Unterschiede von Douglasie, Eibe, Fichte, Kiefer, Lärche & Tanne

Unterscheidungshilfe/Merkmale heimische Nadelbäume

Heimische bzw. häufig vorkommende Nadelbäume unterscheiden

Charakteristische Eigenschaften und Merkmale von Douglasie, Eibe, Fichte, Kiefer/Föhre, Lärche & Tanne

Auf dieser Seite findest du die wohl häufigsten Nadelbäume unserer Heimat. Sie werden in vielen Hauptmerkmalen, die bei der Bestimmung helfen, gegenüber gestellt. Dabei sind, bis auf die Douglasie, alle gezeigten Bäume bei uns heimisch. Natürlich gibt es, besonders durch die Waldwirtschaft bzw. den Waldbau, heute viele weitere Nadelbäume in unseren Wäldern – jedoch bilden die hier gelisteten den Hauptbestand. Zeitgleich ist es wichtig um die neue Vielfalt zu wissen. Denn nicht jede Tanne ist somit sicher/automatisch eine Weiß-Tanne und auch Fichten gibt es viele. Selbst die Lärche, hat durch die Japanische Lärche, einen sehr ähnlichen Verwechslungskollegen. Aber selbst wenn durch diese Seite hier keine letztgültige Bestimmungssicherheit geschenkt werden kann, ein Kennenlernen der Baumarten ermöglicht sie allemal. Und es ist schon viel gewonnen wenn dir die Hautbäume benennen können und zeitgleich wissen das es von ihrer Art noch weitere gibt.

Diese Seite dient rein der Gegenüberstellung und dem hervorheben von Unterschieden dieser heimischen Arten. Mehr Info zu den Bäumen gibt es auf deren Detailseiten im Lexikon (Links am Ende der Seite).

Merkmale Blatt/Blätter (Nadeln) & Knospen – Nadelbäume unterscheiden

🌲 Douglasie: Die Nadeln sind grün bis blaugrün, einzeln stehend, weich und stumpf. Sie sind 3 bis 4 Zentimeter lang und verströmen, wenn man sie zerreibt, einen aromatischen, angenehmen (zitronenartigen) Geruch. Bei gesunden Bäumen werden die Nadeln 6 bis 8 Jahre alt.

🌲 Europäische Eibe: Die Nadeln sind auf ihrer Oberseite glänzend dunkelgrün und haben einen erhobenen Mittelnerv, der zur Spitze hin ausläuft. An der Unterseite sind sie dagegen hell- oder olivgrün gefärbt. Eibennadeln sind zwischen 1,5 und 3,5 Zentimeter lang und zwischen 2 und 2,5 Millimeter breit. Die Nadeln erreichen ein Alter von 3 bis 8 Jahren.

🌲 Gemeine Fichte: Die Nadeln sind stechend-spitz und im Querschnitt vierkantig, im Schatten etwas abgeflacht. Die Nadeln der gemeinen Fichte weisen meist eine Länge von ein bis zwei Zentimetern und eine Breite von einem Millimeter auf. Bis auf eine schmale Naht an der Zweigunterseite verteilen sie sich rund um den Zweig. Sie sitzen an braunen Stielen. Bei gesunden Bäumen werden die Nadeln 4 bis 7 Jahre alt, im Hochgebirge auch älter.

🌲 Wald-Kiefer: Die Nadeln sind mehr oder weniger gedreht, paarweise in einer Nadelscheide (Kurztrieb) zusammengefasst und 4 bis 7 cm lang. Ihre Farbe ist blaugrün. Die Nadeln sind meist starr und spitz, im beschatteten Kronenbereich jedoch oft weicher. Die Nadeln erreichen ein Alter von 2 bis 3 Jahren, im Gebirge werden sie auch älter.

🌲 Europäische Lärche: Die Nadeln sind zwischen 10 und 30 mm lang und 0,5 bis 1 mm breit. Sie besitzen eine schmale, meist abgeflachte Form und sind vorne stumpf oder nur wenig zugespitzt. Sie sind sehr biegsam und weich. Zum Zeitpunkt des Austriebs sind diese hellgrün, dunkeln später nach und stehen an Kurztrieben zu 20 bis 40 Stück in rosettig angeordneten Büscheln. An den Langtrieben sind sie einzeln schraubig angeordnet und meist zugespitzt. Im Herbst färben sie sich goldgelb und fallen ab, sie leben also nur eine Saison.

