Braunellen, auch Brunellen genannt, sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Je nach Artauffassung werden der Gattung Prunella 7 oder 13 bis 15 Arten zugerechnet. Zusätzlich werden häufig Hybriden gebildet. Auf dieser Seite wird, als ein Vertreter, die bei uns häufig vorkommende „Kleine Braunelle“ beschrieben. Essbar/essbare Teile!
Informationskategorien zu dieser Wildpflanze
Wildpflanzen-Steckbrief „Kleine Braunelle“
Botanischer Name: Prunella vulgaris
Deutscher Name: Kleine Braunelle
Familie: Lippenblütengewächse (Lamiaceae)
Gattung: Braunellen (Prunella)
Art: Kleine Braunelle
Weitere Synonyme/Volksnamen: Kleine Brunelle, Gewöhnliche Braunelle. (Es gab/gibt eine Menge weiterer Trivialnamen. Diese sind jedoch regional sehr begrenzt bekannt/gültig.)
Hauptblütezeit: Juni bis September;
Blütenfarbe: blauviolett;
Blütenform/Anzahl: dichte gedrängter Blütenstand mit zygomorphen Blüten;
Frucht-/Samenreife: ab August;
Vorkommen: Die Kleine Braunelle ist vom mediterranen bis zum borealen Europa und Westasien weitverbreitet. Sie ist in den gemäßigten Gebieten der Nord- und Südhalbkugel ein Neophyt.
Verbreitungsschwerpunkt: Die Kleine Braunelle gedeiht auf Halbtrockenrasen, auf Kriech- und Trittrasen, auf feuchten Wiesen oder Weiden oder an Rändern von Waldwegen.
Wuchshöhe: ca. 5 cm bis ca. 30 cm;
Typisch: Blütenstand aus kopfig gehäuften Blütenquirlen, dem obersten Blattpaar aufsitzend, Blätter ganzrandig oder kurz gezähnt;
Sammelgut/essbare Teile: Blätter & Triebe, Blüten;
Energiereiche Teile: xxx
Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Bitterstoffe, Saponine, Flavonoide und Harze;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr: mit der Großblütigen Braunelle. (Das oberste Laubblattpaar befindet sich direkt am Grund des Blütenstandes. Die etwa 7 bis 15 Millimeter lange Krone ist höchstens doppelt so lang wie der Kelch.)
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Bestimmung/Beschreibung der Wildpflanze
Erscheinungsbild: Die Kleine Braunelle ist eine immergrüne, meist ausdauernde krautige Pflanze. Sie bildet wurzelnde oberirdische Ausläufer aus, mit denen sie sich auch vegetativ vermehren kann. Der 5 bis 30 Zentimeter lange Stängel ist aufsteigend und spärlich behaart.
Blätter: Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfache Blattspreite ist elliptisch oder eiförmig, mit ganzem oder gekerbtem Rand.
Blüte und Frucht: Der dicht gedrängte Blütenstand ist 1 bis 4 Zentimeter lang und sitzt meist unmittelbar oberhalb des obersten Laubblattpaares. Die Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Kelch-Oberlippe endet in drei sehr kurzen Zähnen, deren mittlerer viel breiter ist als die seitlichen, die Kelch-Unterlippe in zwei lanzettlichen, spitzen Zähnen. Die etwa 7 bis 15 Millimeter langen Kronblätter sind blauviolett, nur ganz selten weißlich gefärbt. Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober. Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Hummeln und andere Hautflügler.
Samen/Früchte: Die Klausenfrucht zerfällt in vier Klausen. Die klebrigen Klausenfrüchte sind vom Fruchtkelch umschlossen, der sich bei feuchtem Wetter innerhalb einer Minute öffnet und dann waagrecht absteht. Fallen Regentropfen auf diese verlängerte Kelchlippe, so werden die Klausen herausgeschleudert. Die Fruchtreife erfolgt ab August.
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Heilwirkung & medizinische Nutzung
Die Kleine Braunelle wurde im Mittelalter zur Behandlung der Diphtherie (Bräune-Krankheit), welche Verfärbungen im Rachen hervorruft, verwendet.
Sie wird im asiatischen Raum als traditionelle Heilpflanze bei verschiedenen Beschwerden angewandt. In Europa ist sie mittlerweile weniger bekannt. Eventuelle adstringierende Anwendungen sind durch die enthaltenen Gerbstoffe erklärbar, und die bekannten Terpene wirken natürlich genauso wie in anderen ätherischen Ölen.
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Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: Junge (etwa April bis Mai) Blätter und Triebspitzen inkl. Blütenkospen können fein geschnitten als herbes Gewürz für Kräuterbutter, Salatsaucen und – in kleinen Mengen – auch als Salatbeigabe genutzt werden. Die Pflanzenteile sind durchwegs als bitter-aromatisch zu beschreiben, deshalb empfiehlt sich eine gemeinsame Nutzung mit scharfen Gewürzen, um den stark herben Geschmack etwas „aufzufangen“. Gegart eigenen sich die Blätter und Triebe als Beigaben für Eintopfgerichte, Spinat oder Suppen.
Blütenstängel: xxx
Blüten: Die Blüten sind eine schöne essbare Verzierung und eigen sich auch als Beigaben für Teemischungen.
Samen: xxx
Geschmack: bitter-aromatisch;
Tauglichkeit für Grüne-Smoothies: Die Pflanze ist merklich würzig/bitter und sollte deshalb nicht über das Würzmaß hinaus in den Smoothie. So eingesetzt kann sie jedoch, gepaart mit neutralem Grün (z.B.: mit den fast immer verfügbaren Grün von Feldsalat, Vogelmiere, Brennnessel, oder Labkraut), den Smoothie-Altag bereichern.
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Geschichtliches zu dieser Wildpflanze
Neben der Ausbreitung durch Regen ist auch eine Ausbreitung als Klebhafter sowie eine Zufallsausbreitung durch Huftiere ist möglich.
Die langlebigen Samen sind Lichtkeimer.
Die in der Kleinen Braunelle enthaltene Rosmarinsäure ist die Ursache für ihre Anwendung in der Kosmetikindustrie, die sie in Präparaten zum Schutz der Haut vor Ultraviolett-Strahlung verarbeitet.
Videobeitrag zu „Kleine Braunelle“
Weitere Bestimmungsvideos für die Kleine Braunelle findest du auf dem YouTube-Kanal von pflanzen-vielfalt.NET. Begleite dieses Wildkraut durch die Jahreszeiten und lerne es anhand der Blätter, Blüten und Früchte ganzjährig zu bestimmen. Auch viele weitere heimische (essbare) Wildpflanzen, Bäume und Sträucher werden für Bestimmung und Nutzung näher gebracht.
Quellen und weitere Informationen
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen – von Steffen Guido Fleischhauer
- Essbare Wildpflanzen – 200 (essbare & gifte) Arten bestimmen und verwenden
- de.wikipedia.org – voll mit Wildkräuter & Wildpflanzen-Wissen
- www.biolib.de (Illustrationen von Wildkräutern und anderen Pflanzen)
- www.floraweb.de – Botanikseite vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- viele weiter Webseiten & Bücher/Büchlein über essbare/giftige Wildpflanzen
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