🌲 Weiß-Tanne: Die kurz gestielten und ledrigen Nadeln werden bis zu 3 Zentimeter lang und 3 Millimeter breit. Sie sind scheinbar mit „Saugnäpfen“ am Zweig befestigt. Die Größe und Form variieren je nach Baumalter und der Stellung der Nadeln in der Krone. Lichtnadeln sind kürzer, steifer und schmaler als Schattennadeln. Die Nadeloberseite ist dunkelgrün und die Nadelunterseite blassgrün gefärbt. Spaltöffnungen findet man bei Schattennadeln in zwei weißen Streifen an der Nadelunterseite. Lichtnadeln weisen auf allen Nadelseiten Spaltöffnungen auf. Die Nadeln fallen nach 8 bis 12 Jahren ab.


Merkmale Blüten & Blütezeit – Nadelbäume unterscheiden

🌲 Douglasie: Die männlichen Blütenzapfen sind klein, gelb und eiförmig. Sie sitzen an der Unterseite der Triebe. Die weiblichen Blütenzapfen sind größer, gelblich bis rötlich und sitzen an den Enden der Triebe. Die Douglasie blüht bei uns im Allgemeinen von April bis Mai.

🌲 Europäische Eibe: Sie ist meist zweihäusig, d. h. die männlichen und weiblichen Blüten befinden sich auf unterschiedlichen Bäumen. Die männlichen Blüten stehen zahlreich in gelblichen, kugeligen Blütenständen zusammen. Die weiblichen Blüten sind grünlich und unscheinbar. Bei uns blüht die Eibe meist zwischen Februar und März.

🌲 Gemeine Fichte: Die männlichen Blütenzapfen sind kleine, anfangs rötliche und später gelbe Kegel. Die weiblichen Blütenzapfen sind rosa bis grün und länglich. Sie stehen aufrecht und sind größer als die männlichen Blütenzapfen. Hauptblütezeit ist Mai bis Juni.

🌲 Wald-Kiefer: Die männlichen Blüten entstehen zahlreich unterhalb der jüngsten Langtriebe. Sie sind anfangs rundlich und grüngelb und später rotbraun. Am Ende der Kurztriebe stehen einige weibliche Blüten. Sie sind rötlich. Blütezeit ist Mai bis Juni.

🌲 Europäische Lärche: Die männlichen Blüten sind gelb und stehen in kleineren Zapfen. Die weiblichen Blüten sind rosa bis purpurn und stehen in größeren Zapfen zusammen. Die Blütezeit reicht von März bis Mai.

🌲 Weiß-Tanne: Die 2 bis 3 Zentimeter langen männlichen Blütenzapfen sind gelb gefärbt. Man findet sie vor allem im mittleren und unteren Teil der Krone an den Unterseiten von vorjährigen Trieben. Die 3 bis 5 Zentimeter langen weiblichen Blütenzapfen sind blassgrün gefärbt und kommen etwas seltener vor als die männlichen Blütenzapfen. Man findet sie an den Oberseiten von kräftigen vorjährigen Trieben, vor allem im oberen Kronenbereich. Hauptblütezeit ist Mai bis Juni.


Merkmale Früchte/Zapfen (Samen) – Nadelbäume unterscheiden

🌲 Douglasie: Die Zapfen weisen eine Länge von 4 bis 10 Zentimetern und einen Durchmesser von 3 bis 3,5 Zentimetern auf. Zur Reifezeit hängen sie und fallen als Ganzes ab, wie bei der Fichte. Die Deckschuppen ragen weit über die Samenschuppen hinaus und sind an der Spitze dreizipfelig.

🌲 Europäische Eibe: An der Basis der Samenanlage findet sich ein ringförmiger Wulst, der sich bei befruchteten Blüten zu einem fleischigen, schleimigen Samenmantel, dem Arillus, auswächst. Dieser umgibt den Samen becherförmig, seine Farbe wandelt sich mit zunehmender Reife von Grün zu einem auffallenden Rot. Aufgrund des Arillus wird der Eibensamen oft fälschlicherweise als Frucht oder sogar Beere bezeichnet. Dies ist botanisch nicht korrekt, da es bei den Nacktsamigen Pflanzen keinen Fruchtknoten gibt, der zur Fruchtentwicklung erforderlich wäre.

🌲 Gemeine Fichte: Die saftig rötlich-grünen Zäpfchen wandeln sich allmählich in die bekannten braunen, nach unten hängenden, trockenen und holzigen Zapfen. Diese weisen eine Länge von etwa 10 bis 15 Zentimetern und eine Breite von 3 bis 4 Zentimetern auf und werden nach der Reife bald als Ganzes abgeworfen. Bei den gemeinhin bekannten „Tannenzapfen“, die am Waldboden zu finden sind, handelt es sich um Fichtenzapfen, denn Tannen werfen ihre Zapfen nicht als Ganzes ab.

🌲 Wald-Kiefer: Die befruchteten weiblichen Zapfen sind anfangs dunkelgrün und reifen erst im November des zweiten Jahres. Die reifen, dunkelgraubraunen, eikegelförmigen Zapfen sind bis zu 8 Zentimeter lang und 3,5 Zentimeter breit. Sie sitzen zu zweit oder in Gruppen an gekrümmten Stielen. Nach Freigabe der geflügelten Samen, die durch den Wind verbreitet werden, fallen diese Zapfen als Ganzes ab.

🌲 Europäische Lärche: Die reifen, aufrecht stehenden Zapfen sind hellbraun, eiförmig und sind 2,5 bis 4 cm lang und 1,5 bis 2 cm breit. Die rundlich, locker liegenden Samenschuppen weisen feine Streifenmuster auf, besitzen eine bräunliche Behaarung und sind am oberen Rand nicht oder nur minimal nach außen gebogen (im Gegensatz zur Japanischen Lärche, deren Zapfenschuppen an der Spitze stark nach außen gebogen sind). Nach dem Ausfliegen der Samen verblassen die Zapfen, die oft erst nach 10 Jahren mit dem Zweig zu Boden fallen (Totasterhalter).

🌲 Weiß-Tanne: Die walzenförmigen Zapfen stehen aufrecht an den Ästen und werden bis zu 16 Zentimeter lang und 3 bis 5 Zentimeter dick. Nachdem die Samen im September bis Oktober des Blütejahres reifen, fallen die Samenschuppen ab. Die Zapfenspindel kann noch mehrere Jahre am Baum verbleiben, ehe sie abfällt.


Merkmale Rinde/Borke – Nadelbäume unterscheiden

🌲 Douglasie: Die Rinde junger Bäume ist dunkel graugrün und hat häufig Harzblasen. An alten Bäumen ist der Stamm fast schwarz bis dunkelrot mit tiefen Furchen in der Rinde.

🌲 Europäische Eibe: Charakteristisch und auffällig ist die dünne grau- bis rotbraune Schuppenborke der Eibenstämme. Anfangs tragen die Stämme junger Eiben eine rötlichbraune glatte Rinde, die später zu einer graubraunen, sich in Schuppen ablösenden Borke wird.

🌲 Gemeine Fichte: Der Stamm zeigt in tieferen Lagen eine rötlich-braun gefärbte, feinschuppige Rinde, wogegen in Gebirgslagen die rötliche Farbe eher Grautöne annimmt. Die auffällige Rindenfärbung ist offenbar für die irreführende Bezeichnung „Rottanne“ verantwortlich. Die graubraune Borke älterer Bäume ist ein gutes Unterscheidungsmerkmal zur hellgrauen Rinde der Weiß-Tanne. Fichtenborke blättert in unregelmäßigen Schuppen ab, der Stamm der Weiß-Tanne ist wesentlich glatter.

🌲 Wald-Kiefer: Die Borke ist in der Jugend glatt graugelb. Später bilden sich im unteren Stammbereich braunrote, tiefrissige und grobe Schuppen, im oberen Stammbereich die orange, dünne Spiegelrinde. Die Stämme der älteren Waldkiefern sind somit deutlich zweifarbig. Oft lösen sich von der Spiegelrinde glänzende Platten, die pergamentartig dünn sind.

🌲 Europäische Lärche: Die Borke ist in jungen Jahren glatt und grün- bis graubraun und wird relativ bald zu 1 bis zu 10 Zentimeter dicken, tiefgefurchten, äußerlich grau-braunen, unregelmäßig schuppigen Borke mit rotbraunen Furchen.

🌲 Weiß-Tanne: Junge Bäume besitzen eine glatte, hellgraue Rinde mit meist kleinen Harzblasen. Ab einem Alter von 40 bis 60 Jahren bildet sich eine weiß- bis dunkelgraue Schuppenborke aus. Diese Schuppenborke ist grobrissig und hat deutliche Querrisse. Die einzelnen Schuppen sind 3 bis 8 Millimeter stark. Die innere Rinde ist rötlich-braun.


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